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Informative Vorschau zu den Quartalszahlen der Linde-Aktie

Das vergangene Quartal verlief für Linde (WKN:648300) erlebnisreich. Mit der amerikanischen Praxair (WKN:884364) glaubte man den perfekten Partner gefunden zu haben, um am französischen Erzrivalen Air Liquide (WKN:850133) wieder vorbeiziehen zu können.

Das Projekt ließ sich nicht verwirklichen und aus lauter Enttäuschung darüber schmeißt der Vorstandschef Dr. Wolfgang Büchele das Handtuch. Dies und was vor der Vorlage des Quartalsberichts am Freitag, den 28. Oktober, sonst noch wichtig ist, habe ich im Folgenden zusammengestellt.

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Was Linde in den letzten Monaten erreicht hat

Zum Halbjahresbericht klagte Linde noch über ein margenschwaches Engineering-Geschäft und negative Währungseffekte, die den Umsatz und den operativen Gewinn kräftig nach unten drückten. Außerdem war der Auftragseingang insbesondere beim Anlagenbau für die petrochemische Industrie schwach, weshalb für das vergangene Quartal kaum Besserung in Sicht ist.

Trotzdem sind die Aktionäre zuletzt zuversichtlicher geworden. Der Kurs erhob sich aus den Niederungen um die Marke von 125 und pendelt nun wieder um 150 Euro. Diverse Analystenhäuser bestätigten ihre Kaufempfehlungen, darunter Equinet und Exane BNP Paribas.

Vorangetrieben wurden einige Initiativen. Im Juli und Ende September wurden beispielsweise gemeinsam mit Industriepartnern in Ulm und Metzingen Wasserstofftankstellen eröffnet. Mittelfristig soll ein flächendeckendes Netz aufgebaut werden.

Hierzu passt auch die Anfang Oktober verkündete Kooperation mit Evonik Industries (WKN:EVNK01) zur membranbasierten Gasetrennung, von der sich der Konzern günstigere Produktionskosten und mehr technische Flexibilität erhofft. Zuvor wurde ein Zentrum für angewandte Forschung auf Taiwan eröffnet, um Kunden aus dem Bereich Elektronik noch mehr bieten zu können.

Wie es nach dem geplatzten Praxair-Deal weitergeht

Im September musste man sich eingestehen, dass aus den Fusionsträumen mit Praxair nichts wird. Der Konzern wird sich jetzt vermutlich erst mal auf sich selbst konzentrieren. Das heißt zunächst, die Vertriebsanstrengungen zu intensivieren, Kooperationen zu schmieden und die Kostensenkungsprogramme fortzuführen. Allein 2017 sollen vor allem in Hochlohnmärkten und in der Gesundheitssparte 90 Mio. Euro eingespart werden.

Daneben wird man jetzt aber sicherlich auch nach kleineren Übernahmezielen zur Verstärkung der Technologieposition oder zur Erweiterung des Angebots Ausschau halten.

Schließlich will Linde vermehrt als Lösungsanbieter wahrgenommen werden. Dort verspricht man sich mehr Wertschöpfung als durch die reine Distribution von Gasen in Standardgebinden. Die Kunden bekommen in dem Fall die passenden Prozesse und Technologien gleich mitgeliefert, zum Beispiel für die Sauerstoffanreicherung in der Aquakultur-Fischzucht.

Auch das Wachstumspotenzial ist mit solchen innovativen Anwendungen ungleich größer, weil dadurch der adressierbare Markt selbst erweitert wird. Mit gezielten Investitionen in Innovationen und die Digitalisierung kann Linde aus eigener Kraft an die französische Konkurrenz heranrobben. Den Stress, den eine Elefanten-Hochzeit mit sich bringt, kann sie sich deshalb aus meiner Sicht sparen.

Darauf werde ich achten

Dafür sorgt der Rückzug von Dr. Büchele zum April 2017 für etwas Unruhe bei den Aktionären und der Belegschaft, nachdem der Finanzvorstand Georg Denoke bereits Mitte September ausgeschieden ist. Der Chef galt als guter interner Kommunikator und hat viele Initiativen angestoßen, um Linde zukunftsfest zu machen. Ich kann mir vorstellen, wie der Aufsichtsrat nun händeringend nach geeigneten Kandidaten Ausschau hält. Ob man bereits Erfolg hatte oder sich noch mitten im Prozess befindet, erfahren wir vermutlich diese Woche.

Ebenso wichtig ist der Dividendenausblick. Linde hat in der Vergangenheit bewiesen, dass sie in der Lage ist, Jahr für Jahr zu erhöhen, auch wenn dafür zuletzt die Ausschüttungsquote von 36,5 % 2011 auf 49,9 % 2015 erhöht werden musste. Jetzt, wo sich das Geschäftsjahr dem Ende zuneigt, wird das Management sicherlich einen recht zuverlässigen Ausblick geben können.

Im August wurde für dieses Jahr noch ein operatives Ergebnis im Bereich von 2015 erwartet. Für nächstes Jahr glaubt man, dass eine Steigerung von rund 10 % drin sein sollte. Geht der Plan auf, dann dürfen Aktionäre mit soliden Dividendenrenditen über die kommenden Jahre rechnen. Die erwarteten etwa 3,50 Euro für 2016 entsprechen zunächst etwa 2,4 %.

Kommt allerdings wieder etwas mehr Belebung in das Kerngeschäft und gelingt es, neue profitable Geschäftsfelder aufzubauen, dann können in den kommenden Jahren wesentlich höhere Niveaus erreicht werden. Gerade deshalb werde ich ganz besonders auf Hinweise zu neuen Entwicklungen bei den Innovationsaktivitäten achten.

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Ralf Anders hält keine Wertpapiere genannter Unternehmen. The Motley Fool empfiehlt Linde.



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