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Rheinmetall-Aktie: Neue strategische Aufstellung und was vor den Quartalszahlen wichtig ist

Der Boxer ist ein hochmobiles Radfahrzeug, dessen modularer Aufbau eine Vielzahl missionsspezifischer Varianten ermöglicht.
Rheinmetall-Pressebild

Bei Rheinmetall (WKN:703000) lief es zuletzt rund und es ist einiges in Bewegung. Anfang September wurde nämlich das umfassende Strategieprogramm „ONE Rheinmetall“ aufgelegt. Was es damit auf sich hat und was sonst noch vor den Quartalszahlen wichtig ist, habe ich hier knapp zusammengefasst.

So verliefen die letzten Monate

Dass Rheinmetall im ersten Quartal hohe Geldabflüsse verkraften musste, ist in diesem Fall positiv: ein gut gefülltes Auftragsbuch erforderte die Vorfinanzierung der Produktion. Der hinzugekommene Wert an Komponenten sowie halb fertigen und noch nicht ausgelieferten Waren summierte sich bis Ende Juni auf 377 Mio. Euro.

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Wir können also davon ausgehen, dass der Betrieb mit Vollgas arbeitet, was sicherlich in gesteigerten Umsatzzahlen im 3. Quartal sichtbar wird. Dafür, dass das noch eine gute Weile so bleibt, sorgen die jüngsten Vertriebserfolge sowohl im Automobil- als auch im Rüstungsbereich.

Das Bild wird auch vom Rüstungsexportbericht gestützt, der am 26. Oktober vorgelegt wurde und von stark steigender Nachfrage nach Munition und Waffen aus so genannten Spannungsregionen spricht. Konsequenterweise wurden bei Rheinmetall im Juli bereits zwei weitere Großaufträge für Munition gemeldet. Außerdem will Litauen seine Streitkräfte mit modernen Gefechtsfahrzeugen ausstatten.

Darum geht es bei „ONE Rheinmetall“

Die Tatsache, dass Rheinmetall fast immer primär als Rüstungskonzern gesehen wird, war vielen Mitarbeitern ein Dorn im Auge. Auch wenn man laut Eigenaussage voll hinter dem heiklen Militärgeschäft steht, möchte man doch deutlich machen, dass der Konzern mehr zu bieten hat.

Deshalb wurde ein Strategieprogramm aufgelegt, das die vielfältigen Tochterunternehmen einheitlicher aufstellen und auf zwei Grundbedürfnisse ausrichten soll: Sicherheit und Mobilität. Statt des etwas unhandlichen Akronyms KSPG heißt die zivile Sparte nun Rheinmetall Automotive. Die weltbekannten Marken Kolbenschmidt und Pierburg bleiben allerdings erhalten.

In der etwa gleich großen Defence-Sparte soll die Betonung auf Sicherheit den Blick weiten. Man will nicht nur ein Lieferant von Kriegsgerät sein, sondern auch ein Lösungsanbieter für den Schutz von Menschen.

Ein wichtiger Aspekt des Programms besteht auch darin, Synergien zwischen den bisher relativ unabhängigen Bereichen zu heben. Lösungen rund um die Elektrifizierung des Antriebsstrangs sollen beispielsweise übergreifend Anwendung finden. Andererseits könnten militärische Lösungen für die Netzwerksicherheit in zivile Anwendungen übertragen werden.

Letztlich besteht das Ziel darin, einen integrierten Technologie-Konzern zu schmieden, der auch als solcher wahrgenommen wird.

Was jetzt wichtig ist

Voraussichtlich wird der Vorstand über den Fortschritt der Bemühungen berichten. Genauso wichtig finde ich jedoch, wie die Entwicklung in den beiden wichtigen Wachstumsmärkten China und Indien verläuft. Hier hat sich der Vorstand zuletzt sehr optimistisch gegeben.

Interessant finde ich auch, dass man sich im Automobilbereich gute Geschäftsmöglichkeiten im Zuge der zunehmenden Elektrifizierung verspricht. Für einen Hersteller, der vor allem für seine Kolben und Motorblöcke bekannt ist, wirkt das überraschend. Aber die Ingenieure des Unternehmens haben gezielt ein Portfolio an kompakten und besonders effizienten Komponenten entwickelt, die insbesondere in Hybrid-Fahrzeugen Anwendung finden.

Der entscheidende Punkt dabei ist, dass bei eben diesen ausgefeilten Komponenten teilweise ein drei- bis sechsmal so hoher Preis erzielt werden kann als beim früheren Standard.

Im Rüstungs-Bereich steht die neu aufgestellte Division Fahrzeugsysteme im Mittelpunkt. Vom stahlbewehrten Transporter über Amphibienfahrzeuge bis hin zum Kettenpanzer ist dort alles dabei, was das Herz von Feldwebel und General begehrt.

Dieser Schachzug ist sicherlich auch als Reaktion auf die Fusion von Krauss-Maffei-Wegmann und der französischen Nexter zu sehen. So will man für die künftige weitere Marktkonsolidierung gerüstet sein. Ob es diesbezüglich bereits Neues zu berichten gibt, erfahren wir am 3. November.

Fazit

Der Aktienkurs bewegte sich in den letzten Wochen richtungslos über der 60-Euro-Marke. Gut möglich, dass der Quartalsbericht nun die passende Munition liefert. Ein meines Erachtens gut aufgesetztes Strategieprogramm, die Erschließung neuer Produktfelder und gute internationale Geschäftschancen machen Rheinmetall zu einem spannenden Unternehmen, dessen Erfolg aber natürlich weiterhin stark von den unruhigen geopolitischen Bedingungen abhängig ist.

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Ralf Anders hält keine Wertpapiere genannter Unternehmen. The Motley Fool besitzt keine der genannten Aktien.



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