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Warum Tesla Motors Konkurrenz will und sogar braucht

Model S mit Autopilot. Foto: Tesla Motors.

Noch vor Ende 2016 wird General Motors (WKN:A1C9CM) das erste leistbare Auto mit einer Reichweite von über 200 Meilen auf den Markt bringen. Der Chevrolet Bolt bietet eine beeindruckende Reichweite von 238 Meilen bei einer einzigen Ladung, wird für 37.500 US-Dollar zu haben sein und innerhalb von ein paar Wochen oder sogar Tagen bei ausgewählten Händlern zum Verkauf stehen. Bei dieser Reichweite und diesem Preis könnte der Bolt eine interessante Alternative zum Model 3 von Tesla Motors (WKN:A1CX3T) für 35.000 US-Dollar sein, das Tesla Ende nächsten Jahres liefern möchte. Sollten sich die Investoren von Tesla jetzt Sorgen machen?

Tesla Fahrzeuge. Bildquelle: The Motley Fool.

Tesla Fahrzeuge. Bildquelle: The Motley Fool.

Hindernis oder Wachstumshilfe?

Der Bolt ist mehr als nur ein neues interessantes Elektroauto mit großer Reichweite. Es ist auch ein Vorgeschmack darauf, was noch kommen wird. General Motors und andere Autobauer befinden sich im Frühstadium ihrer Elektroautoprogramme. Die meisten der großen Autobauer haben Pläne verkündet, Elektroautos mit über 200 Meilen Reichweite auf den Markt bringen zu wollen. Das ist aktuell ein Segment, das bisher nur Tesla gehört. Diese Programme sollen in den nächsten fünf Jahren Elektroautos auf den Markt bringen und der Bolt ist erst der Anfang.

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Wenn sich die Konkurrenz schon so anstrengt, dann könnten das das schlechte Nachrichten für Tesla sein, immerhin gibt es jetzt jede Menge Konkurrenz. Die Hybridprogramme der großen Autobauer stellen bisher aber nur 1 % der globalen Fahrzeugverkäufe dar. Einige Investoren nehmen an, dass der neue Wettbewerb in diesem Nischenmarkt weniger Möglichkeiten für Tesla bedeutet.

Dabei wird das große Ganze aber komplett übersehen. Es könnte nämlich sein, dass die zusätzliche Konkurrenz Tesla nicht nur keine Steine in den Weg legt, sondern sogar als Wachstumstreiber für das Unternehmen dient. Und hier sind die Gründe.

Drei Gründe, warum Wettbewerb für Tesla gut ist

1. Tesla braucht Hilfe dabei, die Käufer zu informieren

Die Käufer zu informieren bedeutet sehr viel Arbeit. Tesla weiß das aus eigener Erfahrung und könnte etwas Hilfe von den großen Autobauern gebrauchen.

Einer der Hauptgründe, warum Tesla seine Autos direkt an die Kunden verkauft, liegt daran, dass man den Kunden das Auto erst einmal erklären muss, bevor sie ein vollelektrisches Fahrzeug überhaupt kaufen. In einem Blogpost aus dem Jahr 2012 erklärte das Unternehmen, wie wichtig diese Informationen beim Verkauf sind.

Das ist der Grund, warum wir unsere Läden und Galerien dort positionieren, wo viele Leute vorbeikommen – neben bekannten Einzelhandelsgeschäften wie zum Beispiel in Einkaufszentren und Einkaufsstraßen, die die Leute regelmäßig besuchen und dabei eine relativ offene Einstellung zum Einkaufen haben. Das erlaubt es uns, mit den potentiellen Kunden zu interagieren und ihnen etwas über die Autos von Tesla zu erzählen, bevor se sich entscheiden, welches neue Auto sie jetzt kaufen. Unsere Produktspezialisten sind auch dafür geschult, allgemeine Fragen zum Thema Elektroautos zu beantworten, und nicht nur unsere.

Tesla Store. Bildquelle: The Motley Fool.

Tesla Store. Bildquelle: The Motley Fool.

