Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Unbequeme Wahrheiten, an die du dich gewöhnen solltest

Schlechte Nachrichten, Fools.

1. Du wirst dein Leben damit verbringen, einer Zahl auf deinem Konto hinterherzulaufen, von der du glaubst, dass sie dich glücklich machen wird.

Die Leute reden oft über das, was sie gerne hätten oder den Geldbetrag, von dem sie glauben, dass sie damit glücklich und zufrieden sein werden. Ich bin überzeugt, dass diese Zahlen der Sinn des Lebens für viele Leute sind.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Aber das ist gefährlich. Die Leute sind nicht besonders gut darin, etwas vorherzusagen, aber zu versuchen, vorherzusagen, wie sie sich in der Zukunft fühlen werden, ist nochmal ein ganz anderes Niveau der Selbsttäuschung.

Sobald du nämlich diesen Wert erreichst, wirst du wahrscheinlich feststellen, dass du auch nicht glücklicher bist als zuvor, dann setzt du die Messlatte höher und jagst weiter einem Hirngespinst hinterher. Und das geht das ganze Leben so weiter.

Die Psychologen nennen das die hedonistische Tretmühle und das kann dazu führen, dass du dich furchtbar fühlst.

Die besten Studien zeigen, dass mehr Geld wirklich glücklicher macht. Aber es gibt einen Unterschied zwischen glücklicher werden und mit deinem Glück zufrieden zu sein – was eigentlich das ist, was alle wollen. Das Paradoxe daran ist, dass mehr Geld zu mehr Glück führt, aber das führt auch zu größerem Ehrgeiz, noch glücklicher zu werden, was einen dann wiederum unzufrieden macht. Der Nobelpreisgewinner für Psychologie Daniel Kahnemann hat einmal geschrieben:

Meine Frau Anne Treisman war und ist davon überzeugt, dass die Leute in Kalifornien (oder zumindest Nordkalifornien) glücklicher sind als an den meisten anderen Orten. Es ist bewiesen, dass die Kalifornier nicht besonders zufrieden sind, aber Anne zeigte sich davon unbeeindruckt. Sie argumentierte, dass die Kalifornier an das angenehme Leben gewohnt wären und daher mehr Freude als die armen Bewohner anderer Staaten erwarten würden. Da sie einen höheren Lebensstandard haben, sind die Kalifornier nicht zufriedener als andere, obwohl sie tatsächlich glücklicher sind. Das beinhaltet auch das Konzept der Tretmühle, aber dieses Mal ist es keine hedonistische – sondern eine ambitionierte: Glückliche Leute haben hohe Erwartungen.

Wie das Sprichwort schon sagt, „das Gras ist woanders immer grüner, besonders auf der Seite, wo mit geistigem Dünnschiss gedüngt wird“. Nirgendwo trifft das mehr zu als beim Geld.

2. Viel von dem, was du weißt, ist falsch, unvollständig, verzerrt und wird gerade überarbeitet

Es gibt da einen Denkfehler mit dem Namen „die Illusion vom Ende der Geschichte”. Dieser besagt, dass die Leute glauben, eine Veränderung beim Geschmack, neue Ideen und allgemeines Lernen in der Vergangenheit schon stattgefunden haben und dass wir jetzt schon alles wissen.

Die Wahrheit ist, dass wir immer wieder aufs Neue lernen, wie wir in der Vergangenheit doch daneben gelegen haben. Wir finden, dass die verrückten Leute dachten, Rauchen wäre nicht schädlich, aber dieselben Leute dachten, es wäre verrückt, dass ihre Vorfahren keine sanitären Standards hatten und diese dachten wieder, es wäre doch irre, dass die Vorfahren die Erde für flach hielten. Die Leute müssen das Gefühl haben, dass sie alles richtig machen, aber die Realität sieht anders aus. An jedem Punkt in der Geschichte – auch heute – wird jemand aus der Zukunft zurückblicken und sagen: „Wow, was haben sich die Idioten nur dabei gedacht?“

