Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Die wichtigste Investitionskennzahl für Twitter-Aktionäre

Die Twitter (WKN:A1W6XZ) Aktie macht in jüngster Zeit eine wahre Achterbahnfahrt durch. Die Aktie des Social-Media-Kurzmitteilungsdienstes ist im vergangenen Jahr um über 40 % gefallen und war in den letzten Wochen aufgrund aller möglichen Gerüchte großen Schwankungen unterworfen. Auch deshalb zieht Twitter viel Aufmerksamkeit von Investoren und der Presse auf sich.

Das Unternehmen wird am 27. Oktober seine jüngsten Quartalsergebnisse präsentieren und Investoren werden alle verfügbaren Informationen genau unter die Lupe nehmen, um herauszufinden, was die Zukunft für Twitter birgt. Finanzkennziffern wie Umsatz, Gewinn und Cashflows sind zweifellos äußerst wichtig. Jedoch sind für Anleger der Twitter-Aktie Nutzer-Kennzahlen absolut entscheidend.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Es dreht sich alles um Nutzer

Der Social-Media-Sektor ist ein Paradebeispiel für eine Branche, die auf den Netzwerkeffekt angewiesen ist. Das bedeutet, dass sich der Nutzen eines Dienstes mit der Anzahl der Nutzer erhöht, wodurch Marktführer der Branche von einem sich selbsterhaltenen Wachstumsmotor profitieren.

Ein Twitter-Konto zu haben, macht keinen Sinn, wenn sonst niemand die Plattform verwendet. Wenn die Plattform den Nutzern jedoch eine Möglichkeit bietet, eine Vielzahl von interessanten Accounts zu folgen und mit diesen zu interagieren, wird der Anreiz, beizutreten, viel größer.

Dies bedeutet, dass Nutzer sich gegenseitig zu den führenden Social-Media-Plattformen anziehen; und je größer die Plattform ist, desto wertvoller ist der Dienst für die Nutzer.

Die Größe der Nutzerbasis sagt viel über die Wettbewerbsfähigkeit und Standfestigkeit des Unternehmens aus und hat auch aus finanzieller Sicht große Auswirkungen. Wenn Twitter mit der Zeit wachsende Umsatz- und Gewinnzahlen ausweisen will, braucht es eine dynamische und aktiv engagierte Nutzerbasis, um zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten in der Online-Werbebranche und der Datenlizensierung zu schaffen.

Da, wo es drauf ankommt, schneidet Twitter schwach ab

Das Unternehmen beendete das zweite Quartal 2016 mit weltweit 313 Millionen monatlich aktiven Nutzern. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2015 bedeutete dies lediglich einen Anstieg um 3 %. In den USA verzeichnete Twitter 66 Mio. Nutzer – ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 1 %. Außerhalb der Staaten hat die Plattform 247 Mio. monatlich aktive Nutzer – ein Anstieg gegenüber dem vergangenen Quartal um 4 %.

Im Vergleich zu Facebook (WKN:A1JWVX) verblassen diese Zahlen geradezu. Das von Mark Zuckerberg gegründete soziale Netzwerk hatte Ende des zweiten Quartals 1,71 Mrd. monatlich aktive Nutzer und verzeichnete gegenüber dem Vorjahresquartal einen Anstieg um 15 %. Hinzu kommt, dass Facebook kräftig in neue Plattformen wie Instagram, Messenger und WhatsApp expandiert. Und auch die neu akquirierten Sparten stellen Twitter in den Schatten. Instagram hat über 500 Mio. monatlich aktive Nutzer und 300 Mio. täglich aktive Konten, während Messenger und Whatsapp beide jeweils mehr als 1 Milliarde registrierte Accounts zählen.

Twitter veröffentlicht offiziell keine Zahlen zu seinen täglich aktiven Nutzer, aber einige Analysten schätzen, dass auch Snapchat gegenüber Twitter bei täglichen Nutzern die Nase vorn hat. Einem Artikel von Bloomberg Technology zufolge soll Snapchat fast 150 Mio. täglich aktive Nutzer haben – Twitters täglich aktive Nutzeranzahl wird dahingegen auf 136 Mio. geschätzt.

Wenn es um so einen entscheidenden Aspekt wie die Nutzeranzahl geht, bleibt Twitter weit hinter seinem Potenzial zurück. Das Unternehmen schneidet deutlich hinter Facebook ab und aufstrebende Wettbewerber wie Snapchat werden in diesem Bereich zu einer zunehmend ernsten Bedrohung. Das ist wohl der Hauptgrund, weshalb die Twitter-Aktie zuletzt so getaumelt ist. 

Kann Twitter sein Wachstum wieder ankurbeln?

Die guten Nachrichten sind, dass die Twitter-Aktie bei ihrem derzeitigen Kurs reichlich Aufwärtspotenzial birgt, wenn das Unternehmen in der Lage ist, das Nutzerwachstum wieder anzukurbeln; und Twitter hat im Vergleich zu seinen Mitstreitern viele entscheidende Vorteile. Viele Persönlichkeiten und Prominente nutzen Twitter regelmäßig und dies zieht sowohl aktuelle sowie potenzielle Nutzer wie ein Magnet an. Das Kurznachrichtenformat ist besonders für Smartphones mit kleineren Bildschirmen geeignet und Twitter brilliert vor allem bei der Live-Berichterstattung.

Das Management hat mehrere Initiativen gestartet, um mehr Nutzer zu gewinnen. Unter anderem ist Twitter dabei, seinen Fokus auf Video- und Bildinhalte auszuweiten. So hat das Unternehmen vor kurzem eine Vereinbarung mit der amerikanischen Football-Liga NFL über die Ausstrahlung von 10 Football-Spielen in der kommenden Saison unterzeichnet. Wenn diese Vereinbarung sich als erfolgreich herausstellt, könnte dies Twitter die Türen zu vielversprechenden zukünftigen Streaming-Möglichkeiten öffnen.

Es ist leicht nachzuvollziehen, wie Twitter an der Nutzerfront deutlich besser abschneiden könnte. Das Unternehmen muss das Nutzererlebnis vor allem einfacher und bequemer gestalten. Leider ist dies leichter gesagt als getan und die Umsetzung dieser Vision wird entscheidend sein. Solange das Management Investoren nicht beweisen kann, dass das Unternehmen eine nachhalte Strategie hat, um das Nutzerwachstum anzukurbeln, wird die Twitter-Aktie vermutlich auch weiterhin starkem Druck ausgesetzt sein.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

The Motley Fool empfiehlt und hält Aktien von Facebook und Twitter.

Dieser Artikel wurde von Andrés Cardenal auf Englisch verfasst und am 12.10.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



Das könnte dich auch interessieren ...