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4 Finanzvorhersagen für den Rest von 2016

Foto: Pixabay, miradeshazer

Zwei Drittel des Jahres 2016 sind schon wieder so gut wie um.

Viel ist in diesen acht Monaten passiert, auch und gerade an der Börse. Negativzinsen, Bankenkrise, Ölpreis und natürlich der Brexit sorgten für Schlagzeilen und beeinflussten die Märkte. Vieles davon wird uns auch in den verbleibenden Monaten in Atem halten.

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Doch wie wird der Rest des Jahres für die Märkte aussehen? Hier kommen dazu vier Prognosen von mir.

1. Das negative Zinsumfeld bleibt uns erhalten

Es gibt derzeit keinerlei Anzeichen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihren geldpolitischen Kurs ändern wird, zu sehr profitieren die Staaten in Europa davon. Negativzinsen und Anleihekäufe werden uns erhalten bleiben und das Zinsniveau weiter drücken. Inzwischen rentieren Staatsanleihen im Wert von fast 10 Billionen US-Dollar im negativen Bereich, das heißt, die Anleger bezahlen Staaten dafür, dass sie ihnen Geld leihen dürfen.

Für die Banken, allen voran die Deutsche Bank und die Commerzbank, ist das eine schlechte Nachricht: Der Druck auf ihre Erträge wird anhalten. Und auch die großen Kapitalanleger wie Münchener Rück oder Allianz dürften alles andere als begeistert sein.

Ich rechne für längere Zeit nicht damit, dass sich an den Negativzinsen etwas ändern wird. Die Aktienmärkte werden weiterhin eine der wenigen Möglichkeiten sein, Geld zu verdienen.

2. Die Immobilienblase wird nicht platzen

Neben dem Aktienmarkt profitiert vor allem die Immobilienbranche von der Jagd nach Renditen. Der Bedarf an Wohnungen in den Städten ist groß, Baukredite sind günstig wie nie. Die Folge: Besonders in Metropolen wie Berlin, Hamburg und München steigen die Preise rasant an. In den acht größten Städten Deutschlands lag der Preisanstieg in der ersten Jahreshälfte 2016 gegenüber dem Vorjahr bei sechs Prozent.

Experten sehen bereits eine Immobilienblase und begründen dies mit vielerlei historischen Daten und Vergleichen. Nun bin ich kein Immobilienspezialist und die Warnungen hören sich in der Tat durchdacht an. Dennoch glaube ich nicht, dass wir hier vor einer Wende stehen. Die Nachfrage nach dem „Betongold“ ist ungebrochen, der Bedarf an neuen Wohnungen ist da und könnte sogar noch steigen, wenn etwa britische Firmen als Folge des Brexit nach Europa umsiedeln.

Ich sehe hier dieselbe Situation wie am Aktienmarkt: Solange die EZB ihre Niedrigzinspolitik beibehält, wird der Preisaufschwung anhalten.

3. Italienische Banken werden nicht pleitegehen

Am 15. September 2008 passierte das Undenkbare: Mit Lehman Brothers musste eine der großen Wall Street-Banken Insolvenz anmelden. Die darauf folgende weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise zeigte, wie eng die Banken miteinander verflochten sind und welche Auswirkungen die Pleite auch nur eines Instituts hat.

Seitdem wurden viele Maßnahmen zur Regulierung und verbesserten Kapitalausstattung der Banken unternommen. Wirklich gebessert hat sich die Situation aber nicht. Im Gegenteil: Durch die langjährige Rezession in Südeuropa sitzen italienische Banken auf einem Drittel aller ausfallgefährdeten Kredite in der Eurozone – rund 370 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte davon ist notleidend, werden also überhaupt nicht mehr bedient, weil die Schuldner pleite sind.

Diese Situation belastete immer wieder die Aktienmärkte, allen voran die Aktienkurse der Banken. Italienische Häuser wie UniCredit oder die älteste Bank der Welt, die Monte dei Paschi di Siena, notierten auf Tiefstständen.

Die Angst vor der Pleite ist also immer im Hinterkopf, aber ich sehe diese Gefahr nicht. Die Politik hat aus der Lehman-Krise gelernt, und im Ernstfall werden – gesetzliche Vorgaben hin oder her – wieder die Steuerzahler aus den soliden Euro-Staaten die Banken retten müssen. Denn Bankenpleiten in Europa will nun wirklich niemand haben.

4. Die Wahlen in den USA werden an den Börsen nur kurz zu spüren sein

Am 8. November wird in den USA der 45. Präsident gewählt. Zur Auswahl stehen zwei Kanditen, die beide nicht sonderlich beliebt sind: Hillary Clinton gilt als typische Vertreterin der Politikerkaste, während Donald Trump nach anfänglich erfrischender Andersartigkeit kein Fettnäpfchen und keine Beschimpfung ausgelassen hat und nur noch peinlich ist.

Wer der geeignete Kandidat ist, können weder Motley Fool noch ich entscheiden, das müssen die Amerikaner schon selbst tun. Wenn es nach Politik und Wirtschaft hierzulande ginge, sollte Clinton neue Präsidentin werden, zu krude sind Trumps Wahlkampfversprechen. In den aktuellen Umfragen liefern sich Clinton und Trump ein Kopf-an-Kopf-Rennen, dessen Ausgang nicht seriös vorherzusagen ist.

Das klingt bekannt? Ja, da war doch etwas im Juni. Damals entschied sich eine knappe Mehrheit der Briten für den Austritt des Landes aus der Europäischen Union. Was im Vorfeld fast als Weltuntergang bezeichnet wurde, führte in der ersten Börsenstunde zu einem Einbruch des DAX um 10 % – und das war’s. Seit dem Tiefpunkt legte der DAX um 15 % zu und notiert inzwischen deutlich über Vor-Brexit-Niveau.

Eine ähnliche Entwicklung erwarte ich auch nach der Präsidentenwahl – egal wer gewinnt. Bei Trump könnten die Kurse fallen, bei Clinton steigen, aber dann wird sich wieder das alte Motto „Politische Börsen haben kurze Beine“ durchsetzen. Unternehmensgewinne und Niedrigzinsen werden weiter das Bild bestimmen und der oder die Neue im Weißen Haus wird aus Börsianersicht dann nur noch Nebensache sein.

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Peter Roegner besitzt keine der im Text genannten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der im Text genannten Aktien.



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