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Airbus, Fraport, K+S: weiter abwärts oder jetzt Turnaround?

Zahlreiche MDAX-Werte haben sich im laufenden Jahr ausgezeichnet entwickelt. Aber es gibt auch einige Unternehmen, deren Aktien noch tief im Minus liegen, darunter K+S (WKN:KSAG88), Fraport (WKN:577330) und Airbus Group (WKN:938914). Lies hier die kompakte Einschätzung, wie es um deren Aufholpotenzial steht.

Airbus

Der europäische Luftfahrtkonzern ist ehrlich gesagt keine leichte Kost. Politische Einmischung sorgt genauso regelmäßig für Sand im Getriebe wie Probleme in der Zuliefererkette. Beides führt immer wieder zu Verzögerungen in der Auslieferung neuer Modelle und ausufernden Kosten. Jetzt kam noch der BREXIT hinzu, welcher die hohen Investitionen in Großbritannien infrage stellt.

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Wäre das nicht schon genug, tritt nun auch noch vermehrt Konkurrenz auf den Plan. Die Chinesen düpierten beispielsweise Airbus kürzlich mit ihrem – dem Problemflieger A400M in vielerlei Hinsicht überlegenen – Super-Transporter Xi’an Y-20 und die Japaner wollen nach vielen Jahren endlich wieder eine ernstzunehmende Größe werden.

Gründe genug also, um den Kurs ein gutes Stück nach unten zu drücken: über 20 % verlor die Aktie seit Jahresbeginn (Stand 19.08.). Sind damit schon alle negativen Faktoren eingepreist? Immerhin steht auf der anderen Seite ein sensationell hoher Auftragsbestand, der auf Jahre hinaus eine hohe Auslastung der Kapazitäten garantiert. Entsprechend rechnen Analysten mit stark steigenden Gewinnen.

Gefährdet werden diese Aussichten vor allem durch erneutes massives Auftreten der Fehler aus der Vergangenheit. Allerdings stimmt mich hier die zunehmende Reife von Industrie 4.0 positiv. Die darunter gefassten Technologien und Plattformen sind wie gemacht für ein weltumspannendes Netzwerk, wie Airbus es steuert.

Millionen von Arbeitsplätzen und tausende Zulieferer hängen zumindest teilweise an dem Konzern. Wenn jetzt die richtigen Werkzeuge zur Verfügung stehen, um solch ein komplexes Geflecht besser zu beherrschen, dürften die zukünftigen Fehlerraten signifikant sinken, mit entsprechend erfreulichen Auswirkungen auf die Profitabilität.

Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass Airbus in Zukunft stärkere Ergebnisse präsentieren kann, zumal der Konzern sozusagen Terror-gehedged ist. Schließlich müssen explodierende Flugzeuge irgendwie ersetzt werden und die geopolitischen Unsicherheiten stützen tendenziell den Vertrieb von Kriegsgerät. Das nächste betrachtete Unternehmen leidet hingegen ohne Sicherheitsnetz unter dem Unfrieden.

Fraport

Zu den größeren Verlierern gehört deshalb der weltweit aktive Frankfurter Flughafenbetreiber. Vor allem mit den zuvor attraktiven Türkei- und Russland-Aktivitäten ist aktuell nichts zu verdienen. Aber auch am Heimatflughafen lief das Sommergeschäft alles andere als optimal.

Statt Kursen von knapp 60 Euro zum Jahreswechsel müssen sich Aktionäre deshalb nun mit kaum noch 50 Euro (19.08.) begnügen. Dabei gibt es auch Lichtblicke: Weit entfernt von den aktuellen Brandherden entwickeln sich beispielsweise die Beteiligungs-Flughäfen in Lima (Peru) und Xi’an (dort, wo die chinesischen Super-Transporter gebaut werden!) ausgezeichnet.

Auch das Frachtgeschäft zeigt sich dank des starken deutschen Außenhandels noch unbeeindruckt und die in Kürze in den Konzern integrierten 14 griechischen Regional-Flughäfen sorgen für etwas Wachstumspotenzial.

Insgesamt also ein gemischtes Bild, wobei gilt: Egal ob Krieg, Seuchen, Krise, Unwetter oder Pilotenstreiks, Fraport ist immer davon betroffen und kann den Problemen nicht aus dem Weg gehen. Dass diese mittelfristig kleiner werden, ist derzeit nicht abzusehen.

Bei einem Ergebnis pro Aktie von rund 3 Euro und gedämpften Aussichten für die Geschäftsentwicklung sehe ich Fraport zwar als recht soliden Dividendenzahler an, aber mit Kursgewinnen ist auf dem aktuellen Niveau kaum zu rechnen.

Mit der Fliegerei hat der nächste Wert nur zu tun, wenn im Winter die Start- und Landebahnen enteist werden müssen.

K+S

Der gebeutelte Bergbau- und Düngemittelkonzern verlor seit Jahresbeginn weitere 25 % (19.08.). Geringere Weltmarktpreise für Kernprodukte und Produktionsausfälle im wichtigen Werk Werra machen K+S zu schaffen.

Spekuliert wird immer mal wieder, ob sich die kanadische Potash Corp. (WKN:878149) wohl noch einmal zu einem Übernahmeangebot hinreißen lassen könnte. Allerdings sieht deren Chartbild kaum fröhlicher aus, sodass wohl auch die eher mit sich selbst beschäftigt sind.

Spannend ist hingegen die weitere Diversifizierung, z. B. über das Solarsalzprojekt in Australien oder den Erwerb von Düngemittelaktivitäten in China. Auf diese Weise kann der Konzern mit der Zeit an Stabilität gewinnen.

Interessant finde ich auch, dass das Management trotz aller aktuellen Herausforderungen an seine Ziele für das Jahr 2020 weiterhin glaubt. Ein EBITDA von 1,6 Mrd. Euro soll dann herausspringen. Vor allem das wichtige Projekt in Kanada, Effizienzsteigerungen und ein erwarteter Aufschwung bei den Kali-Preisen sollen das Geschäft wieder ankurbeln.

Leichter wird die Zielerreichung allerdings nicht, seitdem bekannt wurde, dass es kürzlich in Kanada zu Sachschäden und Verzögerungen gekommen ist. Wenn der Mittelfristplan allerdings halbwegs hinhaut, sollte sich die Aktie über die kommenden Jahre von dem aktuell tiefen Niveau aus vernünftig entwickeln. Erhebliche Abweichungen in beide Richtungen sind jedoch ebenso wahrscheinlich.

Fazit

Trotz der stark reduzierten Kursniveaus ist keines der drei vorgestellten Unternehmen ein Selbstläufer, jedes hat seine eigenen Herausforderungen. Bei K+S ist die Chance auf einen echten Turnaround am höchsten, weil hier viele externe Faktoren einen starken Einfluss haben. Wenn ich mich aber für eine der drei entscheiden müsste, würde ich eher auf Airbus setzen, weil ich hier das Potenzial für langfristig steigende Ergebnisse und Dividenden am besten erkennen kann.

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Ralf Anders hält keine Wertpapiere genannter Unternehmen.



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