Eine Sache, die man wissen sollte, wenn man in amerikanische Dividendenwerte investieren will
Amerikanische Dividendentitel sind bei vielen Investoren besonders beliebt. Und auch ich bin ein riesengroßer Fan vieler Titel, da sie auf vielseitige Art und Weise ganz Besonderes zu bieten haben.
Da ist zum Beispiel Realty Income (WKN: 899744), ein beständiger Dividendenzahler, der sogar monatlich auszahlt. Oder das Dividendenurgestein Procter & Gamble (WKN: 852062), das bereits seit 1890 eine Dividende zahlt und diese innerhalb der letzten 60 Jahre Jahr für Jahr erhöht hat. Oder, oder, oder.
Ich denke, viele von euch werden mir beipflichten, wenn ich sage, dass solche Werte für eine herausragende Sicherheit und Rendite stehen, oder?
Leider könnte diese Sichtweise vieler Investoren sehr falsch sein.
Die historisch niedrige Dividendenrendite
Denn vergleicht man die aktuelle Dividendenrendite des S&P 500 mit der historischen Dividendenrendite dieses Index, fällt einem etwas auf:
Die aktuelle Dividendenrendite mit 2,1 % (Referenzwert vom August 2016) ist weit entfernt von dem langfristigen historischen Durchschnitt, der bei 4,4 % liegt.
Dementsprechend dürften auch die historischen Dividendenrenditen vieler einzelner Werte auf einem Tiefpunkt angelangt sein, da ein Index ja lediglich die Rendite der in ihm enthaltenen Unternehmen widerspiegeln kann.
Das Risiko dabei
Na und? Weniger reicht doch auch? Ja, so sehe ich persönlich das ebenfalls. Denn in Zeiten historisch niedriger Zinsen auf Festgeld und dergleichen erscheinen solche Werte bereits als wahrer Segen.
Doch was ist, wenn die Zinsen steigen? Wie du vielleicht schon aufgeschnappt hast, hat die amerikanische Fed die Leitzinsen bereits im letzten Dezember erhöht und plant diese langfristig auch noch weiter anzuheben.
Das wiederum macht Aktien für einige Investoren unattraktiver gegenüber festverzinslichen Produkten wie beispielsweise Festgeld. Denn einige denken sich: Wieso soll ich denn mein Geld für 2,1 % Dividende im S&P 500 riskieren, wenn ich sichere (beispielsweise) 1 % auf Festgeld bekomme?
Entsprechend dieser Denkweise ziehen dann einige Investoren ihr Geld aus Aktien zurück und die Kurse fallen. In der Folge könnte ein Dividendenportfolio dadurch erhebliche Kursverluste erleiden. Die Rendite vieler Portfolios dürfte dann erst einmal negativ ausfallen.
Und wie stehen wir Fools dazu?
Ganz einfach: Cool bleiben! Denn außer der Erhöhung im Dezember 2015 ist erstmal nichts passiert und über ob und gegebenenfalls machen wir uns keine Gedanken. Wir Fools versuchen nicht den Markt zu timen, sondern analysieren Unternehmen und kaufen wenn uns eins besonders gefällt und ansprechend bewertet erscheint.
Sollten die Kurse dann einmal fallen, beispielsweise durch besagte etwaige Leitzinserhöhung durch die Fed, dann besteht für uns streng genommen sogar Grund zur Freude. In der Folge können wir nämlich Aktien von unseren bevorzugten Unternehmen zu einem noch günstigeren Preis erwerben. Dementsprechend steigt dann auch die Dividendenrendite der dann erworbenen Anteile auf ein noch ansprechenderes Niveau.
Und da wir immer möglichst langfristig orientiert unsere Aktien erwerben, machen uns die Kursrücksetzer relativ wenig aus. Denn wir glauben fest daran, dass diese irgendwann auch wieder ausgeglichen sein werden. So wie es der Markt bisher immer geschafft hat, seine Verluste wieder auszugleichen.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Vincent besitzt Aktien von Realty Income. The Motley besitzt keine der genannten Aktien.