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DAX-KGV Top und Flop: adidas, Deutsche Bank, VW und Lufthansa

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) kann uns viel über ein Unternehmen sagen. Allerdings müssen die Gewinne und Aktienkurse auch im richtigen Kontext gesehen werden.

Für das laufende Geschäftsjahr finden sich, was das KGV der DAX-Unternehmen betrifft, sowohl an der Spitze als auch am Ende des Spektrums einige Überraschungen. Es lohnt sich, näher zu betrachten, welche Gewinne Analysten 2016 laut FactSet im Durchschnitt von adidas (WKN: A1EWWW), der Deutschen Bank (WKN: 514000), Volkswagen (WKN: 766403) und der Lufthansa (WKN: 823212) erwarten.

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Top 1: adidas

Adidas wird an der Börse schon seit Jahren als Wachstumsunternehmen gehandelt. Da sich der Aktienkurs innerhalb eines Jahres verdoppelt hat, sollte es nicht wundern, dass adidas jetzt ein hohes KGV hat. Zwar sind auch die Gewinne gestiegen, aber für das Geschäftsjahr 2016 errechnet sich trotzdem ein KGV von über 30. Damit ist adidas das am teuersten bewertete DAX-Unternehmen.

Das macht insofern Sinn, da Konsumartikelhersteller mit einer starken Marke langfristig gute Wachstumsaussichten haben und am Aktienmarkt einen höhere Bewertung verdienen. Trotzdem sollte man bei dem hohen KGV von adidas zwei Dinge beachten. Sportartikel sind ein hart umkämpfter Markt und etablierte Konkurrenten wie Nike oder jüngere Unternehmen wie Under Armour geben nur sehr ungern Marktanteile ab.

Außerdem muss adidas noch beweisen, wie nachhaltig das derzeitige Wachstum ist. Im letzten Geschäftsjahr waren die Umsätze nur 14 % höher als 2012, der Gewinn war sogar deutlich niedriger als 2013. Es ist also noch lange nicht sicher, ob adidas in sein hohes KGV hineinwachsen kann.

Top 2: Deutsche Bank

Ein weiterer Kandidat mit einem der höchsten KGVs dürfte überraschen. Auch die Deutsche Bank wird mit einem KGV von fast 30 bewertet, aber wie kann das nach dem Kurssturz der Aktie sein?

Hier zeigt sich, wie irreführend eine reine Betrachtung des KGV sein kann. Dieser Bewertungsmaßstab ist zwar sehr nützlich für stabile Unternehmen, aber bei Sondersituationen kann die Bewertung schnell sehr hoch aussehen. Was uns das hohe KGV der Deutschen Bank in Wirklichkeit sagt, ist, dass das Unternehmen in großen Schwierigkeiten steckt. Deswegen erwarten Analysten auch einen absolut winzigen Gewinn. Wenn man dann diesen verschwindend geringen Gewinn durch den aktuellen historisch niedrigen Aktienkurs teilt, ergibt sich trotzdem noch ein hohes KGV.

In diesem Fall braucht der Bewertungsindikator also noch viel mehr Kontext, denn die Deutsche Bank ist derzeit sicherlich kein Wachstumsunternehmen.

Flop 1: Volkswagen

Mit einem sehr niedrigen KGV wird derzeit hingegen VW bewertet. Mit einem KGV zwischen 6 und 7 sieht Deutschlands größter Automobilhersteller derzeit wie ein Schnäppchen aus. Das niedrige KGV spiegelt aber mehrere Unsicherheiten wieder, die Anleger davon abhält, die Aktie mit einem höheren Kurs zu belohnen.

Der Abgasskandal und seine Folgen sind für VW noch lange nicht vollständig aufgearbeitet. Niemand weiß, welche Kosten noch auf das Unternehmen zukommen. Anleger hassen Unsicherheit und haben in diesem Fall auch einen guten Grund dazu. Darüber hinaus stellt sich natürlich die Frage, wie VW die Umwälzungen in der Automobilbranche in den nächsten Jahren und Jahrzehnten bewältigen wird. Falls es an frühere Erfolge anknüpfen kann, dürfte man in einigen Jahren zurückblicken und das momentane KGV als großartige Kaufgelegenheit betrachten, aber bis dahin gibt es noch viele Hürden.

Flop 2: Lufthansa

Die Lufthansa wird gerade einmal mit einem KGV von ungefähr 5 bewertet. Das lässt das Unternehmen aussehen, als ob es kurz vor der Pleite steht. In der Luftfahrtbranche ist das Ganze allerdings ein wenig komplizierter.

Da die Konkurrenz riesig ist, ist es für Luftfahrtunternehmen unheimlich schwer, profitabel zu sein. Lukrative Routen werden schnell auch von anderen Wettbewerbern angeboten und höhere Gewinne sind nur von kurzer Dauer. Das niedrige KGV heißt also nicht, dass der Aktienmarkt erwartet, dass Lufthansa bald pleite ist, sondern dass seine Gewinnmargen bald wieder sanft, aber sicher am Boden ankommen werden.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Nike und Under Armour (A-Anteile).



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