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Die 3 schlimmsten Fehler beim Investieren in Wachstumsaktien

Foto: Pixabay, bernswaelz

Laut einer Studie von Bank of Amercia/Merrill Lynch über einen Zeitraum von neunzig Jahren haben sowohl Wachstumsaktien als auch werthaltige Aktien für die Investoren zweistellige Renditen gebracht. Basierend auf den Daten sind Wachstumsaktien im Schnitt um 12,6 % gestiegen (jährlich seit 1926), während werthaltige Aktien jährlich um 17 % an Wert zugenommen haben.

Oberflächlich gesehen scheint es, als sollte man sich für die Aktien mit hohen intrinsischen Werten entscheiden, aber seit Ende der Finanzkrise haben die Wachstumsaktien unsere zweite Kategorie deutlich hinter sich gelassen. Das liegt vielleicht an der lockeren Geldpolitik der Federal Reserve, was den Unternehmen günstigen Zugang zu Kapital beschert hat. Aber nur, weil Investitionen in Wachstumsaktien in den letzten neunzig Jahren zu zweistelligen Renditen geführt haben, muss das nicht heißen, dass Gewinne auch garantiert sind.

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Daher haben wir drei unserer Autoren gebeten, die ihrer Meinung nach schlimmsten Fehler zu nennen, die man beim Investieren in Wachstumsaktien machen könnte. Im Folgenden erfährst du, welche das sind.

Wachstumsaktien kaufen, bevor die Industrie etabliert ist

Ich glaube, das größte Problem bei Wachstumsaktien besteht darin, dass die Investoren sofort neuer Technologie hinterherrennen, bevor diese sich überhaupt etabliert hat.

Das vielleicht beste Beispiel dafür ist die 3D-Druck-Industrie. Wir müssen uns nur die Daten der letzten zehn Jahre von 3D Systems (WKN:888346) und Stratasys (WKN:A1J5UR) ansehen, um zu sehen, wie schnell sich ihre Bewertung aufgebläht und innerhalb von ein paar wenigen Jahren wieder nach unten reduziert hat.

Bildquelle: Getty Images

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Auf dem Papier sieht die 3D-Druck-Industrie wie eine solide Wachstumsgeschichte aus und viele Jahre lang war sie das auch. Zwischen 2009 und 2014 haben sich die Umsätze von 3D-Systems fast versechsfacht und 653,7 Mio. US-Dollar erreicht. Die Umsätze von Stratasys stiegen um mehr als das Siebenfache auf 750 Mio. US-Dollar. Das Potential für den 3D-Druck scheint grenzenlos zu sein. Man könnte den 3D-Druck zum Beispiel benutzen, um Prototypen einfach zu drucken und damit innovative Prozesse für Industrieunternehmen schneller zu machen. Gleichzeitig könnte dabei jede Menge Geld gespart werden, da die Unternehmen keine großen Stückzahlen ihrer Prototypen mehr kaufen müssen. Der 3D-Druck hat auch interessante Anwendungsmöglichkeiten in der Medizin. Es besteht die Möglichkeit, dass man damit transplantierbare Organe oder medizinische Geräte herstellen könnte. Fast jeder Industriezweig hat Anwendungsbedarf für 3D-Drucker und trotzdem ist die Blase sowohl für 3D-Systems als auch für Stratasys geplatzt.

Warum? Die Antwort, die du von den Unternehmen und den Experten an der Wall Street hörst ist, dass sich die Ausgaben bei den Unternehmen verlangsamt haben und es daher weniger neue Bestellungen gibt. Aber an der Sache ist mehr dran.

Zuerst einmal haben die beiden Unternehmen jahrelang mit unglaublich hoher Geschwindigkeit andere Unternehmen gekauft. Fusionen und Übernahmen sind eine großartige Möglichkeit, um Umsatzwachstum zu erzeugen. Es kann aber auch einige Zeit dauern, bis diese Unternehmen gut zusammenarbeiten und die Synergien auch realisiert werden können. Die aktuelle Verlangsamung beim Umsatzwachstum, die auch schlechten neuen Produkten zugeschrieben wird, könnte darauf zurückzuführen sein, dass die beiden Unternehmen einfach versucht haben, zu viele Unternehmen gleichzeitig zusammenzusetzen.

