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Gilead Sciences verliert wieder Umsätze im Bereich Hepatitis C

Es ist schon eine ganze Weile her, dass Gilead Sciences (WKN:885823) bei der Verkündung der Quartalszahlen eine angenehme Überraschung gemacht hat. Das Biotech-Unternehmen kündigte seine Quartalszahlen nach Börsenschluss am Dienstag an. Hat Gilead es geschafft die Kurve zu kriegen? Hier ist alles, was du darüber wissen musst.

Die Zahlen

Gilead hat wieder einmal geringere Umsätze und Gewinne als im Vorjahreszeitraum gemeldet. Die Umsätze konnten die Erwartungen der Investoren erfüllen, die Gewinne jedoch nicht.

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 Kennzahl Q3 2016 Q3 2015 Rückgang im Jahresvergleich
Umsatz  7,5 Milliarden USD  8,3 Milliarden USD  (9,6 %)
GAAP-Gewinne  3,33 Milliarden USD  4,6 Milliarden USD  (27,6 %)
GAAP-Gewinne pro verwässerter Aktie  2,49 USD  3,06 USD  (18,6 %)
Nicht-GAAP-Gewinne  3,68 Milliarden USD  4,84 Milliarden USD (24 %)
Nicht-GAAP-Gewinne pro verwässerter Aktie  2,75 USD  3,22 USD  (14,6 %)

DATENQUELLE: GILEAD SCIENCES. TABELLE: AUTOR

Die bereinigten Nicht-GAAP-Zahlen sahen ein bisschen besser aus als die GAAP-Zahlen, da hier Ausgaben im Bezug auf Übernahmen berücksichtigt werden. Die Ergebnisse pro Aktie waren auch daher etwas erfreulicher im Jahresvergleich, dank der Aktienrückkäufe, darunter ein Rückkauf von zehn Milliarden US-Dollar in den ersten neun Monaten 2016.

Die Umsätze von Harvoni gehen weiter zurück. Die Umsätze des Hepatitis-C-Medikaments erreichten in Q3 1,86 Milliarden US-Dollar, was einen Rückgang um 44 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum darstellt. Das einzig positive daran war, dass Harvoni seine Umsätze in Japan erhöhen konnte.

Während der  Vorgänger von Harvoni, Sovaldi, im zweiten Quartal einen Umsatzanstieg verzeichnen konnte, hatte er es im zweiten Quartal mit einem Umsatzrückgang zu tun. Das war aber in Q3 in nicht der Fall. Die Umsätze von Sovaldi fielen im Jahresvergleich auf 825 Millionen US-Dollar

Das neue Hepatitis-C-Medikament Epclusa konnte einige der Umsatzrückgänge von Harvoni und Sovaldi wieder ausgleichen, aber leider nicht genug. Gilead meldete im Q3 einen Umsatz von 640 Millionen US-Dollar für Epclusa.

BILDQUELLE: GETTY IMAGES

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Der HIV-Franchise hatte auch zu gemischten Ergebnissen geführt. Die Umsätze für Truvada betrugen 885 Millionen US-Dollar, was fast 5 % weniger, als im Vorjahreszeitraum war. Die Umsätze von Atripla erreichten 650 Millionen US-Dollar, was einen Rückgang um 20 % verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, darstellt. Einen Umsatz von 621 Millionen US-Dollar für Stribild, was einen Sprung von 22 % im Jahresvergleich darstellt. Complera und Eplivera konnten ihre Umsätze um 14 %  auf 411 Millionen US-Dollar erhöhen.

Die besten Nachrichten von der HIV-Front kamen von den neueren Medikamenten. Genvoya konnte im Q3 einen Umsatz von 461 Millionen US-Dollar verbuchen. Odefsey erreichte weitere 105 Millionen US-Dollar und Descovy generierte einen Umsatz von 88 Millionen US-Dollar.

Die anderen Medikamente von Gilead verbesserten sich solide im Jahresvergleich. Die Umsätze der Behandlung gegen pulmonale arterielle Hypertension Letairis stiegen um fast 19 % auf 215 US-Dollar. Das Angina-Medikament Ranex konnte seine Umsätze um 6 % auf 170 Millionen US-Dollar erhöhen. Die Umsätze für das Krebsmedikament Zydelig erhöhten sich um 8 %, verglichen mit dem Vorjahr, auf 39 Millionen.

Ein Blick in die Zukunft

Es ist offensichtlich, dass Gilead sich nicht mehr auf den Hepatitis-C-Franchise verlassen kann, um die unglaublichen Zahlen der Vergangenheit zu wiederholen. Das Biotech generierte aber einen operativen Cashflow von 4,3 Milliarden US-Dollar, primär von seinen Hepatitis-C- und HIV-Produkten.

Diese beiden Bereiche werden für Gilead weiterhin wichtig bleiben, der künftige Erfolg des Unternehmens könnte aber von anderen Bereichen abhängen. Die Pipeline des Unternehmens beinhaltet vier Kandidaten für die Behandlung von nichtalkoholischer Steatohepatitis. Das Unternehmen könnte in dem lukrativen Markt für dieses Krankheitsbild zu einem führenden Anbieter werden.

Zydelig hat bisher noch kein starkes Feedback von den Kunden hervorgerufen, aber Gilead behauptet, dass einige andere experimentelle Krebsmedikamente im Endstadium der klinischen Studien erfolgreich sein könnten. Trotz einem Rückschlag im September mit dem Abbruch der Phase 2 / 3-Studien von GS-5745, für die  Behandlung von moderat aktiver Colitis Ulcerosa, sieht das Angebot von Gilead bei Entzündungshemmern sehr gut aus.

Die vielleicht wichtigste Frage für Gilead Sciences ist aktuell, was das Unternehmen mit seinem riesigen Geldberg anstellen möchte. Das Unternehmen meldete am 30. September, liquide Mittel in Höhe und marktgängige Wertpapiere von 31,6  Milliarden US-Dollar. Das ist ein netter Anstieg von den 24,6 Milliarden US-Dollar, die das Unternehmen am Ende des zweiten Quartals auf der hohen Kante hatte.

Gilead könnte weiterhin kleinere Übernahmen tätigen, wie in der Vergangenheit, aber eine größere Übernahme wäre auch möglich. Die Investoren sollten von den anhaltenden Aktienrückkäufen und den Dividendenerhöhung profitieren, während das Unternehmen sich die nächsten Schritte überlegt.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Gilead Sciences.

Dieser Artikel wurde von Keith Speights auf Englisch verfasst und wurde am 02.11.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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