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Darum bietet die Aktie der Continental AG jetzt eine gute Einstiegsgelegenheit

Bild: General Tire

Bis Anfang 2015 legte die Continental (WKN:543900)-Aktie eine beeindruckende Performance hin. Seither haben Anleger nur wenig Freude mit ihr, über 25 % ging der Kurs von der Spitze zurück, obwohl der Ausblick zwischenzeitlich angehoben wurde. Der Optimismus vor der Vorlage des Halbjahresbericht war bescheiden und auch danach folgte eher Ernüchterung. Dabei gibt es auf den zweiten Blick spannende Entwicklungen. Folgendes musst du jetzt zu Conti wissen.

So steht es um die einzelnen Segmente

Beim Fußball-Sponsoring, wie zuletzt bei der EM in Frankreich, setzt Continental am liebsten auf seine Reifensparte. Dieses Geschäft bleibt weiterhin der Hauptumsatzbringer, der mehr als die Hälfte des operativen Konzernprofits in Höhe von 2,3 Mrd. Euro im ersten Halbjahr einspielt. Die ebenfalls zur Rubber Group gehörende Industriesparte ContiTech liefert im Vorjahresvergleich ebenfalls erfreuliche Zahlen.

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Auf der Stelle tritt hingegen die Powertrain-Division. Der für dessen Zukunft besonders wichtige Geschäftsbereich Hybrid Electric Vehicle ist von regelmäßigen Führungswechseln gekennzeichnet: 2012 übernahm der Spanier Xavier Pujol, welcher 2014 zwischenzeitlich von Divisions-Chef José Avila und dann von Bernd Mahr abgelöst wurde. Nun übernimmt Rudolf Stark, der bisheriger Leiter des Transmission-Bereichs.

Der im letzten Jahr notwendig gewordene Stellenabbau am wichtigen Standort Gifhorn zeugt von zu optimistischen Prognosen des früheren Managements. Die Aufgabe von Rudolf Stark wird es jetzt sein, den Bereich richtig aufzusetzen, um sich in Zukunft ein großes Stück vom Elektroantrieb-Kuchen abschneiden zu können.

Leichter wird dies nicht seit dem aggressiveren Markteintritt von Siemens (WKN:723610) an der Seite von Valeo (WKN:854052). Zwar können wir nun davon ausgehen, dass sich der Markt schon bald sehr schnell entwickeln wird, allerdings natürlich zulasten von Einspritzsystemen und Abgasnachbehandlungstechnologien.

Letztere werden dem Anschein nach bereits bewusst defensiv geführt, um einen abrupten Einbruch zu vermeiden. Die Absatzvolumina bei den traditionellen Produkten gingen den nun veröffentlichten Zahlen zu Folge deutlich zurück.

Nicht völlig überzeugen konnte auch die Interior-Sparte, die mit zurückgehender Profitabilität zu kämpfen hat. Zuletzt wurden allerdings wegweisende Innovationen wie z. B. eine Gestensteuerung präsentiert, die Hoffnung auf Besserung machen.

Die aktuellen Stars der Automotive Group sind jedoch die Assistenzsysteme, deren Absatz weiterhin rasant mit einer Rate von 45 % im Vorjahresvergleich wächst. Entsprechend solide fiel der Ertrag des Geschäftsbereichs Chassis & Safety aus.

So steht es um die Finanzen

Die Marktkapitalisierung von 36,6 Mrd. Euro (Schluss 03.08.) liegt nun ein gutes Stück unterhalb des erwarteten Umsatzes für 2016 in Höhe von etwa 41 Mrd., aber immer noch rund 150 % oberhalb des Buchwerts. Bei dieser Konstellation kommt es darauf an, dass der Konzern aus den Erlösen auch zukünftig zuverlässig gute Gewinnmargen erwirtschaftet – und genau dies ist meines Erachtens zu erwarten.

Da Continental weniger als 30 % des Nettogewinns ausschüttet, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Konzern mittel- bis langfristig kontinuierlich steigende Dividenden bezahlen kann, sehr hoch. Schließlich steigen auf diese Weise das Eigenkapital und die Vermögenswerte jeweils um mehrere Milliarden Euro jährlich. Da könnte die Profitabilität sogar leicht sinken, ohne dass der nominale Gewinn zurückginge.

Die über die kommenden Jahre erwartete Dividendenrendite in Höhe von 2,5 bis 3,0 % erscheint zunächst nicht berauschend. Aber wenn man bedenkt, dass die Verantwortlichen jederzeit das 3- oder sogar 4-Fache ausbezahlen könnten, ohne an die Substanz zu gehen, erkennen wir das Potenzial.

Die finanzielle Stärke schlägt sich auch in ausgezeichneten Finanzierungsbedingungen nieder. Im Mai wurde das Rahmenprogramm für die flexible Platzierung von mittel- und langfristigen Anleihen am Kapitalmarkt im Umfang von bis zu 7,5 Mrd. Euro aktualisiert, womit einerseits höher verzinste Darlehen abgelöst werden können.

Andererseits gehe ich davon aus, dass die Hannoveraner sich auf die Lauer legen, um sich noch einmal durch einen größeren Zukauf zu verstärken. Mir würde gut gefallen, wenn das Technologieportfolio der ContiTech verstärkt würde, um den Konzern auf ein breiteres Fundament zu stellen und Innovationen aus dem Automobilbereich noch intensiver in andere Anwendungsfelder zu transferieren.

Fazit

Der Kursrückgang war angesichts der Herausforderungen vor denen Continental steht, durchaus nachvollziehbar. Der Konzern hat alle Hände voll zu tun, um den Powertrain-Bereich möglichst reibungslos in das Zeitalter der Elektromobilität zu überführen sowie die Profitabilität der IT-intensiven Interior-Sparte zu stabilisieren.

Der Fels in der Brandung bleibt das traditionelle Reifengeschäft, während Fahrassistenzsysteme und andere Innovationen für Wachstumsfantasie sorgen. Außerdem steht voraussichtlich bald wieder eine größere Übernahme an, um dem Geschäft zusätzlichen Schwung zu verleihen.

Jetzt auf diesem reduzierten Niveau bietet sich für Anleger eine gute Gelegenheit, sich einen zuverlässigen Dividendenzahler mit kontinuierlichem Wachstum und ordentlicher Profitabilität ins Depot zu legen, selbst wenn dreistellige Kurszuwächse wie in der Vergangenheit nicht mehr zu erwarten sind über die kommenden Jahre.

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Ralf Anders hält keine Wertpapiere genannter Unternehmen. The Motley Fool besitzt keine der im Text genannten Aktien.



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