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Ein kluger Schachzug: PayPal und Visa bündeln ihre Kräfte

Nach einem eher gespaltenen Verhältnis in den vergangenen Jahren haben PayPal (WKN:A14R7U) und Visa (WKN:A0NC7B) vor kurzem eine neue strategische Vereinbarung über eine verstärkte Zusammenarbeit unterzeichnet. Die vollständigen finanziellen Einzelheiten dieser Partnerschaft wurden nicht offengelegt, aber es scheint, als würde diese Vereinbarung für PayPal in naher Zukunft kleinere Gewinnmargen mit sich bringen. Aktionäre der digitalen Bezahlplattform reagierten negativ auf diese Nachrichten. Nach der Bekanntgabe des Deals kam es zu einem Ausverkauf der Aktie. Andererseits ist die erste Reaktion wohl etwas kurzsichtig.

PayPal und Visa reichen sich die Hand

Visa-Kunden können sich entscheiden, ob sie ihren PayPal-Account direkt an ihr Bankkonto oder ihre Visa-Kreditkarte knüpfen. PayPal hat seit je her seine Kunden dazu bestärkt, ihre Bankkonten anstatt Visa-Kreditkarten zu benutzen, um Visas Kreditkartengebühren zu umgehen.

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Mit der neuen Vereinbarung wird PayPal seine Kunden nicht mehr länger zu diesem Schritt ermutigen. PayPal wird seinen Kunden die Bezahlung mit Visa-Kreditkarten erleichtern und ihnen so ein reibungsloses Bezahlerlebnis bieten. Bei der Anmeldung und bei späteren Zahlungen werden Visa-Karten als Bezahloption geführt, wodurch es Kunden erleichtert wird, Visa als ihre bevorzugte Bezahlmethode auszuwählen. Zusätzlich wird PayPal mehr Daten zu Zahlungsabwicklungen mit Visa-Karten mit Visa teilen.

Obwohl noch keine genauen finanziellen Details offengelegt wurden, scheint es, als würde PayPal in Zukunft geringere Gebühren pro Transaktion kassieren, da mehr Kunden ihre Paypal-Konten an Visa-Kreditkarten knüpfen werden, um von Cash-Back-Programmen und anderen Vorteilen zu profitieren.

Der Hauptvorteil für PayPal ist, dass der Online-Bezahldienst Zugang zu Visas Tokenisierungs-Diensten haben wird, wodurch es für PayPal einfacher wird, bei einem Einzelhändler, der kontaktloses Bezahlen für Visa-Karteninhaber akzeptiert, als Bezahloption ausgewählt zu werden. Damit sollte PayPal in den kommenden Jahren großartige Chancen auf größere Skalenerträge und höhere Kundenbindung haben.

Außerdem ist Visa bereit, Gebühren für PayPal konstant zu halten — Transaktionsmargen bleiben also in naher Zukunft berechenbar. Das Kreditkartenunternehmen wird darüber hinaus an PayPal „wirtschaftliche Anreize“ in unbekannter Höhe für PayPal-Bezahlungen mit Visa-Karten auszahlen.

PayPal-Aktionäre steigen aus

PayPal hat das neue Abkommen und seine Ergebnisse für das zweite Quartal 2016 am 21. Juli bekannt gegeben. Umsatz- und Gewinnzahlen übertrafen im vergangenen Quartal die Erwartungen und PayPal hat seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2016 sogar angehoben. Nichtsdestotrotz fiel die PayPal-Aktie am Tag der Bekanntgabe der Gewinnzahlen um 6,8 %.

Die negative Stimmung der Investoren über diese Vereinbarung war eindeutig der ausschlaggebende Faktor für diesen steilen Abfall. Zwar gibt es zu diesem Zeitpunkt nicht genügend Informationen, um die vollen finanziellen Auswirkungen dieses Deals einzuschätzen, jedoch scheint Visa dem allgemeinen Konsens nach die besseren finanziellen Konditionen aus diesem Deal davongetragen zu haben.

Zusammen sind PayPal und Visa stärker

Der Netzwerkeffekt ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor in der Zahlungsverkehrsbranche. Kunden bevorzugen eine Zahlungsmethode, die von so vielen Händlern wie möglich unterstützt wird, während Verkäufer die Karten und digitalen Plattformen verwenden möchten, die möglichst viele Kunden anlocken. Das bedeutet, dass Kunden und Händler sich zu den führenden Akteuren in der Branche hingezogen fühlen; und eine größere Plattform bietet sowohl Käufern als auch Verkäufern einen größeren Nutzen. Folglich sind PayPal und Visa stärker, wenn sie zusammenarbeiten.

PayPal steht einem wachsenden Wettbewerbsdruck von allerlei Akteuren in der Branche gegenüber, einschließlich dem des Tech-Giganten Apple (WKN:865985). In der Telefonkonferenz im Anschluss der Bekanntgabe der neusten Quartalszahlen sagte Apple-CEO Tim Cook, dass momentan „mehrere zehn Millionen Nutzer“ Apple Pay verwenden und die Anzahl der monatlichen Nutzer im Juni im Vergleich zum Vorjahr um schwindelerregende 450 % gewachsen sei. Außerdem sagte Cook, dass derzeit in den USA fast drei von vier kontaktlosen Transaktionen mit Apple Pay abgewickelt werden.

PayPal schätzt, dass sich das Unternehmen langfristig einem Markt – wenn man den digitalen Geschäftsverkehr und digitale Geldmärkte mit berücksichtigt – von 100 Bio. US-Dollar gegenübersteht. Vorausschauend hat das Unternehmen somit enormes Wachstumspotenzial. Sich größere Marktanteile zu sichern, ist zum aktuellen Zeitpunkt viel bedeutender als die Höhe der Gewinnmargen der Visa-Kunden.

Die besten Wachstumsunternehmen sind nicht einfach die, die in der Gegenwart rasches Umsatzwachstum erzielen, sondern diejenigen, die bereit sind, Risiken und Verpflichtungen einzugehen, um über Jahre nachhaltig zu wachsen. Selbst wenn der Deal mit Visa sich in den kommenden Quartalen negativ auf die Gewinnmargen ausschlagen wird, hat PayPals Führungsetage langfristig größeres im Blick und führt das Unternehmen mit diesem Abkommen in die richtige Richtung.

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The Motley Fool empfiehlt und hält Aktien von Apple, PayPal Holdings und Visa. The Motley Fool hält folgende Optionen: Long Januar 2018 $90 Calls auf Apple und Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.

Dieser Artikel wurde von Andrés Cardenal auf Englisch verfasst und am 01.08.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können



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