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Die 3 größten Risiken für BP

BP (WKN:850571) ist mit seiner Dividende von 7 % vielleicht sehr verlockend für die Investoren, aber es gibt drei Risiken, die alle langfristigen Investoren kennen sollten.

Volatilität bei den Rohstoffpreisen

Es ist klar, dass die Gewinne und der Kurs von BP am Ölpreis hängen – und du musst dir nur den Ölpreis ansehen, um zu sehen, wie volatil die Preise gerade sind. Die zugrundeliegenden Gewinne sind nur noch etwa halb so hoch wie letztes Jahr und der Gewinn nach Wiederbeschaffungskosten erreichte in Q2 nur 720 Millionen US-Dollar.
Das ist nicht genug, um die Dividenden zu decken, ganz zu schweigen von Investitionen in neue Projekte. Damit der Cashflow Kostendeckung erreicht, braucht das Management einen Ölpreis zwischen 50 und 55 US-Dollar pro Barrel, was aber seit einiger Zeit nicht mehr passiert ist.

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Obwohl der Ölpreis sich in den letzten Wochen deutlich erholt hat, unterstützen die Fundamentaldaten keine deutlich Erholung bei den Preisen. Die Hoffnung auf weitere Preissteigerungen hängen größtenteils an einer Einfrierung der Fördermenge durch die OPEC, was aber auch nicht wahrscheinlich ist. Stattdessen wird die globale Überversorgung wohl noch jahrelang so weitergehen.

Die Margen im Raffineriegeschäft

Der Kollaps der Ölpreise war schrecklich für die Ölproduzenten, aber die Raffineriebetriebe haben davon profitiert, da die günstigeren Ölpreise die Gewinnmargen erhöht haben. Als integriertes Ölunternehmen hat BP explodierende Raffineriegewinne erzielt. Das hat einige der Verluste aus dem Upstreamgeschäft ausgeglichen. 2015 waren die Downstream-Gewinne um 70 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen, während die Upstreamgewinne um 92 % gefallen waren. Aber da die Margen auch hier aufgrund einer globalen Überversorgung unter Druck geraten und das Wachstum beim Angebot die Nachfrage übersteigt, verliert BP viel von seinem Puffer gegen die schwachen Ölpreise.

Die Margen von BP sind schon auf das niedrigste Niveau seit 2010 gefallen und das Management hat angegeben, die Margen werden wohl unter Druck bleiben, da die Lagerbestände in der Industrie hoch sind.

Die Reservequote

Eine weitere große Herausforderung für BP ist langfristig das fallende Verhältnis von Reserven und Ersatzquellen. Aufgrund einer Kombination von aktuellen Einsparungen bei der Exploration und der schlechteren Ergebnisse hat BP Probleme das Öl und Gas aus versiegenden Quellen zu ersetzen.

2015 betrug diese organische Quote ohne die Auswirkungen von Übernahmen und Veräußerungen nur mehr 61 %. Ein Wert unter 100 % deutet an, dass das Unternehmen nicht alle seine Reserven die im letzten Jahr produziert wurden, ersetzen kann – und wenn dieser Wert konsequent unter 100 % liegt, dann bedeutet das, dass eine Erhöhung der Produktion langfristig schwer zu erreichen sein wird.

BP hat immer noch große Pläne, um die Produktion kurz- bis mittelfristig zu erhöhen – das Unternehmen gibt 8 Milliarden US-Dollar aus, um sein Werk für Flüssigerdgas in Indonesien zu vergrößern und 9 Milliarden US-Dollar für das Project Mad Dog Phase 2 im Golf von Mexiko.

Russland war das einzige größere Land, wo BP über 100 % seiner Reserven ersetzen konnte und ohne Russland wäre der Wert sogar noch niedriger – bei nur 34 %. Das spiegelt die wachsende Abhängigkeit von Russland wieder, was aktuell fast ein Drittel der gesamten Ölproduktion des Unternehmens ausmacht.

Es scheint auch, dass die Sache durch die niedrigen Preise noch schlimmer geworden ist. Da die Dividenden mehr als den ganzen freien Cashflow verschlingen, bleibt praktisch nichts übrig, was man in neue Projekt stecken könnte. Daher scheint es, als würden die Dividenden BP das künftige Wachstum kosten.

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Dieser Artikel wurde von Jack Tang auf Englisch verfasst und wurde am 02.08.2016 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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