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Eine Zahl, die du bei Lufthansas Ergebnissen komplett ausblenden musst

Das dritte Quartal sieht bei der deutschen Fluggesellschaft Lufthansa (WKN: 823212) hervorragend aus, wenn man nur den Gewinn betrachtet.

Der Gewinnsprung ist allerdings auf einen Sondereffekt zurückzuführen und deutet in Wirklichkeit auf die großen Hürden des Unternehmens hin.

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In Wirklichkeit kein gutes Quartal

Man könnte meinen, die Lufthansa hat sich beim Komma vertan, aber im letzten Quartal hat die Luftfahrtgesellschaft tatsächlich einen Gewinn in Höhe von 1,4 Milliarden Euro verbucht. Die Steigerung in Höhe von fast 80 % im Vergleich zum Vorjahr lässt sich allerdings allein auf eine Reform des Pensionssystems zurückführen. Durch die Umstellung auf ein beitragsorientiertes Pensionssystem konnten 713 Millionen Euro dem Betriebsergebnis hinzugerechnet werden. Der Gewinn ist dieses Quartal also eine Zahl, die du bei der Betrachtung der Zahlen komplett ausblenden musst.

Natürlich ist die Lufthansa ehrlich genug, um auf diesen Sondereffekt hinzuweisen und liefert auch bereinigte Zahlen mit. Es ist für Investoren natürlich erfreulich, dass tatsächlich eingeplante Rentenrückstellungen nun wieder als Kapital frei geworden sind, aber viel wichtiger ist, ob die Geschäfte gut laufen. Das Pensionssystem wurde letztendlich nur geändert, um auf den anhaltenden Kostendruck zu reagieren.

Gute bereinigte Quartalszahlen gibt es allerdings nicht wirklich zu präsentieren. Die Umsatzerlöse gingen im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent zurück, bei den Verkehrserlösen war sogar ein Rückgang in Höhe von 3,7 Prozent zu verzeichnen. Diese Entwicklungen haben sich sogar noch stärker auf den bereinigten Gewinn ausgewirkt, der im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,3 Prozent gesunken ist. Wie die Lufthansa selbst betont, ist das Problem vor allem, dass man trotz steigender Passagierzahlen niedrigere Verkehrserlöse hinnehmen muss, da man sich in einem anhaltenden Preiskampf mit der Konkurrenz befindet.

Die Zahlen zeigen, dass Gewinnwachstum auch in Zukunft schwierig wird

Deshalb reagiert die Lufthansa auch mit stetigen Sparmaßnahmen auf den harten Wettbewerb. In den ersten drei Quartalen des Jahres konnte man die Stückkosten um 2,1 Prozent senken. Um ein vergleichbares Ergebnis zu erhalten, wurden dafür Währungsschwankungen, Treibstoff und Sondereffekte herausgerechnet.

Der Trend hin zu niedrigeren Ticketpreisen spiegelt sich auch darin wider, dass Eurowings nun ein Hoffnungsträger für Lufthansa geworden ist. Die Entwicklungen bei Eurowings unterstreichen aber die Grundproblematik der Branche. Eurowings konnte im letzten Quartal im Gegensatz zu den anderen Airlines der Lufthansa Group zwar deutlich wachsen, allerdings war die Tochtergesellschaft nicht profitabel.

Die neuesten Streiks bei Angestellten von Eurowings machen es umso fraglicher, ob man hier Umsatzwachstum auch irgendwann in Gewinne umwandeln kann. Die Strategie, in Zukunft stärker auf Billigairlines zu setzen, ist nicht ohne Risiko. Erst Anfang dieser Woche wurde bekannt, dass Ryanair bald auch Flüge vom Frankfurter Flughafen, Lufthansas wichtigstem Drehkreuz, anbieten will.

Wenn Billigairlines an die etablierten Flughäfen gehen und Lufthansa gleichzeitig im Budgetsegment expandieren will, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass am Ende Passagiere mit niedrigeren Preisen, aber Investoren nicht mit höheren Gewinnen rechnen können.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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