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Aktienpreise zu hoch? Warren Buffett hat da 3 Ratschläge für dich

Warren Buffett, CEO Berkshire Hathaway
Foto: The Motley Fool

Der Markt bewegt sich knapp unter der Rekordhöhe, deswegen stellt sich einem automatisch dir Frage, ob denn jetzt eine sinnvolle Zeit ist, um Aktien zu kaufen, oder ob man die Chance bereits verpasst hat. Wenn man aber einfach mal den wohl pfiffigsten Investor aller Zeiten zu Rate zieht, dann kann es dir ziemlich egal sein, wohin sich der Markt bewegt oder wo er steht.

Hier haben wir drei Lektionen von Berkshire Hathaways (WKN:A0YJQ2) CEO Warren Buffett, die jeder Anleger im Hinterkopf haben sollte, wenn alles mal wieder ein bisschen zu teuer zu sein scheint.

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1. Der ideale Investitionszeitraum: auf immer und ewig

Einen Ratschlag, den Buffett seinen eigenen Anlegern gegeben hat, kann man beliebig anwenden, wenn der Markt teuer erscheint. In seinem Brief an die Aktionäre aus dem Jahr 2014 schrieb er: „Da ich von keiner Methode weiß, wie sich die Marktbewegungen exakt voraussagen lassen, finde ich, dass Sie nur Aktien von Berkshire Hathaway kaufen sollten, wenn Sie in der Lage sind, sie mindestens fünf Jahre lang zu halten. Wer auf den schnellen Profit aus ist, sollte sich woanders umsehen.“

Anders gesagt: Man kann in der Regel nicht gewinnen, wenn man versucht, den Markt zu timen. Auch wenn die großen Indizes gerade hoch und höher steigen, allerdings kann beispielsweise der Dow Jones ebensogut auf 20.000 steigen wie er auch auf 17.000 zurückfallen kann. Wir können nie genau wissen, was als nächstes kommt.

Deswegen ist die beste Taktik, Aktien für eine sehr lange Zeit zu halten. Ich würde sogar so weit gehen, 10 Jahre als Zeitspanne vorzuschlagen, mindestens. Es gab nur sehr wenige Beispiele in der Geschichte der Aktienmärkte, in denen die Märkte über einen 10-Jahres-Zeitraum nicht zugelegt hätten. Und: Es gab keine 15-Jahres-Zeitspannen, in denen der Markt gesunken wäre.

DJI Data von YCharts

DJI Data von YCharts

Kurz: Die sicherste Art, am Aktienmarkt zu gewinnen, besteht darin, grundsolide Aktien zu kaufen und diese sehr, sehr lange zu halten – je länger, desto besser.

2. Starke Unternehmen zu angemessenen Preisen kaufen

Eines meiner Lieblingszitate vom weisen Mann aus Omaha: „Es ist sinnvoller, ein großartiges Unternehmen zu einem angemessenen Preis zu kaufen, als ein durchschnittliches Unternehmen zum Schnäppchenpreis.“

Das ist besonders dann wahr, wenn die Preise sich dem Höchststand nähern und die „Sonderangebote“ alle weg sind. Und doch hat ein teurer Markt Buffett und seine Investment-Profis nie daran gehindert, vorteilhafte Deals zu machen. Besonders hervorzuheben ist wohl dabei, dass Berkshire Anfang des Jahres jede Menge Anteile an Apple (WKN:865985) gekauft hat. Im Q2 hat man dann noch einmal zugeschlagen, als die Aktie 20 % absoff und verkündet wurde, dass die Aussichten für das Q3 ebenfalls nicht toll sind. Apple ist eine der wertvollsten Marken der Welt, hat auf einem wichtigen Markt mit die Vormachtstellung, der Börsenwert liegt bei gerade mal dem 12,5-fachen des Umsatzes. Berkshires Aktienexperten nahmen wohl an, dass die langfristigen Aussichten bei weitem die kurzfristigen Hürden übertreffen.

