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Welchen Einfluss hat eine Trump-Präsidentschaft auf Solar-Aktien?

Quelle: Pixabay, Pete Linforth

Donald Trump ist der kommende Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und die Solar-Industrie scheint dem Tod geweiht zu sein, oder doch nicht?

Der allgemeinen Meinung nach scheinen First Solar (WKN:A0LEKM), SunPower (WKN:A1JNM7), Sunrun (WKN:A14V1T) und SolarCity (WKN:A1J6UM) nun, nachdem feststeht, wer der 45. US-Präsident der USA wird, in ernsthaften Schwierigkeiten zu stecken, da der Solarmarkt vor einer Umwälzung steht.

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Aber der allgemeine Konsens der Investoren liegt nicht immer richtig – insbesondere dann, wenn Investment-Welt und Politik aufeinandertreffen (mehr dazu später). Die Solar-Industrie ist tatsächlich aber bei weitem nicht tot und steht vor einer vielversprechenden Zukunft; und hier erfährst du, warum:

Beim Preis ist Solarenergie der klare Gewinner

In politischen Kreisen wird Solarenergie oft als Energiequelle abgestempelt, die sehr teuer und deshalb von Subventionen abhängig ist. Aber das entspricht einfach nicht mehr der Wahrheit.

In Mexiko, Argentinien und Chile haben Energieauktionen zum günstigsten Solarstrom geführt, den wir je gesehen haben – sogar günstiger als fossile Energieträger, und das alles ohne Subventionen. In Mexiko haben erneuerbare Energien bei einer Auktion vor kurzem einen Preis von 3,3 US-Cent pro kWH erzielt – und in Chile einen Preis von 2,9 Cents pro kWh, und das ohne Zuschüsse.

BILDQUELLE: GETTY IMAGES.

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Zum Vergleich: Lazards jüngste Analyse zu Stromerzeugungskosten schreibt, dass die Errichtung eines Kohlekraftwerks zwischen 6,5 und 15 US-Cent pro kWh kostet; 5,2 – 7,8 US-Cent sind für ein Erdgas befeuertes Kombi-Kraftwerk und 21,8 Cents pro kWh für eine Erdgasanlage fällig.

Solarenergie befindet sich – wie auch Windenergie – auf der Gewinnerstraße, da es die günstigste Form der Energiegewinnung darstellt. Energieversorgungsunternehmen kaufen den günstigsten Strom und Aufsichtsbehörden würden es ihnen verbieten, teureren Kohlestrom zu kaufen.

Wenn du meine Beiträge der vergangenen sechs Jahre zu Solarenergie verfolgt hast, hast du vielleicht bemerkt, dass ich kein Wort über die Vorteile verliere, die Solarenergie für Klima und Umwelt hat, da diese Faktoren einfach keine gute Investitionsgrundlage bilden. Und bei derzeitigem Stand hat Solarenergie gegenüber Kohlenergie auch aus finanzieller Perspektive klar die Nase vorn.

Staatliche Regulierer treiben Solarenergie voran

Man könnte denken, der US-Präsident hätte die Kontrolle darüber, welche Energieformen in seinem Land verwendet werden, aber in Wahrheit sind es die Bundesstaaten, die bei diesem Thema den Ton angeben. Sie legen die sogenannten Net-Metering-Richtlinien, Renewable-Portfolio-Normen (Verpflichtung der Stromversorger, einen gewissen Anteil ihrer Strommenge aus erneuerbaren Energien zu decken), Gemeinschaftsbestimmungen und viele weitere Faktoren fest, die einen Einfluss darauf haben, auf welche Energieformen Stromanbieter und Verbraucher zurückgreifen. Bundesstaaten wie Kalifornien werden – nur weil Trump nun Präsident wird – nicht von erneuerbaren Energien zurückweichen. Dies hat der kalifornische Gouverneur Jerry Brown bereits zwei Tage nach der Wahl klargestellt.

Die US-Bundesregierung hat bei Energie-Fragen lediglich die Kontrolle über die Regulierungsbehörde FERC, die den bundestaatenübergreifenden Austausch von Stromanbietern überwacht. Die Bundesregierung kann aber nicht verhindern, dass innerhalb der Staaten Solarpanele auf Häusern, Äckern oder in Wüsten angebracht werden.

Dann gibt es noch das Konzept der Energieunabhängigkeit. Wenn eine Trump-Regierung wirklich die Abhängigkeit von ausländischen Energielieferanten reduzieren will, welchen besseren Ansatz gibt es dann, als mehr Strom mit Hilfe von Solarpanelen zu produzieren und mit diesem dann Elektrofahrzeuge aufzuladen? Vielleicht ist dies aber nur eine Wunschvorstellung.

