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Im Internet der Dinge dreht sich alles nur um Software

Photo: Pixabay, jeferrb

Die Anzahl der mit dem Internet vernetzten Geräte steigt immer schneller und Investoren möchten noch rechtzeitig auf diesen Zug aufspringen. Zumeist dreht sich bisher alles um Hardware und die Smart-Devices wie Smartwatches, Licht- und Temperaturregler, aber mit stetiger Expansion des Internets der Dinge (IoT) liegen langfristige Investitionsmöglichkeiten vor allem im Software- und Service-Bereich, also in den Unternehmen, die das IoT erst zum Laufen bringen.

Wie groß ist das IoT?

Eine häufig zitierte Studie des Tech-Marktforschungsunternehmens Gartner rechnet für die kommenden Jahre mit einer Verdreifachung der Anzahl der IoT-Geräte. Ende dieses Jahres sollen Schätzungen nach 6,4 Mrd. IoT-Geräte aktiv verwendet werden. Bis 2020 soll dieser Wert dann auf fast 21 Milliarden ansteigen. Andere Schätzungen gehen sogar von weitaus höheren Zahlen aus.

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Die Vorstellung, dass in den kommenden Jahren Milliarden neue Geräte online gehen, hat reges Interesse an den Unternehmen geweckt, die IoT-Produkte an Verbraucher verkaufen. Da viele Unternehmen bestens gerüstet sind, um in den kommenden Jahren weiter beständig zu wachsen, hat das Interesse der Anleger die Kurse einiger Unternehmen bereits in die Höhe schießen lassen. Schauen wir uns das doch am Beispiel des Smartwatch- und Fitnessgeräteherstellers Fitbit (WKN:A14S7U) an.

Selbst nachdem die Aktie Anfang dieses Jahres ordentlich getaumelt ist, ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis für den Gewinn der vergangenen 12 Monate mit einem Wert von 29 immer noch beeindruckend. Wie durch das deutlich niedrigere Forward-KGV für die kommenden zwölf Monate von 9,6 ersichtlich wird, sehen die Märkte für das kommende Jahr massive Profitablitätszuwächse. Es bleibt abzuwarten, ob der Gerätehersteller diese Zahlen wirklich abliefern und die großen Hoffnungen der Investoren belohnen kann, aber diese Prognosen zeigen, welche hohen Erwartungen viele Anleger an Hardware-IoT-Unternehmen haben.

Jedoch ist ein Punkt, der in der ganzen IoT-Diskussion oft vernachlässigt wird, die Tatsache, dass für den Zeitraum, in dem sich die Anzahl der Geräte in den kommenden Jahren verdreifachen soll, nur doppelte Ausgaben für das IoT erwartet werden. Dies impliziert zwei Dinge: (1) Die durchschnittlichen Kosten eines vernetzten Gerätes werden mit der Zeit abnehmen und (2) der Verkauf der Geräte wird früher oder später abschwächen. Bei all dem Getöse um IoT-Hardware wird ein elementarer Punkt oft übersehen: Die Annäherung der realen Welt mit der Software-Welt.

Bildquelle: DIGI INTERNATIONAL.

Bildquelle: DIGI INTERNATIONAL.

Phase 2 des IoT

Früher oder später wird die Anzahl der neu vernetzten Geräte abflachen. Dieses Szenario haben wir schon so viele Male erlebt, wie beispielsweise bei PCs, Smartphones oder Tablets. Wie auch schon in der Vergangenheit zu beobachten war, rückt die Software, mit der die Maschinen laufen, besonders dann in den Fokus, wenn der Hardware-Verkauf abflacht.

Auf welche Software-Unternehmen sollten Investoren also auf lange Sicht gesehen setzen? Zwei offensichtliche Kandidaten sind sicherlich die Software- und Service-Riesen Oracle und salesforce.com. Beide bieten Software-Lösungen für Betriebe und Unternehmen an.

Allerdings sollte man nicht die Hardware-Lieferanten und –Entwickler vergessen, die die Geräte und Chipsätze verkaufen, die die Vernetzung mit dem IoT erst möglich machen. Über das Geschäft mit dem Verkauf von Computerchips hinaus haben viele dieser Unternehmen Plattformen entwickelt, die das Leben von Software-Entwicklern einfacher machen. Viele dieser Plattformen werden als Software-as-a-Service verkauft und dienen so auch noch lange nach dem eigentlichen Verkauf des Gerätes als stabile Einkommensquelle.