In den Läden sind die Angestellten von Tesla für mehr zuständig als nur für den Verkauf von Fahrzeugen. Sie beantworten auch Fragen zum Thema Motor, Batterien, zuhause aufladen, Reisen und noch vieles mehr. Zusätzlich zahlt das Unternehmen den Angestellten keine Provision für ihre Verkäufe. Das ist ein ungewöhnlicher Schachzug, der sicherstellt, dass die Angestellten nicht die Gelegenheit verpassen, die Kunden zu informieren.

Dank des großen Interesses der anderen Autobauer an Langstrecken-Elektroautos wird Tesla nicht das einzige Unternehmen auf dem Planeten sein, dass die Kunden in Bezug auf Elektroautos informieren wird und warum diese eine interessante Alternative zu Autos mit Verbrennungsmotoren darstellen. Wenn die großen Autobauer ihre Elektroautos auf den Markt bringen, dann werden auch ihre riesigen Netzwerke aus Vertragshändlern die Besucher über Elektroautos aufklären. Sie werden zusätzlich große Werbekampagnen ausrollen, um diese neuen Fahrzeuge zu bewerben, und das wird unvermeidlich ein neues Bewusstsein für Elektroautos schaffen.

Die Taktik der Konkurrenz wird sich natürlich darauf konzentrieren, ihre eigenen Elektroautos zu verkaufen, aber deren Bemühungen werden auch helfen, allgemein ein besseres Verständnis für Elektroautos herzustellen.

2. Tesla braucht diese Hilfe aus Detroit

Aktuell ist Tesla noch ein Unternehmen, das gegen den Strom schwimmt. Das hilft nichts, wenn man die Masse davon überzeugen möchte, dass vollelektrische Fahrzeuge sinnvoll sind. Detroit produziert jede Menge LKWs, SUVs, treibstoffeffiziente Autos und Hybriden, während Tesla etwas komplett anderes macht. Anderer Hersteller verkaufen zwar auch vollelektrische Autos, aber Tesla ist trotzdem allein auf weiter Flur, wenn es um Langstrecken- Elektroautos geht, die das Familienauto komplett ersetzen sollen. Zumindest bis General Motors anfängt, den Bolt an die Händler auszuliefern.

Tesla Ladestation. Bildquelle: The Motley Fool.

Tesla Ladestation. Bildquelle: The Motley Fool.

Und genau an dieser Stelle hilft es, dass die großen Autobauer jetzt auch auf den Zug aufspringen. Gerade jetzt, als Tesla das Model 3 für die Massenproduktion fertig macht, machen diese Pläne klar, dass Tesla mit seinen Bemühungen richtig lag. Das könnte könnte die Skepsis der Kunden etwas abmildern, die einige vielleicht gegenüber den Fahrzeugen der Kalifornier haben.

3. Die steigenden Verkäufe im Bereich Elektroautos könnten die Führung von Tesla bestätigen

Wenn die anderen Autobauer ihre Modelle auf den Markt bringen und die Nachfrage nach Elektroautos weiter steigt, dann könnte Tesla aber noch mehr davon profitieren.

Die Gigafactory, bei der das Unternehmen genug Batterien herstellen möchte, um zehnmal so viele Elektroautos bis 2018 herzustellen, wird wahrscheinlich die Führung von Tesla im Gegensatz zur Konkurrenz nur erhöhen, falls mehr Elektroautos verkauft werden.

Natürlich haben die großen Autobauer deutlich mehr Geld zur Verfügung und könnten zu Tesla aufschließen. Dabei vergisst man aber eines. Es gibt einen Lieferengpass beiden Batterien. Damit Elektroautos überall verfügbar werden, muss sich auch die Produktion der Batterien verbessern, und dafür ist die aktuelle globale Batterieproduktion einfach nicht in der Lage. Die Gigafactory möchte bis 2018 mehr Batteriekapazität unter einem Dach herstellen als 2013 auf der ganzen Welt.