Noch ein Beispiel: Berkshire hat in jüngster Zeit richtig stark bei Phillips 66 (WKN:A1JWQU) zugeschlagen. Wenn man die Aktie mit anderen aus der Ölbranche vergleicht, ist Phillips 66 nicht die günstigste Wahl. Allerdings verfügt das Unternehmen über einen breit angelegten Umsatzstrom, solide Bilanzen, großartiges Management und eine angemessene Bewertung.

Zusammengefasst: Du solltest nicht unbedingt auch Apple oder Phillips 66 kaufen, allerdings ist es nie verkehrt, wenn du auf ein grundsolides, branchenführendes Unternehmen setzt, das zu einem fairen Preis gehandelt wird.

3. Bau deine Positionen über einen Zeitraum auf

Der Durchschnittskosteneffekt – eine der Lieblingsmethoden von Buffetts Lehrmeister Benjamin Graham. Dabei investiert man in ein und dasselbe Investment in regelmäßigen Abständen eine fixe Geldsumme. Letztlich führt das dazu, dass man mehr Aktien kauft, wenn die Preise niedrig und weniger, wenn sie gestiegen sind. Buffett hat immer wieder gesagt, dass die beste Investment-Art für den Großteil der Anleger darin besteht, sich einen günstigen Index-Fonds zu besorgen. Ich selber kaufe ja lieber einzelne Aktien, allerdings muss ich sagen, dass der Durchschnittskosteneffekt funktioniert, ganz gleich, welche Art von Investment du präferierst.

Schau dir mal dieses Beispiel an: Nehmen wir mal an du hättest 20.000 Euro, die du in eine Aktie stecken willst, die derzeit zu 100 Euro pro Stück gehandelt wird. Anstatt dein gesamtes Kapital jetzt zu investieren, verteilst du es über ein Jahr, indem du je 5.000 Euro pro Quartal investierst. Schau mal:

Quartal Kaufpreis
Q1 100 Euro
Q2 105 Euro
Q3 80 Euro
Q4 85 Euro

Im Q1 hättest du für 5.000 Euro 50 Aktien bekommen, im Q3 hingegen 62 Aktien für denselben Einsatz. Das ist natürlich nur ein sehr einfaches Beispiel, weil normalerweise der Durchschnittskosteneffekt so funktioniert, dass man eine geringere Summe in häufigeren Intervallen (also etwa monatliche Beiträge, die man jahrzehntelang zahlt). Und doch trifft dieselbe Mathematik zu: Der Durchschnittskosteneffekt garantiert, dass du auf lange Sicht einen geringeren Aktienpreis zahlst als zum Marktpreis in jenem Moment, in dem du zuerst in die Aktie investierst.

Graham sagte einmal: „Diese Taktik wird sich auszahlen, ganz gleich wann man damit begonnen hat, aber nur, wenn man den Plan gewissenhaft in allen Lagen und Situationen durchzieht.“ Auch wenn der Markt keine Schnäppchen bietet, muss man also weiter zahlen. Dasselbe gilt für die Momente, in denen der Markt abschmiert. Um das mal in Perspektive zu setzen, verweise ich auf einen anderen Artikel (englisch), in dem ich zeige, wie jemand den Durchschnittskosteneffekt in den vergangenen 10 Jahren auf die Bank of America anwendet und damit mit einem Profit aus dem Investment geht, obwohl die Aktie selber im gleichen Zeitraum 70 % Wertverlust erfahren hat.

BAC Data von YCharts

BAC Data von YCharts

Der Aktienmarkt ist noch immer mehr als attraktiv

Nicht zuletzt aufgrund der drei hier beschriebenen Gründe ist der Aktienmarkt noch immer eine topp Methode, sein Geld zu investieren. Die Mega-Schnäppchen aus den Jahren 2008 und 2009 wirst du jetzt zwar nicht mehr finden, allerdings ist das für echte Value-Investoren nicht allzu wichtig. Wenn du eine schlaue und nachhaltige Strategie nutzt, dann wirst du am Ende als Gewinner dastehen.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und Berkshire Hathaway. Dieser Artikel von Matthew Frankel erschien am 4.9.16 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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