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VW-Abgasaffäre: Verärgerte Aktionäre fordern 8,2 Milliarden Euro Schadenersatz

Verärgerte deutsche Aktionäre von Volkswagen (WKN:766403) haben gegen den Automobil-Riesen eine Sammelklage eingereicht. Kurz zusammengefasst: Die Kläger fordern Informationen eines deutschen Gerichts zufolge Schadenersatz von über 8 Mrd. Euro.

Aktionäre wollen für ihre Investmentverluste entschädigt werden

Beamte des Landgericht Braunschweigs, unweit von VWs Hauptsitz in Wolfsburg, teilten am Mittwoch mit, dass etwa 1.400 Klagen gegen Volkswagen eingereicht wurden. Einem Reuters-Bericht zufolge gingen viele Klagen erst in den vergangenen Tagen ein. VW-Aktionäre fordern Schadenersatz für die Investmentverluste, die sie in Folge des VW-Diesel-Abgasskandals und dem Absturz der Aktie realisiert haben.

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Die Kläger behaupten, VW hätte die Aktionäre nicht unverzüglich über die Probleme informiert, die aus der Entscheidung des Unternehmens resultiert sind, Millionen von dieselbetriebenen Fahrzeugen mit Abgas-Manipulationssoftware auszustatten.

Offensichtlich hat eine Regelung, wonach Forderungen innerhalb eines Jahres nach der ersten Enthüllung des Falls eingereicht werden müssen, jetzt zu einem Ansturm der Klagen geführt. Die ersten Vorwürfe gegen VW, die von kalifornischen und nationalen US-Behörden für Luftqualität erhoben wurden, wurden am 18.September des vergangenen Jahres öffentlich gemacht. VWs Aktienkurs stürzte in den ersten zwei Tagen nach den Enthüllungen um über 30 % ab.

VLKAY DATA BY YCHARTS 18.9.2015 – 22.9.2015.

VLKAY DATA BY YCHARTS 18.9.2015 – 22.9.2015.

VWs American Depositary Receipts begannen den Handelstag am Freitag, den 18.9.2015, mit 36.67 US-Dollar, nur Stunden bevor die verhängnisvollen Vorwürfe ans Licht kamen. Den darauffolgenden Dienstag, zwei Tage später, beendeten sie mit 25,44 US-Dollar – ein Verlust von über 31 %.

Wie viel werden diese Klagen VW kosten?

Das lässt sich derzeit kaum vorhersagen. Das Gericht sagte, dass die Klagen zusammen einen Schadenersatz von 8,2 Mrd. Euro (etwa 9,1 Mrd. US-Dollar) fordern. VW könnte in der Lage sein, viele dieser Fälle gegen einen Betrag, der viel niedriger ist, als von den Klägern gefordert, zu schlichten. Aber es ist unmöglich, vorauszusagen, was passieren wird, wenn einige der größeren Klagen mit kapitalkräftigen juristischen Teams vor Gericht ziehen.

Viele dieser Klagen, die von einzelnen Aktionären erhoben wurden, fordern relativ gemäßigte Schadenersatzzahlungen. Aber einige wenige sind wesentlich höher. Die größte Klage, die im Namen von institutionellen Investoren eingereicht wurde, fordert von VW 3,3 Mrd. Euro, so Beamte des Gerichts.

Fazit: Momentan ist es unmöglich, sich auf einen genauen Betrag festzulegen, aber es ist durchaus wahrscheinlich, dass VW einige Milliarden Euro Schadensersatz an Investoren zahlen wird.

Eine weitere große Rechnung für VW?

Die Kosten des Skandals sind bereits jetzt immens.

VWs Beilegungen von zivilrechtlichen Klagen sollten in den USA über 15 Mrd. US-Dollar kosten – der Großteil daraus resultiert aus VWs Verpflichtung, über eine halbe Million mangelhafter Fahrzeuge von VW-Besitzern zurückzukaufen. Außerdem könnten Strafanzeigen in den USA VW eine weitere Milliarde US-Dollar kosten. VW hat zugestimmt, Millionen von betroffenen Fahrzeugen in Europa zurückzurufen und zu reparieren und in Märkten rund um den Globus drohen dem deutschen Autobauer Geldstrafen, Strafanzeigen und sonstige Kosten.

Die Klagen der Aktionäre bringen die ohnehin schon angespannte finanzielle Situation bei VW weiter unter Druck. Die endgültigen Kosten im Rechtsstreit mit den Aktionären werden vielleicht unter den geforderten 8,2 Mrd. Euro liegen – das liegt allerdings noch in den Sternen. VW ist in der Lage, einen weiteren finanziellen Nackenschlag wegzustecken, aber – auch im Hinblick auf zukünftige Produktlinien – zu welchem Preis?

Ein Jahr nach Bekanntwerden des Skandals ist dies nur eine von vielen Fragen, die VW noch vollständig beantworten muss.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von John Rosevear auf Englisch verfasst und am 21.09.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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