Apple verliert Marktanteile am globalen Smartphone-Markt
Langsam, aber sicher, wächst der globale Smartphone-Markt wieder. Das Wachstum hat sich in den letzten Jahren ohne Zweifel verlangsamt. Es ist Anfang des Jahres sogar zum ersten Mal in negatives Territorium abgerutscht, da die entwickelten Märkte den Sättigungsgrad erreichen und die Umsätze in diesen Regionen sich eher auf Upgrades, anstatt auf Erstkäufe beziehen. Aber es gibt noch viele Teile der Welt, wo nur wenige Leute ein Smartphone haben.
Strategy Analytics hat seine Schätzungen für die globalen Absatzzahlen im dritten Quartal veröffentlicht und die Marktforscher schätzen, dass die weltweiten Auslieferungen in Q3 um 6 % auf 375,4 Millionen Einheiten angestiegen sind. Android dominiert weiterhin und Alphabet (WKN:A14Y6H) weitet seinen Marktanteil auf Kosten aller anderen Plattformen weiter aus. Es wurden fast 330 Millionen Android-Geräte ausgeliefert, was einem Marktanteil von 87,5 % gleichkommt.
Apple (WKN:865985) konnte im mit 45,5 Millionen verkauften iPhones 12,1 % Marktanteil erreichen – vor einem Jahr waren es noch 13,6 %. Alle anderen Plattformen zusammen mussten einen Verlust von 84 % erdulden.
Plattform | Q3 2015 Marktanteil | Q3 2016 Marktanteil |
Android | 84,1 % | 87,5 % |
iOS | 13,6 % | 12,1 % |
Andere | 2,3 % | 0,3 % |
DATENQUELLE: STRATEGY ANALYTICS
Das Wachstum kommt besonders aus den Schwellenmärkten, wie Indien und Südafrika, wo nur wenige Leute ein Smartphone haben. Aufgrund der Dominanz von Android, zu geringeren Preisen, bekommt Alphabet damit die meisten Erstkäufer. Innerhalb seiner Möglichkeiten versucht Apple auch das iPhone leichter finanzierbar zu machen, aber der Preisunterschied ist immer noch dramatisch. Strategy Analytics merkte an, dass Apple sich, im letzten Quartal, in China und Afrika nicht gut entwickelt habe.
Eine zweite Meinung
Die Zahlen sind vergleichbar, aber doch etwas anders, als die Schätzungen von IDC, die vor einer Woche veröffentlicht wurden. IDC schätzt, dass im dritten Quartal die Absätze nur um 1 % auf 362,9 Millionen Stück gestiegen sind, wobei Apple einen Marktanteil von 12,5 % hält. Apple meldete im Großraum China einen Rückgang um 30 %, während lokale Konkurrenten wie OPPO und Vivo im Königreich der Mitte schnelles Wachstum genießen. OPPO konnte sich bei den verkauften Einheiten über ein Wachstum um 122 % freuen, während Vivo etwa zweimal so viele Smartphones verschickte, wie zuvor. Huawei konnte seinen Marktanteil um 23 % ausbauen, während die Konkurrenten langsam aufholen.
Dass Apple gobal Marktanteile verliert ist kein wirklich neues Phänomen. Es war auch niemals das Ziel des Unternehmens, die meisten Einheiten zu verkaufen. Der iPhone-Hersteller ist immer noch der profitabelste Smartphone-Produzent weltweit und das, eben weil das Unternehmen sich weigert, nur über den Preis definiert zu werden. Es ist trotzdem entmutigend mit ansehen zu müssen, wie Apple in den Schwellenländern, wo das Unternehmen bisher sehr schwache Ergebnisse erreicht hat, wertvolle Möglichkeiten verpasst.
Das iPhone SE hat langfristig gesehen aber Potential, nur vielleicht im Moment nicht. Bei einem Preis von 400 US-Dollar ist es das kostengünstigste Angebot, dass Apple bei einem iPhone jemals gemacht hat. Das ist immer noch relativ teuer in vielen Schwellenmärkten, wo man ein Android-Smartphone schon für 100 US-Dollar bekommt. Wenn Apple das Gerät weiterhin produziert und die Kosten im Laufe der Zeit weiter senkt, dann wird aber auch dieses Smartphone wettbewerbsfähig sein.
Bei diesen Schätzungen muss man sich aber fragen, wovon Apple eigentlich spricht, wenn das Unternehmen sich darüber freut, dass angeblich, in jedem Quartal, so viele Android-Nutzer auf Apple umsteigen.
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Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.
The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A und C)und Apple. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2018 $90 Calls auf Apple, Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.
Dieser Artikel wurde von Evan Niu auf Englisch verfasst und wurde am 02.11.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.