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3 mögliche Übernahmeziele für Gilead Sciences

Foto: Pixabay, StockSnap

Gilead Sciences (WKN:885823) will einen guten Deal machen.

Das ist im Grunde die Aussage des Managements von Gilead während der Telefonkonferenz zum dritten Quartalsbericht vom 1. November. Welche Unternehmen könnten aber gute Übernahmekandidaten für Gilead sein? Obwohl viele Investoren Incyte große Chancen ausrechnen, schauen wir uns an, warum Kite Pharma (WKN:A116CA), Tesaro (WKN:A1J0WH) und Intercept Pharmaceuticals (WKN:A1J5U0) sogar noch besser für das Biotechnologieunternehmen sein könnten.

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Eine herausragende Pipeline für Krebsmedikamente

John Milligan, CEO von Gilead, erwähnte in der letzten Telefonkonferenz, dass sich das Unternehmen besonders auf seine Krebssparte konzentriert. Dies sollte Kite Pharma zu einem attraktiven Kandidaten machen.

Der führende Stoff in Kites Pipeline ist der chimäre Antigenrezeptor (CAR) KTE-C19. Das Biotechnologieunternehmen plant, bis zum Ende des Jahres, das Mittel bei der FDA zur beschleunigten Zulassung einzureichen. Es soll zur Behandlung aggressiver Non-Hodgin-Lymphome eingesetzt werden. Wenn alles gut geht, denkt Kite, dass KTE-C 19 die Zulassung bis Ende 2017 in der Tasche hat.

Drei weitere klinische Studien von KTE-C 19 sind in Arbeit. Die Daten der Phase 2 und 3 zur Behandlung des Mantelzellenlymphoms werden kommendes Jahr erwartet. Kite hat zwei Frühstudien der CAR-Therapie. Eine konzentriert sich auf akute lymphoplastische Leukämie (ALL) bei Erwachsenen und eine andere hat den Fokus auf die Behandlung von diffusen B-Zellen Lymphomen.

Hinzu kommt das CAR-Entwicklungsprogramm. Die Pipeline von Kite umfasst ein frühes T-Zellen-Rezeptoren-Programm. Zwei dieser Phase 1-Studien konzentrieren sich auf feste Tumore. Die andere Studie hingegen konzentriert sich auf Krebs in den Halswirbeln sowie Kopf und Nacken.

Die Marktkapitalisierung von Kite liegt im Moment bei 2,6 Milliarden US-Dollar. Mit dem enormen Potenzial von KTE-C 19 könnte das Biotechnologieunternehmen genau das sein, was Gilead braucht, um sein vergleichsweise schwaches Krebsportfolio zu stärken.

Ein Spatz in der Hand und drei Tauben auf dem Dach

Wenn Gilead ein Unternehmen aufkaufen möchte, dass bereits etwas Umsatz macht, dann könnte Tesaro ein passender Kandidat sein. Das kleine Biotechnologieunternehmen hat ein Produkt auf dem Markt, Varubi. Dieses dient zur Behandlung von Erbrechen und Übelkeit, welche durch die Chemotherapie hervorgerufen wird. Größeres Potenzial haben jedoch die drei Pipelinekandidaten von Tesaro.

Tesaro hat kürzlich den Antrag auf Begutachtung eines neuen Medikaments eingereicht. Hierbei handelt es sich um Niraparib, welches eine Erhaltungstherapie für Eierstockkrebs ist. Eine Spätphasenstudie brachte hier positive Ergebnisse. Der Polymeraseinhibitor (PARP) ist eine weitere Spätphasenstudie, um Brustkrebs zu behandeln.

Niraparib befindet sich zudem in mehreren Studien der mittleren Phase, die sich auf die Behandlung von Eierstockkrebs konzentrieren. PARP ist in einer dieser Studien ebenfalls Bestandteil. Er wird dort mit Avastin getestet. Zusätzlich gibt es noch zwei weitere Studien, die Niraparib in Verbindung mit anderen Therapien erforschen.

