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Nicht nur wegen Samsung: Continental unter Beschuss

Foto: Continental

Samsung hat nie Angst vor großen Namen gehabt. In den 1990er-Jahren wurde der damals noch führende Elektronikkonzern Sony (WKN:853687) ins Visier genommen. Seit den späten Nuller-Jahren wird der Aufstieg von Apple (WKN:865985) mit einigem Erfolg bekämpft.

Mit der Elektrifizierung und Computerisierung des Automobils eröffnet sich nun ein neues Schlachtfeld. Startet Samsung nun einen Frontalangriff auf den größten börsennotierten Automobilzulieferer Continental (WKN:543900)? Ich denke, man muss sich durchaus Sorgen machen — und nicht nur deshalb.

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Samsung, der heimliche Automobilzulieferer

Bereits seit vielen Jahren mischt Samsung im Fahrzeugmarkt mit. Allerdings bisher eher im Hintergrund, mit nur geringen direkten Beziehungen zu den Autoherstellern. Unter den in großem Umfang verbauten elektronischen Bauteilen des Konzerns befinden sich Speicherchips, LEDs und Batterien sowie auch Bildsensoren für Fahrassistenzsysteme.

Die Tatsache, dass Autos immer mehr zum rollenden Smartphone werden, eröffnet den Koreanern viele Möglichkeiten. Während der Fahrzeugmarkt früher als volumenschwache Nische betrachtet wurde, könnte er jetzt ein wichtiges Wachstumsfeld darstellen.

Dazu wurde kürzlich Harman (WKN:872136) übernommen, ein Schwergewicht, wenn es um Infotainment und die Vernetzung des Autos geht. Fast alle großen Hersteller vertrauen auf die Produkte der Amerikaner, die damit neben Bosch und Visteon (WKN:A1C6VY) zu den wichtigsten Konkurrenten der Interiors-Division von Continental gehören.

Continental ist zunehmend angreifbar

In diesem Jahrzehnt hat sich Continental unglaublich gut entwickelt. Zuletzt standen die Hannoveraner aber einigen Herausforderungen gegenüber. Der Umstieg vom Verbrennungsmotor auf den Elektroantrieb läuft längst nicht so reibungslos wie gedacht.

Neue Produktionslinien werden nicht ausgelastet und die Entwicklungskosten laufen aus dem Ruder, wie vor dem letzten Quartalsbericht gemeldet wurde. Seit diesem Monat fährt auch noch das neue Jointventure Valeo Siemens eAutomotive eine Offensive. Von Erlangen aus will das deutsch-französische Duo den Markt aufrollen und wird vermutlich die Margen aller Wettbewerber unter Druck setzen (siehe mein Artikel vom 21. Juli)

Wenn es um Assistenzsysteme und die Fahrzeugvernetzung geht, muss sich der vielleicht digitalste Automobilzulieferer unter den Großen der Branche zunehmend neuer Konkurrenz aus Kalifornien, Israel und anderswo erwehren — jetzt also Samsung.

Darum ist Samsung so gefährlich

Die Koreaner arbeiten hart daran, das Unternehmen zu einem bedeutenden Spieler im Umfeld des Internets der Dinge zu machen. Die Waschmaschinen, Armbanduhren, Kühlschränke und Fernseher vernetzt der Konzern schon längst mit immer ausgefeilteren Funktionen und natürlich seinen Displays und Smartphones. Jetzt sind Fahrzeuge dran.

Mit ihrer konsequenten Strategie hin zu höherwertigen Produkten gelang es, das einstige große Vorbild Sony aus Japan zu überflügeln. Später wurde Samsung über Jahre zum härtesten Konkurrenten von Apple. Wenn es um das Absatzvolumen geht, gingen die Koreaner auch in diesem Fall als Sieger hervor.

Um zudem bei den Gewinnen mithalten zu können, müsste Samsung wie Apple über eine eigene starke Plattform verfügen und sich vom Android-Betriebssystem lösen. Offenbar arbeitet man bereits mit Nachdruck daran. Mit einer Reihe von kleineren Übernahmen hat sich Samsung in diesem Jahr rund um smarte digitale Dienste verstärkt.

Parallel wurde im Rahmen eines breiten Industriekonsortiums das bisher wenig erfolgreiche und auf Samsung zurückgehende offene Linux-Betriebssystem Tizen für die Anwendung im Auto fit gemacht. Zuletzt wurde berichtet, dass Samsung Entwicklern bis zu 10.000 US-Dollar bezahlt, wenn sie ihre Apps erfolgreich auf Tizen portieren.

Harman stellt ein perfektes Vehikel dar, um die Vernetzung von Heim- und Automobilelektronik über eine einzige Plattform zu realisieren. Das ist etwas, was ein reiner Automobilzulieferer wie Continental nicht so gut leisten kann.

Conti muss aufpassen

Continental sieht sich als Platzhirsch in der Automobilbranche, wenn es um vernetzte und digitale Lösungen geht. Gegenüber anderen Automobilzulieferern befindet sich das Unternehmen insgesamt in einer ausgezeichneten Position. Neuer Wettbewerb dürfte ihm aber in den kommenden Jahren zusetzen.

Samsung hat bewiesen, dass es sich mit den Größten einer Branche anlegen kann. Dass die Koreaner sich möglicherweise bald mit einer eigenen anwendungsübergeifenden Plattform im Auto breit machen, könnte sich für Continental als Problem herausstellen.

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Ralf Anders hält keine Wertpapiere genannter Unternehmen. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Apple. The Motley Fool hat die folgenden Optionen: long Januar 2018 $90 Calls auf Apple und short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.



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