In seinem Buch The Half-Life of Facts schreibt Samuel Arbesman, dass in vielen Fachgebieten die Mehrheit von dem, was wir als Fakten angesehen haben, am Ende falsch ist. Er schrieb:

Die Fakten ändern sich ständig. Rauchen wurde einmal vom Arzt empfohlen und ist jetzt tödlich… Wir dachten mal, die Erde wäre der Mittelpunkt des Universums und unser Planet ist seither immer weiter degradiert worden. Ich habe auch keine Ahnung mehr, ob Rotwein wirklich gut für mich ist. Mein Vater ist Dermatologe und er hat bei einem Multiple-Choice-Test an der Uni dieselbe Frage in zwei Jahren hintereinander bekommen. Die Auswahl blieb genau dieselbe, aber in einem Jahr war die gewünschte Antwort eine und im nächsten eine andere.

Noch ein paar Beispiele

Das medizinische Wissen über Zirrhose oder Hepatitis wird in 45 Jahren falsch oder veraltet sein. Das ist etwa die doppelte Halbwertszeit des Radioisotope Samarium-151…

Mehr als ein Drittel aller Säugetiere, die angeblich im Laufe der letzten 500 Jahre ausgestorben waren, sind inzwischen neu entdeckt worden…

Wenn man als Babyboomer in der Schule 1970 Chemie gehabt hat … dann würde man nicht wissen, dass es inzwischen mindestens 12 neue Elemente im Periodensystem gibt, nämlich insgesamt 118.

Die monatlichen Arbeitsmarktzahlen werden sieben Mal überarbeitet, Unternehmen berechnen ihre Gewinne permanent neu und eine der beliebtesten wirtschaftlichen Studien der letzten 10 Jahre war voller Excel-Fehler. Letztes Jahr habe ich den Gründer von AIG, Hank Greenberg, gefragt, ob die Investoren rückblickend hätten wissen können, wie riskant das Unternehmen während der Häuserblase war, wenn man die Jahresberichte gelesen hatte. „Ich bin mir nicht sicher, ob die [Jahresberichte] vollständig waren.“ sagte er.

Die Wahrscheinlichkeit ist nahe 100 %, dass du heute etwas tun wirst, das du später bereuen wirst. Und nicht, weil du eine schlechte Entscheidung getroffen hast, sondern weil du dich auf Fakten gestützt hast, die nicht stimmen.

3. Die Leute sind von deinem Erfolg weniger beeindruckt, als du denkst

Die meisten Leute in der entwickelten Welt haben es bequem und leben in großer Sicherheit. Ihr Anreiz reicher zu werden, besteht darin, andere Leute zu beeindrucken.

Aber während die Leute ihr Leben damit verbringen, ihre Freunde beeindrucken zu wollen, finden sie es am besten, wenn die Freunde bescheiden sind. Nur wenige von uns erkennen das.

Die Psychologin Coreen Farris der Universität von Indiana hat eine Studie durchgeführt, die zeigt, dass Männer sehr schlecht darin sind, die Körpersprache und Zeichen von Frauen zu lesen. „Junge Männer finden es schwer, den Unterschied zwischen einer Frau zu erkennen, die freundlich ist und einer, die an mehr interessiert ist.“ sagte sie.

Die Leute machen das beim Geld ähnlich. Es fällt ihnen schwer, den Unterschied zwischen Leuten zu erkennen, die von Erfolg beeindruckt sind und solchen, die die Angeberei unerträglich finden.

Du wärst schockiert, wenn du wüsstest, wie egal den Leuten, dein Auto, dein Boot, Haus, Geldbeutel oder Urlaub ist. „Den Leuten sind deine Gewinne genauso wichtig wie dein Traumteam beim Football Manager.“ schrieb der Investor Michael Barnick diese Woche. Das sollte man sich merken.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Dieser Artikel wurde von Morgan Housel auf Englisch verfasst und wurde am 27.06.2014 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



Das könnte dich auch interessieren ...