Tesaros Pipeline ist um Niraparib herum aufgebaut. Aber das Biotechnologieunternehmen hat noch weitere Kandidaten, die in der klinischen Phase sind. Der Anti-PD1 monoklonale Antikörper TSR-042 ist in einer Frühphasenstudie und soll verschiedene Tumore behandeln. Gleiches gilt für den Anti-TIM-3 monoklonalen Antikörper TSR-022.

Tesaros Marktkapitalisierung von 6,8 Milliarden US-Dollar ist deutlich teurer als die von Kite. Das ist aber auch verständlich, wenn man bedenkt, dass bereits ein marktfähiges Produkt vorliegt und die Pipeline weiter fortgeschritten ist. Ich kann mir Niraparib und Varubi gut neben Zydelig in Gileads Krebspipeline vorstellen.

Eine andere Richtung

Sollte Gilead vielleicht sogar eine andere Richtung einschlagen, als sein Portfolio um Krebsbehandlungen zu erweitern? John Milligan sagte, dass auch Zukäufe für andere Diagnosen denkbar sind. Intercept könnte eine kluge Wahl sein, wenn Gilead in eine andere Richtung strebt.

Wie Tesaro hat Intercept bereits ein Produkt auf dem Markt. Ocaliva erhielt die Zulassung durch die FDA im Mai. Es behandelt primär biliäre Zirrhose (PBC) zusammen mit Ursodesoxycholsäure (UDCS). PBC ist eine chronische Lebererkrankung, die gegenwärtig unheilbar ist.

Ein noch größeres Potenzial für Ocaliva ist die Behandlung der nichtalkoholischen Steatohepatitis (NASH). Dies ist eine weitere chronische Lebererkrankung, gegen die es keine wirksame Heilung oder Behandlung gibt. Intercept plant, die Ergebnisse einer Studie im mittleren Stadium bei der Behandlung von NASH 2017 vorzulegen. Zudem sollen die Probanden der Zwischenanalyse einer Spätphasenstudie in der ersten Hälfte des kommenden Jahres gefunden werden.

Aber hat Gilead nicht seine eigene Pipelinekandidaten für PBC und NASH? Ja! Das große Biotechnologieunternehmen hat drei Studien in der mittleren Phase am Laufen. Diese konzentrieren sich auf NASH und eine weitere auf PBC. Es scheint zunächst unsinnig für Gilead zu sein, Intercept aufgrund dieser Überschneidung zu kaufen. Allerdings ist Gilead im Rennen um den 40 Milliarden US-Dollar schweren NASH-Markt hinter Intercept.

Intercepts Marktkapitalisierung liegt bei 2,9 Milliarden US-Dollar und damit nicht viel höher als die von Kite. Gilead würde damit auf dem NASH-Markt einen Vorsprung gegenüber anderen Konkurrenten gewinnen, wenn es Intercept kauft. Dieser Vorsprung könnte von Bedeutung sein, besonders wenn man die sinkenden Verkaufszahlen bei Gileads Hepatitis C-Cash Cows Harvoni und Sovaldi berücksichtigt.

Alle zusammen

Warum nur ein Unternehmen kaufen, wenn du alle haben kannst? Gilead hat knapp 32 Milliarden US-Dollar zur Verfügung, wenn man Bargeld, geldnahe Vermögensgegenstände und geldähnliche Vermögensgegenstände zusammenzählt. Die Marktkapitalisierung von Kite, Tesaro und Intercept beträgt zusammen 12,3 Milliarden US-Dollar. Selbst mit einem deutlichen Aufschlag auf diese Summe könnte es sich Gilead leisten, alle drei der kleineren Biotechnologieunternehmen zu übernehmen und immer noch genug Geld übrig zu haben.

Es gibt auch noch weitere Biotechnologieunternehmen, die gut zu Gilead passen. Aber mir gefallen besonders diese drei. Wenn Gilead bei seinen Investoren Enthusiasmus auslösen will, könnte der Kauf eines oder mehrere dieser Biotechnologieunternehmen die richtige Wahl sein. Es ist Zeit für Gilead, zu handeln.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Aktien von Gilead Sciences.

Dieser Artikel wurde von Keith Speights auf Englisch verfasst und am 16.11.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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