Darüber hinaus haben die Wachstumsinvestoren den Unternehmen auch nicht die Chance gegeben, eine eigene Identität aufzubauen. Sie haben einfach nur die tollen Zahlen gesehen und sich mitten hineingestürzt. Wenn man wartet, bis sich eine Industrie etabliert hat, verpasst man manchmal den anfänglichen Anstieg bei den Aktienkursen. Das bedeutet aber auch, dass man deutlich weniger Einbrüche zu verzeichnen hat wie im Fall von 3D-Systems und Stratasys.

Bildquelle: Getty Images

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Leichter gesagt als getan

Das Investieren in Wachstumsaktien ist nichts für Leute mit hohem Blutdruck, denn die Preisschwankungen können riesig sein. Es gibt auch sehr viele wichtige Dinge, auf die man achten muss, zum Beispiel wie viele Schulden sich in der Bilanz eines noch jungen Unternehmens befinden oder wie viel Geld das Unternehmen jedes Jahr verbrennt. Das Wichtigste sollte aber gleichzeitig das Einfachste sein: man sollte seine Gefühle unter Kontrolle halten.

Das liegt daran, dass Wachstumsaktien wilde und abrupte Kursbewegungen machen und wenn du konstant auf Yahoo! Finance bist, dann wird es für dich wahrscheinlich sehr schwer sein, dir das anzutun, ohne dass dir dabei schlecht wird. Aber du möchtest ja investiert bleiben und deine Gewinnaktien behalten.

Das gilt besonders für Wachstumsaktien, die du für zehn Jahre oder hoffentlich für immer halten möchtest. Dabei wirst du viele Zyklen an der Börse sehen. Das bedeutet, dass einige Einbrüche erschütternd sein werden, selbst wenn das zugrundeliegende Unternehmen immer noch intakt ist.

Das Schwierigste dabei, die eigenen Gefühle im Zaum zu halten, besteht darin nicht zu früh zu verkaufen. Wenn du eine Wachstumsaktie erwischst und sie ist ein Gewinner und verdoppelt sich, vielleicht vervierfacht sie sich sogar auch, dann ist es manchmal schwierig, diese Aktie zu behalten und sie nicht zu verkaufen. Die Versuchung ist groß, das Geld auf neue Investmentideen aufzuteilen.

Daher möchte ich dir raten, eine detaillierte Checkliste anzulegen und eine umfangreiche Investmentthese für deine Wachstumsaktien aufzustellen – am besten für alle deine Aktien. Wenn du dir nur einen Quartalsbericht anschaust, der die Ergebnisse mit dem Vorjahresergebnis vergleicht, dann bekommst du dabei nur wenig Kontext. Das gibt dir nur einen Anreiz für weitere kurzfristige Reaktionen. Sieh dir die Bilanz an, das Umsatzwachstum, die Margen und wie viel Geld das Unternehmen langfristig in jedem Quartal verbrennt. Das wird dir ein genaueres Bild des Unternehmens vermitteln und Kurzschlussreaktionen nach einem schlechten Quartal oder aus Angst vor einer Rezession vermeiden.

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Wachstumsaktien oder …

Meiner Erfahrung nach besteht einer der größten Fehler beim Investieren darin, nicht zu verstehen, was man eigentlich hat. Die traurige Tatsache ist, dass die meisten Investoren einfach eine Aktie basierend auf einem Einfall, einem Tipp oder weil sie den Namen in einem Artikel gelesen haben kaufen. Sie wissen meistens nicht viel darüber und unternehmen auch keine weiteren Schritte, um mehr über das Unternehmen, die Industrie, die Wettbewerber oder etwas Anderes zu erfahren.

Offengestanden ist das sehr wichtig und führt zu riesigen Fehlern. Wenn du keine Zeit darin investierst, etwas darüber zu erfahren, was du da eigentlich kaufst, dann werden deine Gefühle die Kontrolle über deine Investmententscheidungen übernehmen oder du wirst keine Geduld haben, wenn du nicht weißt, wie das große Ganze aussieht. Unterm Strich ist der Grund für diese Fehler oft, dass man nicht die nötige Zeit investiert, um zu lernen, wohin man eigentlich investiert.

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Motley Fool empfiehlt 3D Systems und Stratasys.

Dieser Artikel wurde von Daniel Miller, Jason Hall und Sean Williams auf Englisch verfasst und wurde am 25.11.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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