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Hier sind deutsche Banken Weltmarktführer … leider

Foto: Pixabay

Deutsche Banken sind generell nicht dafür bekannt weltweit führend in der Finanzbranche zu sein. Trotzdem zeigen neue Daten, dass es tatsächlich einen Geschäftsbereich gibt, in dem die deutsche Finanzindustrie international den Ton angibt. 

Ausgerechnet im grenzüberschreitenden Handel mit Derivaten sind wir Champions. Ein Blick auf die Details zeigt, dass das kein Grund zum Feiern ist.

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Weltmeister im Derivatehandel – doppelt so viel wie die USA

Es herrscht generell die Meinung vor, dass man wirklich große Finanzsektoren nur in den USA oder Großbritannien finden kann. Europäische Banken spielen vermeintlich eine viel geringere Rolle in unserer Wirtschaft, und wenn eine Finanzkrise kommt, so wie die der letzten Jahre, dann sitzen die Schuldigen natürlich auch in der Wall Street und nicht in Frankfurt.

In letzter Zeit werden wir aber immer mehr mit der Tatsache konfrontiert, dass europäische Banken genau so leicht in Probleme geraten und auch in Europa jede Menge fragwürdige Geschäftspraktiken unsere Finanzstabilität gefährden. Genau deswegen sollte es uns zwar nicht wundern, aber trotzdem beunruhigen, wenn Zahlen von Nomura zeigen, dass Deutschland die Nummer eins im weltweiten Derivatehandel ist.

Deutsche Banken besitzen weit mehr als doppelt so viel grenzüberschreitende Derivate wie amerikanische Banken und auch Großbritannien mit seinem wichtigen Finanzplatz London ist nur auf Nummer zwei. Ein großer Anteil dieser Derivate dürfte auf die Aktivitäten der Deutschen Bank (WKN: 514000) zurückzuführen sein. Genau die Bank, die jetzt gerade vor riesigen Problemen steht.

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Warren Buffett bezeichnet Derivate als Massenvernichtungswaffen

Der legendäre Investor Warren Buffett hält nicht viel von Derivaten. Lange vor der Finanzkrise hatte er sie schon als „Massenvernichtungswaffen“ bezeichnet. Denn besonders wenn die Finanzmärkte in Aufruhr sind, wird es schwer, die komplexen Instrumente zu bewerten. Plötzlich weiß niemand mehr, wer eigentlich was besitzt und wie viel es wert ist. Genau das ist im Jahr 2008 passiert.

Das Problem bei Derivaten ist, dass Banken zum Zeitpunkt der Erstellung dem Derivat einen Wert zuweisen müssen, allerdings kann niemand den zukünftigen Wert eines Instruments wissen, das wiederum von den Entwicklungen anderer Finanzinstrumente abhängt. Das unterstreicht auch die Problematik der Bonuszahlungen an Investmentbanker, denn im Derivatehandel weiß man eigentlich nie, ob diese Gewinne am Ende wirklich auch erwirtschaftet werden oder nur auf dem Papier existieren.

Kein Wunder also, dass Warren Buffett auch auf der diesjährigen Aktionärsversammlung von Berkshire Hathaway betont hat, dass er noch immer der Ansicht ist, dass ein großer Bestand an Derivaten eine „Zeitbombe“ sei, vor allem wenn es eine große Krise gibt. Die Derivate würden die Unsicherheit auf den Finanzmärkten dann noch verstärken.

Deutsche Banken sollten sich auf ihre Wurzeln besinnen

Deutsche Banken haben eine lange Geschichte als Unterstützer der Realwirtschaft. Viele große Industrieunternehmen haben gute Beziehungen zu den wichtigsten Banken und können bei Wachstumsplänen auf Kapital und Zuwendungen hoffen. Das war lange Zeit die Stärke der deutschen Finanzbranche.

Allerdings wollte man irgendwann den großen Investmentbanken in New York und London nacheifern, mit Resultaten, die uns gerade wieder beschäftigen. Mittlerweile ist Deutschland bei Derivaten sogar Weltmarktführer, aber das ist nicht unbedingt etwas, worauf man stolz sein sollte.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Anteile).



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