Es wird davon ausgegangen, dass langfristig die Unternehmen als Sieger vom Platz gehen, die in der Lage sind, das ansprechendste Gesamtpaket anzubieten. Das Gesamtpaket beinhaltet sowohl die für die Internetvernetzung erforderliche Hardware als auch die Software-Entwicklungs-Plattform, die das Gerät zum Laufen bringt. Die Erträge aus wiederkehrenden Dienstleistungen machen derzeit bei vielen Anbietern nur einen kleinen Teil ihrer Gesamterlöse aus, aber mit einer zunehmenden Anzahl der vernetzten Geräte wird sich dies mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ändern. Hier sind einige Beispiele von Unternehmen, bei denen sich ein genauerer Blick lohnen könnte.

1. Cypress Semiconductor

Cypress (WKN:87111) hat sich traditionell auf digitale Speicher, Energieverwaltung und Mikrocontroller konzentriert, aber im Juli hat das Unternehmen die IoT-Sparte von Broadcom übernommen. Die 550-Millionen-Dollar-Transaktion machte Cypress zum größten IoT-Chiphersteller der Welt. Außerdem schloss der Deal Broadcoms WICED Software-Entwicklungsplattform mit ein.

Nach dieser großen Übernahme rutschte Cypress in die roten Zahlen. Jedoch hat das Unternehmen vor kurzem angekündigt, seine Belegschaft um 8 % zu reduzieren; und seitdem CEO Hassane El-Khoury das Ruder im August übernommen hat, machen Gerüchte eines Private-Equity-Interesses an dem Unternehmen die Runde. Davon abgesehen macht Cypress’ Marktposition als führender Zulieferer für Smart-Device-Hersteller und IoT-Software-Entwickler das Unternehmen zu einer attraktiven Langzeitinvestition.

2. Sierra Wireless

Sierra (WKN:920860) entwickelt und produziert IoT- und mobile Komponenten zur drahtlosen 2G-,3G und 4G-Verbindung. Jedoch verfügt das Unternehmen auch über eine wachsende IoT-cloudbasierte-Verwaltungsplattform, die Nutzern erlaubt, ihre Geräte zu steuern und Anwendungen zu erstellen. Sorgen über ein Abflachen der kurzfristigen Absatzzahlen und die Tatsache, dass die neugewonnenen Kunden des Unternehmens nicht so schnell neues Kapital in die Kassen spülen wie anfangs erwartet, hat der Aktie in jüngster Zeit etwas zugesetzt. Allerdings könnte gerade jetzt, nachdem die Aktie seit ihrem Sommerhoch über 30 % verloren hat, ein guter Kaufzeitpunkt sein.

3. Digi International

Digi International (WKN:878008) entwickelt und produziert ebenfalls drahtlos vernetzte Geräte, vor allem für Unternehmen und städtische Behörden. Zudem vertreibt das Unternehmen cloudbasierte Device-Management-Software und Geräte zur Überwachung von Lebensmitteln. Außerdem verkauft es unterstützende Software als laufenden Abonnement-Service.

Die Aktie ist seit ihrem Sommer-Hoch und vergleichbaren Bergfahrten im vergangenen Jahr um über 10 % gefallen – und das trotz wachsender Umsatz- und Gewinnzahlen und einer gerade angehobenen Gewinnprognose für das gesamte Geschäftsjahr. Die Umsatzerlöse aus wiederkehrenden Dienstleistungen des Unternehmens haben gegenüber dem Vorjahr abgenommen; auch wenn sie nur 3 % des Gesamtumsatzes ausmachen. Aber der Lebensmittelüberwachungs-Service wird weiterhin ausgebaut und hat vor kurzem einen neuen Deal mit dem kanadischen Lebensmittel-Zulieferer Telus an Land gezogen.

Fazit für Investoren

In einer zunehmend vom IoT geprägten Welt scheint es für Anleger zunächst logisch, sich mit den Entwicklern dieser Geräte auseinanderzusetzen. Für Investoren, die etwas weiter in die Zukunft blicken möchten, lohnt es sich, mit den Unternehmen zu beschäftigen, die im Hintergrund das IoT zum Laufen bringen. Es dreht sich wirklich alles um die Software, die für alle Unternehmen in diesem Sektor einen stets größer werdenden Anteil an ihrem Gesamtumsatz ausmachen wird. Wenn du ausgewogen in Technologie-Unternehmen investieren willst, darfst du Software- und Service-Anbieter, die in der IoT-Welt in Zukunft den Ton angeben werden, nicht ignorieren.

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The Motley Fool empfiehlt und hält Aktien von Fitbit, Gartner und Sierra Wireless. The Motley Fool hält Aktien von Oracle. The Motley Fool empfiehlt Cypress Semiconductor und Salesforce.com.  

Dieser Artikel wurde von Nicholas Rossolillo auf Englisch verfasst und am 22.10.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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