Politische Trends sprechen für Solarenergie

Donald Trump hält vielleicht nicht viel von Solarenergie, aber die US-Wählerschaft schon. Einer Umfrage von Gallup zufolge glauben 79 % der US-Bürger, dass man mehr auf Solarenergie setzen sollte (der höchste Wert aller Energiequellen) und nur 9 % glauben das Gegenteil. Im Vergleich: Kohle- und Kernenergie schnitten in der Umfrage am schlechtesten ab. Nur 28 % bzw. 35 % der Befragten glauben, dass man diesen Energieformen mehr Beachtung schenken sollte.

70 % der Republikaner sind für mehr Solarenergie, 63 % fordern einen größeren Fokus auf Windenergie.

Und auch auf dem Wahlzettel schneidet Solarenergie gut ab. Florida, das Donald Trump auf dem Weg ins Weiße Haus geholfen hat, hat in einer Volksabstimmung gegen eine Initiative der staatlichen Stromversorger, die den Solar-Vormarsch verhindert hätte, bevor er erst richtig ins Rollen gekommen ist, gestimmt. Und auch in Nevada haben 72,4 % der Wähler für eine freie Energieauswahl gestimmt, nachdem dort Solarenergie aufgrund des Monopols von NV Energy vor dem Aus stand. Die Bevölkerung will Solarenergie; und sie ist bereit, dafür ihre Stimme zu erheben.

Einem Bericht der Solar Energy Industries Association nach beschäftigt die Solar-Branche in den USA circa 209.000 Menschen. Die meisten Jobs sind im Produktionsbetrieb. Zudem wächst die Solar-Branche fast 12 Mal so schnell wie die gesamte US-Wirtschaft. Zur Übersicht: In der Solar-Branche sind derzeit mehr Menschen beschäftigt als in der Kohle-, Öl- und Gasförderung zusammen. Wenn es das Ziel ist, mehr Arbeitsplätze im Industrie-Sektor zu schaffen, kann der Solar-Markt eine entscheidende Rolle einnehmen.

Die gängige Meinung liegt oft völlig daneben

In Zeiten einer Wahl gibt es meistens immer eine gängige Meinung darüber, was als nächstes passieren wird. Diese Meinung ist aber häufig völlig falsch.

Als Obama sein Amt antrat, gab es zwei Dinge, von denen Analysten, Investoren und sogar Wähler ausgingen, dass sie eintreten würden: ein Zusammenbruch des Bank-Sektors und striktere Regulierungen, die das Ende für die amerikanische Öl- und Gasförderung bedeuten würden. Zunächst möchte ich eine Graphik zur Anlageperformance von Bank of AmericaWells FargoGoldman Sachs und US Bancorp anführen. Die vier US-Banken haben seit Obamas Amtsantritt die Gesamtrendite des S&P 500 übertroffen.

Die gängige Meinung zum Bank-Sektor lag auch vor 8 Jahren daneben.

Wie unten zu sehen ist, ist die Energiegewinnung unter Präsident Obama in die Höhe geschnellt. Seit seinem Amtseintritt ist die Ölförderung in den USA um 70 % gestiegen. Die Erdgasproduktion hat um 25 % zugelegt. Unter W. Bush ist die Ölforderung um gerade einmal 4 % gestiegen, während die Erdgasförderung um 12 % gesunken ist. Wer hätte das gedacht?

Präsidenten haben in den USA keinen großen Einfluss auf den Energie-Sektor. Und genau deshalb glaube ich, dass Trump – selbst, wenn er wollte – nicht in der Lage wäre, die Solar-Branche zu ersticken. Dafür ist die Kostenstruktur der Solar-Branche einfach zu wettbewerbsfähig. Zudem hängen an dem Sektor, der einen riesigen Zuspruch von Wählern und Bundesstaaten hat, zu viele Jobs.

Die gängige Meinung darüber, welchen Einfluss ein neuer US-Präsident auf die Märkte haben wird, liegt oft völlig daneben. Und in diesem Fall glaube ich, dass etwas unterschätzt wird, wie gut sich Solarenergie auch unter Trump schlagen könnte.

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The Motley Fool empfiehlt und hält Aktien von SolarCity. The Motley Fool hält Wells Fargo. The Motley Fool empfiehlt Bank of America.

Dieser Artikel wurde von Travis Hoium auf Englisch verfasst und am 12.11.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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