Kann Facebook seine Investoren weiterhin überraschen?
Wenn es darum geht, die Erwartungen der Analysten zu übertreffen, dann ist Facebook (WKN:A1JWVX) genau das richtige Unternehmen – zumindest in den letzten beiden Jahren. Das soziale Netzwerk hat die Erwartungen sowohl beim Umsatz, als auch beim Gewinn pro Aktie permanent übertroffen. Aber wird das Unternehmen das auch in Q3 schaffen?
Das 3. Quartal des sozialen Netzwerkes endet am Freitag und vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen ist ein guter Zeitpunkt für die Investoren, um zu sehen, ob die Erwartungen zu hoch sind oder nicht.
3 Themen, über die die Investoren von Facebook sprechen sollten
Zum Ende des 3. Quartals gibt es einige wichtige Aspekte des Unternehmens, die man als Investor verstanden haben sollte.
1. Umsatzwachstum
Die Umsätze bei Facebook gehen durch die Decke. Nicht nur ist das Umsatzwachstum im Jahresvergleich um 59 % im letzten Quartal gestiegen, sondern es hat sich in den letzten 4 aufeinanderfolgenden Quartalen sogar erhöht oder ist gleich geblieben. Das Umsatzwachstum im Jahresvergleich war vor 4 Quartalen noch deutlich niedriger, nämlich 39 %. Die Investoren hätten nie im Leben damit gerechnet, dass das schon schnelle Umsatzwachstum des Unternehmens sich zwischen dem 2. Quartal 2015 und dem 2. Quartal 2016 noch einmal derart erhöhen würde.
Jetzt haben die Video-Werbeprodukte von Facebook, die bisher ein großer Wachstumstreiber waren, den Status eines reifen Produktes erreicht und daher stellt sich die Frage, ob Facebook weiterhin so schnell wachsen kann, da das soziale Netzwerk seine Aufmerksamkeit jetzt auf die Werbequalität anstatt -quantität legt.
2. Das Wachstum der operativen Marge
Ein weiterer Bereich von Facebook, der sehr profitiert hat, waren die steigenden operativen Margen. Im letzten Quartal erhöhten sich die operativen Margen von Facebook von 31 auf 43 % (GAAP) und von 55 auf 58 % (Nicht-GAAP).
Nachhaltiges, beeindruckendes Wachstum bei den operativen Margen wird in Zukunft wahrscheinlich nicht so leicht zu erzeugen sein, da das nicht besonders disziplinierte Ausgabenmanagement nicht zu einer größeren operativen Marge führt, sondern eher das wilde Umsatzwachstum. Im letzten Quartal stieg das Umsatzwachstum um 59 %, während die Kosten von 33 % (GAAP) und 47 (Nicht-GAAP) die operative Marge nicht zu sehr belasteten.
3. Netto-Einnahmen
Da sich die operative Marge erhöht und das Umsatzwachstum steigt, erhöht sich damit auch der Gewinn von Facebook. Im letzten Quartal erhöhten sich die Netto-Einnahmen um 186 % im Jahresvergleich auf über 2 Mrd. US-Dollar. Aber die Investoren sollten wissen, dass dieses Wachstum nicht nachhaltig ist.
Als Investor sollte man sich diese 3 Bereiche einmal ansehen und auch einsehen, dass diese Kennzahlen und das beeindruckende Wachstum langfristig nicht haltbar sind. Zusätzlich dazu sind die extrem hohen operativen Margen und das Wachstum bei den Netto-Einnahmen an das in letzter Zeit so hohe Umsatzwachstum geknüpft. Wenn sich daher das Umsatzwachstum verlangsamen sollte, dann könnten sich auch die Verbesserungen bei der operativen Marge wieder verlangsamen oder sogar zum Stillstand kommen. Genauso schnell könnte das Wachstum bei den Netto-Einnahmen wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkommen.
Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass das Wachstum schon bald wieder auf ein moderates Niveau sinken könnte, aber das soziale Netzwerk hat seinen Investoren bisher keinen Grund gegeben, den Glauben an das Unternehmen zu verlieren – selbst bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 62. Daher sollten die Investoren die Aktie nicht verkaufen, weil das Unternehmen vielleicht das aktuelle Wachstum nicht aufrechterhalten könnte. Aber man sollte zumindest im Hinterkopf behalten, welche Risiken das Unternehmen aktuell hat. Zu einem Zeitpunkt in naher Zukunft wird sich das Wachstum von Facebook nämlich verlangsamen müssen.
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Motley Fool besitzt und empfiehlt Facebook.
Dieser Artikel wurde von Daniel Sparks auf Englisch verfasst und wurde am 27.09.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.