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Continental-Quartal – plötzlich selbsternanntes Tech-Unternehmen

Foto: Continental

Das DAX-Unternehmen Continental (WKN: 543900) hat seine endgültigen Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Glücklicherweise hat das Unternehmen schon vorher gewarnt, dass die Ergebnisse schlecht ausfallen werden, sonst wäre der Markt wahrscheinlich noch schockierter gewesen.

Trotzdem präsentiert sich Continental plötzlich mit munteren Worten als Wachstums- und Technologieunternehmen. Anleger, die jetzt verwirrt sind, sollten unbedingt weiterlesen.

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Wachstum, wie es nur noch die Automobilbranche feiert

Dass Continental in diesem Quartal viele negative Sondereffekte verkraften muss, wussten wir schon vorher, trotzdem sollte noch einmal kurz erwähnt werden, dass ein Kartellverfahren und ein Erdbeben dem deutschen Automobilzulieferer ordentlich die Bilanz verhagelt haben.

Es ist ziemlich unschön, dass in der Pressemeldung nirgends der tatsächliche Gewinn erwähnt wird, auch wenn es natürlich weh tut, zuzugeben, dass sich dieser im Vergleich zum Vorjahr fast halbiert hat. Stattdessen ist viel die Rede von operativen Margen, Free Cashflow und Eigenkapitalquoten. Man könnte den Verdacht haben, man will möglichst von den derzeitigen Schwierigkeiten ablenken.

Dabei hat Continental natürlich recht damit, auch auf darauf hinzuweisen, dass es trotz Kurssturz seiner Aktie ein konkurrenzfähiges Unternehmen ist, dessen Zahlen auf einen grundlegenden Wachstumstrend hindeuten. Im Automobilgeschäft konnte im dritten Quartal ein organisches Wachstum von 6 % erreicht werden. Das ist zumindest für die gesättigte Automobilbranche respektabel. Apropos Automobilbranche, Continental ist jetzt übrigens ein Technologieunternehmen.

Continental will jetzt ein Technologieunternehmen sein

Man mag sich wundern, aber seit Anfang des Jahres bezeichnet sich Continental in seinen  Quartalsmeldungen plötzlich selbst als Technologieunternehmen. Wer das Unternehmen bisher eher wegen seiner Reifen kannte ist jetzt sicherlich verwirrt.

Dabei ist an der neuen Bezeichnung durchaus etwas dran. Technologisch komplexe Produkte werden für Continental immer wichtiger, auch wenn sie für Konsumenten wenig sichtbar sind. Im letzten Quartal stiegen die Aufträge für „Elektronik, Sensorik, Software und andere Komponenten“ um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Dadurch lässt sich erklären, wieso Continental vor allem seine Produkte mit hohem technologischen Know-how als Wachstumsmöglichkeit betrachtet. Das ist sehr sicher auch richtig, denn gerade elektrische und selbstfahrende Autos werden sehr viel Technologie benötigen, und die großen Autohersteller haben schon längst aufgegeben, alles selbst zu machen. Autozulieferer wie Continental werden also gefragt sein.

Trotzdem scheint der Begriff des Technologieunternehmens ein bisschen verfrüht. Immerhin kommen bei Continental noch immer ein bisschen weniger als die Hälfte der Umsätze aus der Reifensparte Rubber Group. Dass man noch nicht ganz im Silicon Valley angekommen ist, verrät auch die Präsentation der Quartalsergebnisse. Wie sich die Kautschuk-Preise entwickeln ist hier immer noch von großem Interesse.

Ein Unternehmen im Wandel

Continental ist ein international ausgerichtetes und konkurrenzfähiges Unternehmen, das in der Branche als Zulieferer geschätzt wird. Es hat viele Stärken, auf denen es in Zukunft aufbauen kann.

Gerade deswegen sollte es allerdings nicht dem Bedürfnis nachgeben, seine Zahlen ein bisschen zu selektiv vorzustellen und sich verfrüht als Technologieunternehmen zu präsentieren. Das hat ein Unternehmen wie Continental eigentlich nicht nötig.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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