Fresenius vor den Zahlen: Riesenübernahme, Prognoseanpassung und ein Damoklesschwert
Der deutsche Gesundheitskonzern Fresenius (WKN:578560) präsentiert am 27. Oktober die Zahlen für das dritte Quartal des Jahres 2016.
Und im dritten Quartal ist bei Fresenius einiges passiert. Unter anderem wurde eine riesige Übernahme bekannt gegeben und die Jahresprognose wurde deutlich erhöht. Durch die Erfolge der Vergangenheit baumeln die hohen Erwartungen bei der Ergebnispräsentation allerdings wie ein Damoklesschwert über den Köpfen des Managements.
Was ist im dritten Quartal passiert?
Der größte Paukenschlag, der im dritten Quartal vermeldet wurde, war die Ankündigung über den Kauf des größten privaten spanischen Krankenhausbetreibers Quirónsalud.
Der Kaufpreis beträgt stolze 5,8 Mrd. Euro. Die Akquisition ist somit der größte Zukauf in der Firmengeschichte von Fresenius. Der Umsatz von Quirónsalud beträgt im Jahr 2016 voraussichtlich 2,5 Mrd. Euro. Die Umsätze der Kliniksparte von Fresenius (Helios), welche im Jahr 2015 bei 5,6 Mrd. Euro lagen, erhöhen sich damit um fast 50 %.
Derzeit wartet die Übernahme noch auf die Freigabe durch die zuständigen Kartellbehörden. Allerdings soll diese demnächst erfolgen und der Zukauf noch im 4. Quartal 2016 oder spätestens Anfang 2017 abgeschlossen werden.
Eine weniger beachtete, aber dennoch sehr erfreuliche Nachricht war die Erhöhung des Ergebnisausblicks für das Gesamtjahr 2016. Anstatt einem Anstieg des währungsbereinigten Konzernergebnisses zwischen 8 bis 12 % geht Fresenius seit August von einem Wachstum von 11 – 14 % aus.
Viel besser wird diese Nachricht noch, wenn man den erwarteten und währungsbereinigten Zuwachs beim Umsatz betrachtet. Hier geht Fresenius von einem Wachstum von 6 – 8 % aus. Das heißt die Profitabilität, also wie viel Euro vom Umsatz als Gewinn übrig bleiben, soll deutlich zunehmen.
Was wird erwartet?
Um es kurz zu machen, wahrscheinlich eine ganze Menge. Die im August veröffentlichte Erhöhung der Ergebnisprognose und der Zukauf von Quirónsalud waren für das Unternehmen und die Aktionäre sehr positive Nachrichten. Es dürfte sicherlich sehr schwer werden, diese mit den Zahlen der Monate Juli bis September zu übertreffen.
Auch die Entwicklung der Vergangenheit führt nicht dazu, die Erwartungen an das Wachstum des Unternehmens zu reduzieren. Seit 2005 konnten Umsatz und Gewinn jedes einzelne Jahr gesteigert werden.
Alles andere als weitere deutliche Gewinn- und Umsatzsteigerungen dürften die Investoren und Analysten also wohl als deutliche Enttäuschung empfinden. Auf der einen Seite sind derart hohe Erwartungen natürlich die Anerkennung für die super Entwicklung in den letzten Jahren. Auf der anderen Seite baumeln diese Erwartungen auch wie ein Damoklesschwert über den Veröffentlichungen von Fresenius.
Wir können also sehr gespannt sein auf die Zahlen von Fresenius. Reißt der Faden und das Damoklesschwert rauscht in die Tiefe? Oder bleibt alles beim Alten und Fresenius vermeldet einmal mehr herausragende Quartalszahlen? Spätestens am 27. Oktober sind wir schlauer.
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Sven besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.