Novo Nordisk plant durch Innovation und Diversifizierung den Druck der Krankenkassen von sich zu nehmen
Novo Nordisk (WKN:A1XA8R) meldete seine Quartalszahlen am Freitag sehr zum Leidwesen der Investoren. Aber der Diabetes-Spezialist plant, sich den Preisdruck der Krankenversicherungen und Pharmamanager vom Hals zu schaffen und zwar durch Innovation und Diversifikation.
Die harten Zahlen
Kennzahl | Die ersten 9 Monate 2016 | Die ersten 9 Monate 2015 | Wachstum im Jahresvergleich |
Umsatz | 82.208 Millionen DKK | 79.051 Millionen DKK | 4 % |
Operativer Gewinn | 37.226 Millionen DKK | 38.319 Millionen DKK | (3 %) |
Nettogewinn | 29.226 Millionen DKK | 26.602 Millionen DKK | 10 % |
Datenquelle: Veröffentlichung des Unternehmens
Was ist in diesem Quartal passiert?
Das Umsatzwachstum der ersten neun Monate des Jahres wurde durch die starke dänische Krone nach unten gezogen. Daher erhöhten sich die Umsätze im Jahresvergleich nur um 6%.
Das Unternehmen sieht sich weiterhin Preisdruck für seine älteren Insulinprodukte ausgesetzt. Die Umsätze des Bestsellers NovoRapid zum Beispiel fielen um 4% in dänischen Kronen und erlitten einen 2prozentigen Rückgang im Jahresvergleich während den ersten neun Monate des Jahres. Es gab allerdings auch ein paar Highlights. Die Umsätze von Tresiba, dem Insulin der nächsten Generation, verdreifachten sich währungsbereinigt in den ersten neun Monaten des Jahres, als das Medikament in neue Märkte eingeführt wurde. Die Umsätze des Medikaments GLP-1, Victoza, stiegen um 13 % währungsbereinigt. Das Unternehmen bietet eine neuere Version von Victoza, semaglutide, das man nur noch einmal pro Woche nehmen muss. Dies führte zu einer deutlichen Reduzierung des Risikos von größeren kardiovaskulären Ereignissen um 26 % verglichen mit der Placebogruppe.
Im September kündigte Novo Nordisk Stellenstreichungen an, um die Kosten zu reduzieren. Das ist eine vernünftige Maßnahme, wenn man bedenkt wie schwierig das Marktumfeld für Insulinprodukte ist.
Was das Management zu sagen hatte
Da die Situation mit den Krankenkassen immer schwieriger wird, plant der Präsident und CEO von Novo Nordisk, Lars Rebien Sorensen, sich der Sache anzunehmen: “Iin Zukunft werden wir noch mehr in Innovationen stecken, um bei unserem Forschungs- und Entwicklungsprojekten weiter zu kommen. Wir werden unsere aktuell bestehenden Vermögenswerte weiter ausbauen und in angrenzende Krankheitsbereiche mit hohem medizinischen Bedarf expandieren.
Mads Krogsgaard Thomsen, Chief Scientific Officer des Unternehmens, gab ein paar Einzelheiten über diese angrenzenden Krankheitsbereiche heraus, darunter potenzielle Lizenzprogramme von Biotech Unternehmen: “Wir konzentrieren uns auf die angrenzenden Krankheitsbereiche, darunter Organe wie die Lebern, Nieren und das Herz-Kreislaufsystem, denn das würde unsere Bemühungen, neue Projekte in diesen Bereichen zu starten verbessern. Darüber hinaus würden auch allgemeine Kooperationen und strategische Allianzen die Entwicklunge neuer biologischer Medikamente erleichtern.”
Ein Blick in die Zukunft
Das Management schätzt, dass der Preisdruck die Umsätze in künftigen Jahren um 2 Uhr bis 3% nach unten ziehen wird, was nicht allzu schlimm ist. Aber es ist schwierig, deutliches Wachstum zu erzeugen, wenn das Unternehmen sich erst selbst aus negativen Territorium befreien muss. Aufgrund dieser Probleme hat das Management das langfristige Ziel eines operativen Gewinnwachstums von 10 % pro Jahr durchschnittlich 5 % gesenkt.
Da pharmazeutische Produkte so lange Entwicklungszeiten haben, ist es schwer für die Medikamentenhersteller sich einfach einen neuen Wachstumsbereich zu suchen. Aber trotz des Wettbewerbsdrucks generiert Novo Nordisk noch jede Menge freien Cashflow, der im Bereich von 38 bis 41 Milliarden dänische Kronen oder 5,7 bis 6, 1 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr liegt. Das könnte schon kurz- und mittelfristig Wachstum durch Übernahmen und Partnerschaften erzeugen.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Motley Fool empfiehlt Novo Nordisk.
Dieser Artikel wurde von Brian Orelli auf Englisch verfasst und wurde am 01.11.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.