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Wie viele Aktien solltest du im Portfolio haben?

Hierzulande gibt es unzählige Aktien, in die du investieren kannst. Blickst du in die USA und den Rest der Welt, werden es nochmal unzählige mehr. Gibt es so etwas wie eine ideale Anzahl für dein Portfolio? Gut, wahrscheinlich hängt das individuell ab, aber hier sind schon einmal drei Antworten, die sehr gute Argumente für die Entscheidung vorbringen.

1 Mehr als 15 sollten es sein

Brian Feroldi: Meine Faustregel besagt, dass ich wenigstens 15 Aktien haben will, damit ich gut vermischt aufgestellt bin. Das allerdings setzt voraus, dass du die Zeit und die Lust hast, dich intensiv mit allen Unternehmen aus deinem Portfolio auseinanderzusetzen.

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Das nämlich ist wohl etwas mehr Arbeit als der Durchschnittsanleger bereit ist zu investieren. Vor allem, wenn er das ganz alleine und ohne Rat in Angriff nimmt. Einerseits sollte man als Anleger ja einen gut sortierten Haufen haben, damit die Vermischung stimmt. Andererseits stellt einen jedes neu gekaufte Unternehmen vor das Problem, dass man sich mit ihm ausführlich beschäftigen muss. Das führt oft dazu, dass Investoren eben keine gute Vermischung hinbekommen – und das wiederum führt unweigerlich zu Tränen, sollte sich auch nur eine Aktie als großer Flop erweisen.

Was also ist eine gute Balance? Für Investoren mit wenig Zeit schlage ich vor, dass sie den Großteil ihres Kapitals in einen einfachen Indexfonds stecken, dann einzelne Aktien hinzukaufen. Wenn du diese Strategie beherzigst, musst du nicht Unmengen Zeit investieren und kannst trotzdem gut vermischt bleiben.

Beispiel: Wenn du in der Lage bist, bei fünf Unternehmen immer auf dem Laufenden zu bleiben, dann kannst du von jedem Aktien im Wert von 5 % deines Investitionskapitals kaufen. Die verbleibenden 75 % steckst du dann in einen breit sortierten Indexfonds. Damit wirst du gut schlafen können.

2 20 klingt noch besser

Chuck Saletta: Vermischung ist eine bewährte Strategie gegen zu starke Verluste. Solltest du alles auf eine Karte setzen und die Aktie schmiert ab, dann droht dir der Totalverlust. Andererseits kann eine zu große Vermischung auch dazu führen, dass du schlechte Investments machst, nur weil du das Gefühl hast, du müsstest dringend vermischen – auch das schadet deinem Portfolio.

Der Mittelweg? Etwa 20 Aktien. Denn einem Bericht von Investment Analysis & Portfolio Management nach gilt: „Die Vorteile der Streuung werden schnell erreicht. Ungefähr 90 % des größtmöglichen Nutzens der Vermischung kamen aus Portfolien mit einer Größe von 12 bis 18 Aktien.“

Wenn man also etwa 20 Aktien über verschiedene Branchen streut, kann man einen Großteil des Nutzens der Vermischung abschöpfen und dennoch nebenbei deine anderen Ideen beim Investieren verwirklichen. Langfristig betrachtet wirft der Aktienmarkt jährlich 10 % ab. Wenn du 20 gleich gewichtete Investments hast, würde der Totalverlust eines Unternehmens davon dein Gesamtinvestment 5 % „kosten“ – also etwa ein halbes Jahr des historisch betrachteten durchschnittlichen Ertrags.

Meiner Ansicht nach ist das ein guter Mittelweg zwischen zwei Risiken: dem beim Investieren in einzelne Unternehmen sowie dem der „Über-Vermischung“ nur zu Zwecken der Vermischung.

3 Manchmal braucht man nur ein Investment

Selena Maranjian: Für manche kann die Zahl auch recht klein sein – z.B. „eins“. Also bloß ein Investment. Warum? Nun, manche haben einfach nicht die Durchhaltekraft, die man benötigt, um ein ganzes Portfolio zu hegen und zu pflegen und sich über jedes einzelne Unternehmen darin auf dem Laufenden zu halten. Vielleicht interessiert dich ja die ursprüngliche Auswahl der einzelnen Aktien, hast aber einfach nicht genügend Ahnung. Oder du hast die Ahnung, aber bist einfach in andere Dinge zu eingespannt, um dich näher damit zu beschäftigen.

Das alles ist aber gar kein Problem. Es macht durchaus Sinn, sein Geld in einen großen, günstigen Indexfonds zu stecken, nicht zuletzt deswegen, weil die meisten Indexfonds andere Aktienfonds oft schlagen. Beweis: Standard & Poor’s haben ermittelt, dass in den vergangenen 10 Jahren 83 % aller US-Aktienfonds vom S&P 1500 Composite Index geschlagen wurden. Und 82 % aller Large-Cap Aktienfonds schneiden schlechter ab als der S&P 500.

Sogar Legende Warren Buffett hat „Amateur-Investoren“ Indexfonds nahegelegt. Im Brief an die Aktionäre aus dem Jahr 2013 schrieb er: „Das Ziel des Nicht-Profis sollt nicht darin bestehen, dass er ‚Gewinner’ findet, sondern dass er eine Kombination aus vielen aufspürt, die auf dem richtigen Weg sind. Ein günstiger S&P 500 Indexfonds passt da genau.“ Mehr sogar: In seinem Testament ist genau diese Art der Investition vermerkt: Seine Frau soll „10 % des Kapitals in kurzfristige Regierungsanleihen und 90 % in einen sehr kostengünstigen S&P 500 Indexfonds stecken (ich schlage Vanguard vor).“

Mach es also nicht unnötig kompliziert und bleib bei Indexfonds. Hier sind drei gute: SPDR S&P 500 ETF (WKN:A1C4T1), Vanguard Total Stock Market ETF (WKN:676773), and Vanguard Total World Stock ETF (WKN:A0F5L0). Die nämlich verteilen ihre Assets auf 80 % des gesamten US-Aktienmarkts oder sogar weltweit. Schon einer von denen wird dein Ziel erreichen, gut vermischt investiert zu haben, ohne dass du dir zu viel Stress machen musst.

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The Motley Fool hält keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel von Selena Maranjian, Chuck Saletta und Brian Feroldi erschien am 12.7.2016 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschsprachigen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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