Bombardier: Gute und schlechte Nachrichten
Bombardier (WKN:866671) war im letzten Jahr extrem volatil. Die Aktie hat erst über 50 % verloren und dann sogar noch mehr wieder zurückgewonnen. Der letzte Anstieg wurde von mehreren positiven Nachrichten in den letzten Monaten angefeuert.
Zum Beispiel wurde das Rettungspaket mit der Provinz Quebec geschnürt, die Zertifizierung für das größere Modell der CSeries erteilt – die erste CS300 soll Ende des Jahres ausgeliefert werden – Bestellungen von über einem Dutzend Unternehmen für die CSeries und die Zugsparte hat einen Vertrag in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar gewinnen können.
Es geht wieder aufwärts, aber die Aktie steckt immer noch im Bereich von 2 CAD. Wenn es jede Woche wichtige Nachrichten gibt, stellt sich die Frage, wie diese den Kurs beeinflussen werden.
Hier die guten Nachrichten
Letzte Woche wurde die zweite und letzte Rate von 500 Millionen CAD der Provinz Quebec von insgesamt 1 Milliarde CAD für das CSeries-Programm ausgezahlt. Das war zu erwarten, aber es stellt eine riesige Hilfe für die knappen Finanzen von Bombardier dar. Das Management glaubt immer noch, dass 2 Milliarden CAD an zusätzlichen Mitteln in den nächsten fünf Jahren notwendig sein werden, um das Programm abzuschließen.
Das frische Geld wird das Unternehmen diesem Ziel näher bringen, die Hürden bleiben aber bestehen. Aktuell hat Bombardier 9 Milliarden CAD Schulden und nur 3,8 Milliarden in Cash. Daher wird das Unternehmen mehr Hilfe brauchen, um den neu gefundenen Erfolg finanzieren zu können.
Zum Glück befindet sich das Unternehmen auch in Gesprächen mit der Bundesregierung von Kanada und der von Alberta für eine weitere Infusion in Höhe von 1 Milliarde CAD. Die Bosse und Regierungsvertreter trafen sich im Juli auf der Farnborough International Airshow um ein potenzielles Rettungspaket zu besprechen.
Die Gespräche haben zwar einen Stillstand erreicht, da die Regierung mehr Zugeständnisse von Bombardier möchte, aber die Wahrscheinlichkeit ist gestiegen, da in letzter Zeit neue Bestellungen eingetrudelt sind. Letzten Monat hat zum Beispiel Air Canada einen Kaufvertrag für 45 Flugzeuge der CS300 unterzeichnet mit einer Option auf 30 weitere. Zu Listenpreisen wären das etwa 3,8 Milliarden US-Dollar, aber das würde sich auf 6,3 Milliarden US-Dollar erhöhen, wenn die Optionen voll gezogen werden.
Erhöhte Umsätze werden wohl zu einem weiteren Rettungspaket führen – und das braucht Bombardier auch.
Und hier die schlechten Nachrichten
Trotz der guten Nachrichten in letzter Zeit hat Bombardier immer noch große finanzielle Probleme. Der Beweis kam am 1. September, als das Unternehmen offenlegte, dass die Fertigstellung des Global 5000 und 6000 Businessjets in bestimmten Zeiträumen 2017 zum Erliegen kommen würde, da es weiterhin Schwächen im Markt für Flugzeuge für Unternehmen gibt.
„Es ist allgemeine Praxis, die Strategie anzupassen, um sicherzustellen, dass wir unser Inventar und unsere Kosten managen.” sagte Sprecher Mark Masluch. „Wir werden sicherstellen, dass wir Schritte unternehmen, um die Auswirkungen auf unsere Arbeiterschaft gering zu halten.” Die Sache ist aber so schlimm, dass die gewerkschaftlich organisierten Arbeiter vor Kurzem zugestimmt haben, die Produktion teilweise in ein Niedriglohnland zu verlagern.
Wenn du in Bombardier investiert bist, dann gibt es jede Menge Gründe zu glauben, dass das Unternehmen eine strahlende Zukunft hat. Vergiss nur nicht, dass ohne weitere Rettungspakete (wahrscheinlich von der Regierung) es weiterhin schlechte Nachrichten geben wird.
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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Dieser Artikel wurde von Ryan Vanzo auf Englisch verfasst und wurde am 06.09.2016 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.