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Die grausame Wahrheit:  Erfolgreiches investieren erfordert eine Menge Glück

Foto: Pixabay, image4you

Von all den Dingen, die man für den Erfolg braucht – Arbeit, Intelligenz, Kreativität – übersieht man meistens das Glück.

Bill Gates war auf einer der wenigen Schulen in den USA, die einen Computer hatten. Warren Buffett wurde in einem kapitalistischen Land geboren. Donald Trump hatte einen wohlhabenden Vater. Alle diese Männer haben sich Ihren Erfolg verdient, aber wären die äußeren Umstände, über die sie keine Kontrolle hatten, nur etwas anders gewesen, dann würde die Sache vielleicht ganz anders aussehen. Um es anders auszudrücken:  Leute mit denselben Ambitionen und der selben Intelligenz sind pleite, weil sie an einer anderen Zeit an einem anderen Ort geboren worden.

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Dasselbe trifft auf alle Investoren zu. Und hier ist eine einfache Möglichkeit, um das zu beweisen

Die langfristige Geschichte der Börse sagt uns, dass Aktien eine vernünftige Rendite nach Inflation generieren

Je länger man investiert, desto höher die Wahrscheinlichkeit, eine Rendite zu erwirtschaften.

Und so sieht die Sache aus. Die Grafik zeigt dir die besten und schlechtesten Jahresrenditen, die Aktien in den letzten 41 Jahren, basierend auf verschiedenen Perioden generiert haben:

 

QUELLE: ROBERT SHILLER, BERECHNUNGEN DES AUTORS

QUELLE: ROBERT SHILLER, BERECHNUNGEN DES AUTORS

Diese Grafik habe ich schon vorher benutzt. Sie zeigt einem, was man im Lauf der Zeit von Aktien erwarten kann. Sie hat aber zwei Fehler.

Erstens nimmt sie an, dass du mit einer festen Summe als Investition anfängst und diese Investition 10, 20, 30 Jahre lang hält. Niemand macht das. Die meisten investieren im Laufe der zeit kleine Summen, idealerweise um vom Durchschnittskosteneffekt jeden Monat oder jedes Quartal zu profitieren.

Zweitens könnte die Differenz zwischen einem Gewinn von 3,2% pro Jahr und 10,2% pro Jahr im Lauf von 20 Jahren nach wenig aussehen, aber im Laufe der Zeit ist das ein enormer Unterschied.

Ich habe die Daten vom Wirtschaftswissenschaftler Robert Shiller von der Universität Yale benutzt, um zu zeigen, was passieren würde, wenn jemand 500 US-Dollar pro Monat, jeden Monat 20 Jahre lang, von 1871 bis 2013, in den S&P 500 investieren würde. Hier sind die Top 3 und die schlechtesten 3 Ergebnisse Inflation und um Dividenden bereinigt.

QUELLE: ROBERT SHILLER, BERECHNUNGEN DES AUTORS

QUELLE: ROBERT SHILLER, BERECHNUNGEN DES AUTORS

Diese Leute haben exakt auf dieselbe Art investiert mit demselben Geldbetrag und zwar für zwei ganze Jahrzehnte. Eine Gruppe hatte aber 7-mal mehr Geld als die andere. Das lag nicht daran, dass sie klüger waren, sondern daran, dass sie zu einer anderen Zeit geboren wurden und in einer anderen Ära investiert haben.  Sie hatten Glück.

Wenn man das auf 30 Jahre ausdehnt, dann kommt man auf ein ähnliches Ergebnis. Diejenigen, die Glück hatten, hatten am Ende 5-mal soviel wie die anderen.

QUELLE: ROBERT SHILLER, BERECHNUNGEN DES AUTORS

QUELLE: ROBERT SHILLER, BERECHNUNGEN DES AUTORS

Was mich daran so erstaunt ist, dass diese hypothetischen Investoren zu den klügsten ihrer Zunft gehören würden. Stetig jeden Monat zu investieren, egal was der Markt macht und das jahrzehntelang. Das ist emotional anstrengend und wenige Investoren können das über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten. In der realen Welt kaufen die Investoren Aktien dann, wenn sie schon einen Boom hinter sich haben und verkaufen nach einem Crash mit erschreckenden Verlusten. Aber selbst mit hypothetisch perfektem Verhalten kann das richtige Timing den Unterschied zwischen einer Pension ohne Geld und einer extrem gut bezahlten Pension ausmachen. Und meistens ist das eine Sache des Glücks.

Dabei habe ich zwei Dinge gelernt.

Eines davon ist die Bedeutung der Diversifizierung. Einen Mix aus Aktien, Fonds, Bargeld und Immobilien zu haben, kann das Risiko reduzieren, falls ein Vermögenswert ein schlechtes Jahrzehnt erlebt. Ein Großteil der Resultate in diesen Grafiken kann durch einen einfachen Faktor erklärt werden: Die Aktienbewertungen am Ende einer Phase waren entweder eine Blase oder ein Crash. Diversifizierung kann einen vor diesen beiden Extremen schützen.

Zweitens sollte man sein Geld nicht an einem bestimmten Zeitpunkt brauchen, selbst wenn es Jahrzehnte in der Zukunft ist. Das kann von größter Wichtigkeit sein. Wenn die Leute sagen “ ich brauche dieses Geld, wenn ich 65 bin”, dann nehmen sie an, dass alles glatt läuft. Es könnte aber auch anders ausgehen; flexibel zu bleiben könnte das Blatt zu deinen Gunsten wenden. Das bedeutet, du könntest ein paar Jahre länger arbeiten als erwartet oder genug liquide Mittel zur Verfügung haben, bevor du dein Aktienportfolio angreifst.

In den Szenarien weiter oben, hätte eine alte Periode von nur ein paar Jahren mehr, deine Renditen dramatisch verbessert. Ohne die Möglichkeit es noch ein paar Jahre länger auszuhalten ist man zu sehr vom Glück abhängig. Viel Glück dabei.

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

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Dieser Artikel wurde von Morgan Housel auf Englisch verfasst und wurde am 29.07.2014 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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