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Die Übernahmemaschine INDUS Holding eifert einer 7500 %-Aktie nach

Bereitgestellt von EvelynGiggles auf Flickr.com

Eine der fantastischsten Aktien, die du über die letzten Jahrzehnte halten konntest, ist die amerikanische Danaher Corporation (WKN:866197). Seit 1992 bekommen Anleger im Schnitt 20 % Kursgewinne pro Jahr zuzüglich Dividenden. In Deutschland gibt es ein Unternehmen, das sich daranmacht Danaher nachzueifern: die INDUS Holding (WKN:620010). Aber ist diese wirklich genauso gut? Was dafür und was dagegen spricht, habe ich im Folgenden zusammengetragen.

Das ist Danaher

Wie der Chart unten zeigt, ist der Danaher-Kurs über das letzte fast Vierteljahrhundert zeitweise wie an der Schnur gezogen gewachsen – und das ohne ein besonderes Risiko wie bei spezialisierten Tech-Aktien einzugehen. Insgesamt kamen dabei sage und schreibe rund 7500 % Kurs-Plus heraus. Trotz der famosen Kursentwicklung und der heute stattlichen Marktkapitalisierung von 56 Mrd. Dollar (5.8.) bleibt Danaher ein verhältnismäßig unbekanntes Unternehmen.

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long-term Chart Danaher Corp

Datenbasis: NASDAQ

Das liegt wohl daran, dass weder wir noch irgendein Unternehmen Produkte der Marke Danaher kaufen können. Damit unterscheidet sich die Holding stark von anderen Konglomeraten wie Siemens (WKN:723610) oder General Electric (WKN:851144), die übernommenen Unternehmen meist zügig den eigenen Dachmarken-Auftritt überstülpen.

Zu Danaher gehören allerdings bekanntere Marken wie Leica Microsystems und Nobel Biocare sowie weniger bekannte Spezialisten. Über die letzten Jahrzehnte hat die Holding über 400 Unternehmen gekauft. Organisiert werden diese heute in den strategischen Segmenten Zahnmedizin, Lebenswissenschaften, Industrie- und Umwelttechnik.

Tochterunternehmen behalten in der Regel ihre Identität mit ihren individuellen Stärken bei. Allerdings wird ihnen vom kleinen Team der Holdinggesellschaft das so genannte Danaher Business System eingeimpft, ein ausgefeiltes kontinuierliches Verbesserungsmanagement, das vergleichbar mit dem legendären Produktionssystem von Toyota (WKN:853510) ist.

So ist die INDUS Holding aufgestellt

Mit ihrer Marktkapitalisierung von gut 1 Mrd. Euro hat INDUS eine Bewertung vergleichbar mit Danaher vor über 20 Jahren. Die Strategie der Bergisch Gladbacher ist dabei ganz ähnlich. Auch INDUS kauft regelmäßig zu, ohne den Töchtern ihre Identität zu nehmen. Die Chartentwicklung seit 2009 sieht mit einem Plus von über 400 % sogar noch um einiges besser aus als Danahers gut 300 %.

Heute werden über 40 Beteiligungen in den Bereichen Bau/Infrastruktur, Fahrzeugtechnik, Maschinen- und Anlagenbau, Medizin- und Gesundheitstechnik sowie Metalltechnik eingeordnet. Überschneidungen mit Danaher sind durchaus vorhanden, auch wenn es durch den Fokus auf Deutschland nahe liegt, mehr auf den Maschinenbau zu setzen.

Die Töchter sind allesamt recht unbekannte Spezialisten, soweit ich erkennen kann, aber in ihrer Nische wie bei Danaher oft Marktführer.

Die Wachstumstreiber von INDUS

Für die Aktie spricht die breite Streuung. Während beispielsweise der Anlagenbau immer mal wieder konjunkturellen Zyklen unterworfen ist, geht es im Gesundheitsbereich in der Regel stabiler zu. Mit dem Fokus auf Hidden Champions, also etablierte Marktführer in engen Nischen, stellt INDUS auch sicher, dass seine Töchter längerfristig im Wettbewerb bestehen können.

Die Funktion der Holding besteht darin, ihren Töchtern mit Rat, Tat und bewährten Werkzeugen zur Seite zu stehen. Gerade bei mittelständischen Unternehmen ist dieses Sparring und Controlling häufig sehr wichtig, weil diese sonst gerne irgendwann in eingefahrene Strukturen verfallen, anstatt über kontinuierliches Unternehmertum Neues zu wagen.

Vorteilhaft für die Töchter ist selbstverständlich auch der zentrale Zugang zu Wachstumskapital. Dieses zu organisieren stellt für ein auf sich selbst gestelltes Unternehmen einen großen Aufwand dar. Ein erfahrenes und finanzkräftiges Holding-Management im Rücken erleichtert hingegen vieles und hilft dabei, den Fokus auf das operative Geschäft zu behalten. Auch wenn es um den Aufbau von Auslandsstandorten oder die Förderung der Forschungsaktivitäten geht, profitieren die Töchter erheblich.

Neben der effektiven Begleitung des bestehenden Portfolios ist für den zukünftigen Erfolg entscheidend, dass weiterhin Unternehmen mit gutem Entwicklungspotenzial identifiziert werden können.

Da sich auch ausländische Investoren gerne auf dem deutschen Markt umsehen und regelmäßig zugreifen, könnte das Preisniveau für mögliche Ziele gestiegen sein. Allerdings denke ich, dass INDUS durch den Heimvorteil und den Schwerpunkt auf kleinere Spezialisten hiervon nicht so stark betroffen ist.

Fazit

INDUS ist noch relativ klein und ob die Strategie wirklich langfristig trägt wie bei Danaher, lässt sich schwer abschätzen. Die Ähnlichkeit ist jedoch beachtlich und ich habe ein gutes Gefühl, dass INDUS seinen Aktionären noch viel Freude machen wird.

Auf alle Fälle glaube ich, dass die Chancen gut stehen, dass INDUS bei Umsatz und Marktkapitalisierung die 10-Milliarden-Euro-Marke vorher erreicht, als Danaher die 500-Milliarden-Dollar-Marke. Mit INDUS kannst du dir einen risikoarmen Wachstumstitel ins Depot legen, der trotz der beeindruckenden Performance der letzten Jahre immer noch günstig bewertet ist.

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Ralf Anders hält keine Wertpapiere genannter Unternehmen. The Motley Fool besitzt Aktien von General Electric.



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