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Steht Barrick Gold kurz davor, einen goldenen Deal zu besiegeln?

Barrick Gold (WKN:870450) versucht derzeit, sich zu verkleinern und seine Aufmerksamkeit auf das Wachstum des Shareholder-Value zu richten, anstatt sich einfach nur auf die Erhöhung der Goldproduktion zu konzentrieren. Um dieses Ziel zu erreichen, veräußert das Unternehmen nicht betriebsnotwendige Vermögenswerte und verwendet die Einnahmen dazu, um seine Schuldenberge abzubauen. Vor kurzem hat das Unternehmen ein Verfahren in die Wege geleitet, um den Verkauf seiner 50 %-Beteiligung an Kalgoorlie Consolidated Gold Mines (KCGM), der größten Goldtagebaumine Australiens, vorzubereiten. Das Interesse an dieser Beteiligung ist Berichten zufolge ziemlich groß und laut einem Reuters-Bericht hat Barrick bereits ein ziemlich großzügiges Angebot erhalten.

Was steht auf dem Spiel?

Die anderen 50 % der Anteile hält derzeit Newmont Mining (WKN:853823). Seit über einem Jahrzehnt halten die zwei Unternehmen diese Partnerschaft bereits aufrecht. Die massive Goldmine produziert jedes Jahr 700.000 Goldunzen und gehört zu den größten Tagebaubetrieben der Welt. Die Investitionskosten je Unze betragen in der KCGM-Mine dieses Jahr zwischen 610 und 630 US-Dollar und fallen deutlich höher aus als in Barricks anderen Minen, die auf etwa 480 – 510 US-Dollar je Unze Gold kommen. Auch aufgrund dieser höheren Kosten und der Tatsache, dass Barrick nur eine Minderheitsbeteiligung an der Mine hält, hat das Unternehmen seine Anteile zum Verkauf angeboten. Mit dem Verkauf der Mine will Barrick dem Ziel, seine Verbindlichkeiten in diesem Jahr um mindestens 2 Mrd. US-Dollar zu reduzieren und innerhalb eines Jahrzehnts völlig schuldenfrei zu werden, näher kommen.

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Newmont hatte gehofft, die Komplementärbeteiligung an der Mine kaufen zu können, da es die Kräfteverhältnisse zwischen den Gold-Giganten zu Gunsten von Newmont verschoben hätte. Newmont würde mit dem Kauf der Mine zum größten Goldförderer der Welt aufsteigen. Für Barrick wäre dieses Szenario kein großes Problem, da es sich nicht mehr auf seine Größe — sondern auf Wertschöpfung — konzentriert. Die Verhandlungen der zwei Unternehmen scheiterten an der Bewertung der Mine. Barrick strebte einen Wert an, der vorteilhaft für seine Aktionäre wäre, während Newmont die Beteiligung möglichst preisgünstig erwerben wollte. Die Unstimmigkeiten über den Preis öffneten die Tür für andere Bieter.

Bildquelle: GETTY IMAGES.

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Wer gewinnt die Auktion?

Die Ausschreibung zog sofort die Aufmerksamkeit von Unternehmen aus der ganzen Welt auf sich. Einem Reuters-Bericht zufolge ist das australische Bergbau-Unternehmen Minjar Gold mit einem Gebot von 1,3 Mrd. US-Dollar der führende Bieter. Das Gebot ist deutlich höher als der Schätzwert der Analysten, die von einem Preis zwischen 0,6 und 1 Mrd. US-Dollar ausgingen. Derzeit analysiert Barrick das Gebot, um sicherzugehen, dass Minjar, die Tocher eines größeren, an der Shanghaier Börse gelisteten Immobilienentwicklungs- und Immobilienmanagement-Unternehmens, über genügend Ressourcen verfügt, um die Transaktion abzuschließen.

Wenn der Deal für die vereinbarte Summe über den Tisch geht, wäre das ein großer Erfolg für Barrick Gold, da das Unternehmen dann in der Lage wäre, seinen Schuldenabbau deutlich voranzutreiben und dem Ziel einer völligen Schuldenfreiheit einen Schritt näherzukommen.

Allerdings ist der Deal noch lange nicht in trockenen Tüchern. Abgesehen von der Ungewissheit über Minjars Zahlungsfähigkeit ist der jüngste Einbruch des Goldpreises ein weiteres Problem, das dem Deal noch einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Seitdem Barrick die Mine zum Verkauf freigegeben hat, hält dieser Abwärtstrend bereits an. Wurde eine Unze Gold im Sommer noch für 1.350 US-Dollar gehandelt, ist ihr Kurs heute um 11 % gefallen und beträgt nun nur noch 1.200 US-Dollar. Dieser Preisabfall macht es für Minjar und andere Bieter nicht nur schwieriger, die finanziellen Mittel für die Transaktion aufzubringen, sondern auch die hohe Bewertung des Vermögensgegenstandes zu rechtfertigen.

Fazit für Investoren

Es scheint, als stünde Barrick Gold kurz vor dem Verkauf eines nicht betriebsnotwendigen Vermögenswertes zu einem Premiumpreis. Dann hätte das Unternehmen plötzlich unerwartet viel Cash, mit dem es Schulden abbauen könnte. Allerdings setzt dies natürlich voraus, dass der Deal über den Tisch geht. Angesichts der ungewissen finanziellen Lage des führenden Bieters und dem schwächelnden Goldmarkt ist dies jedoch momentan alles andere als sicher.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Matthew DiLallo auf Englisch verfasst und am 28.11.016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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