Tesla CEO Elon Musk stellt die Gigafactory 1 vor und gibt damit einen Vorgeschmack darauf, dass es vielleicht noch mehr davon im geben könnte. Bildquelle: Tesla Motors.

Tesla CEO Elon Musk stellt die Gigafactory 1 vor und gibt damit einen Vorgeschmack darauf, dass es vielleicht noch mehr davon im geben könnte. Bildquelle: Tesla Motors.

Wenn Tesla das Timing hinbekommt, dann könnte es einen großen Vorteil gegenüber den anderen Herstellern haben, der vielleicht zehn Jahre oder länger anhalten könnte. Damit könnte sich das Unternehmen von der Konkurrenz distanzieren, während die Batterielieferanten versuchen, zur Gigafactory aufzuschließen. Darüber hinaus kann Tesla aus der ersten Gigafactory lernen und potenziell mehr, und zwar noch schneller bauen. Musk sagte, die Gigafactory wäre so designet, dass sie leicht reproduzierbar wäre.

Das Kleingedruckte

Natürlich gibt es bei einem so optimistischen Plan Risiken. Die Investoren können nicht sicher sein, dass das noch junge Unternehmen seine Wachstumsambitionen auch genauso umsetzen kann. Wenn Tesla es nicht schafft, schnell genug seine Produktion zu erhöhen, dann könnte das Unternehmen eine Gelegenheit verpassen. Immerhin gab es schon 373.000 Vorbestellungen für das Model 3 innerhalb nur eineinhalb Monate nach der Vorstellung.

Es ist auch möglich, dass die Nachfrage nicht so groß wird, wie Tesla vielleicht hofft. Wenn sich die Nachfrage nach Langstrecken-Elektroautos nicht deutlich schneller erhöht als die Produktion des Segmentes, dann könnte dieser Sektor mit großem Wettbewerbsdruck das Umsatzwachstum von Tesla erschweren.

Wenn die anderen Autobauer Modelle auf den Markt bringen, die Tesla in Bezug auf Nützlichkeit, Stil, Performance oder Ausstattung übertreffen, dann könnte Tesla Probleme damit bekommen, neue Kunden anzulocken.

Tesla sagt der Konkurrenz: Ihr seid zu langsam

An dieser Stelle sollte man vielleicht noch anmerken, dass Tesla glaubt, Wettbewerb wäre im besten Interesse des Unternehmens. Wenn das nicht der Fall wäre, dann hätte das Unternehmen nicht alle seine Patente den Mitbewerbern zur Verfügung gestellt. Von der Batterietechnologie und den Ladestationen bis hin zum Nutzerinterface des Touchscreens im Model S ist die gesamte Technologie frei verfügbar. Tesla hat sein Netzwerk aus Ladestationen auch den anderen Autobauern angeboten, wenn sie sich an den Kosten beteiligen und Fahrzeuge bauen, die eine entsprechende Reichweite haben.

Tesla ist aber noch davon enttäuscht, dass die anderen Autobauer ihre Pläne so langsam umsetzen.

„Ich hoffe, sie werden schneller handeln als sie angekündigt haben“, sagte Musk in einem Interview mit der dänischen Zeitung Borsen Ende letzten Jahres. Die Ankündigungen von Langstrecken-Elektroautos wie dem Bolt machen ihn „froh“, sagte er während des Interviews.

Darüber hinaus sagte Musk vor kurzem, er glaube nicht, dass General Motors genug Exemplare des Bolt herstellen werde.

Bildquelle: The Motley Fool.

Bildquelle: The Motley Fool.

Wird eine erhöhte Produktion von Elektroautos von den anderen Autoherstellern wirklich eine Bedrohung für Tesla sein? Oder wird das Tesla sogar helfen und das Segment vergrößern – und damit Tesla einen Gefallen tun?

Tesla glaubt, dass Wettbewerb im besten Interesse des Unternehmens ist und es gibt gute Gründe dafür, davon auszugehen.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Tesla.

Dieser Artikel wurde von Daniel Sparks auf Englisch verfasst und wurde am 07.12.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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