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Deutsche Bank und Katar: sich bei Ausländern bedienen von Wall Street gelernt

Die Deutsche Bank (WKN: 514000) bedient sich gerne beim Kapital ihres Großinvestoren Katar. Irgendjemand muss schließlich für die Boni der Investmentbanker zahlen.

Ausländische Investoren mit ins Boot zu holen hat man sich von den Vorbildern an der Wall Street abgeschaut. Die machen das schon seit Jahrzehnten.

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Katars Kapital im Winde des Investmentbanking verweht

Als die Deutsche Bank 2014 dringend eine Kapitalerhöhung benötigte war Katar unter den großzügigsten Geldgebern. Damals wurde von einem Investmentvehikel der königlichen Familie Katars 1,75 Milliarden Euro investiert und Aktien zu einem Preis von 29,20 Euro je Anteil erworben. Danach hat Katar noch einmal kräftig aufgestockt und besitzt nun etwa ein Zehntel der deutschen Großbank.

Bei einem derzeitigen Preis von kaum 12 Euro pro Deutsche Bank-Aktie wird allerdings schnell klar, dass die Investition bisher nach einem Milliardengrab aussieht. Neuesten Berichten zufolge will man in Katar die Deutsche Bank aber auch weiterhin langfristig unterstützen. Laut Sheik Hamad bin Jassim al-Thani könnte man sich sogar vorstellen, sich an einer neuen Kapitalerhöhung zu beteiligen.

Man sollte sich als Investor aber gut überlegen, ob die Deutsche Bank frisches Kapital verdient, denn eine einfache Rechnung zeigt, was mit den letzten Kapitalerhöhungen passiert ist. Diese fanden 2010 und 2014 statt und haben je 10,2 und 8,5 Milliarden Euro eingesammelt. Da stellt sich die Frage, wo diese fast 19 Milliarden Euro gelandet sind. 

Ein kurzer Blick in den Vergütungsbericht zeigt, dass bei der Deutschen Bank die Boni, beschönigt auch „variable Vergütung“ genannt, seit dem Jahr 2010 immense 19,4 Milliarden Euro betragen haben. Wer also wissen will, was mit den letzten Kapitalerhöhungen passiert ist, muss nicht weit suchen. Ausländer an Investitionen zu beteiligen, bei denen am Ende nur die Investmentbanker gewinnen, hat aber Tradition.

An ausländischen Kapitalgebern verdienen – Wall Street als Vorbild

Die Deutsche Bank hat schon seit langer Zeit die großen Banken der Wall Street als Vorbild und es scheint, als ob man sich dort einiges mehr als den Fokus auf das Investmentbanking abgeschaut hat.

Als japanische Unternehmen in den 1980er Jahren immense Summen an Kapital zur Verfügung hatten, war man an der Wall Street nur allzu bereit große Deals mit den neuen asiatischen Kapitalgebern zu machen. Die Japaner haben riesige Summen für Unternehmensübernahmen und prestigeträchtige Immobilien gezahlt. Nur die wenigsten davon haben sich als gute Investitionen herausgestellt.

Ähnlich gehörten deutsche Landesbanken zu den eifrigsten Käufern von gebündelten amerikanischen Immobilienkrediten, die sich erst während der Finanzkrise als wertlos herausgestellt haben. Der Ärger blieb bei den deutschen Banken hängen. Die riesigen Boni und Beratungsgebühren konnte man sich natürlich nicht mehr von der Wall Street zurückholen. Die Amerikaner haben sogar einen Begriff dafür, sich bei leichtgläubigen deutschen Investoren zu bedienen: Stupid German Money.

Katar sollte sich keinen Honig ums Maul schmieren lassen

Wir wissen natürlich nicht, wie die Beziehung zwischen Katar und der Deutschen Bank wirklich aussieht. Aus der Analyse der Daten lässt sich allerdings schließen, dass Katars Kapital sowie das der anderen Kapitalgeber in den letzten Jahren nicht besonders verantwortlich genutzt wurde. Investoren, die weit vom Geschehen entfernt sind und keine lange Tradition der Auslandsinvestitionen haben, sind schon seit Jahrzehnten eine leichte Zielscheibe der Investmentbanker.

Aus eigenem Interesse und zum Wohle der Deutschen Bank sollte Katar aber in Zukunft ein genaues Auge darauf haben, was mit seinem Kapital passiert. Ansonsten droht auch die nächste Kapitalerhöhung in den Taschen der Investmentbanker zu landen.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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