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BP, Premier Oil und Enquest profitieren von einem schwachen Pfund

Foto: Pixabay, anita_starzycka

Einige der größten Nutznießer des Sinkflugs des britischen Pfunds in Folge des Brexit-Referendums sind Öl-Konzerne, da Öl wie viele andere Rohstoffe in US-Dollar notiert ist. An der Londoner Börse gelistete Öl-Unternehmen verzeichnen daher hohe US-Dollar-basierte Einnahmen, von denen britische Investoren profitieren, da sie ihre Fremdwährungserträge zurück in britische Pfund umrechnen.

Dividendenvorteil

Die Aktie von BP (WKN:850517) hat mit einem Kursanstieg von 20 % seit dem EU-Referendum am 23. Juni massiv vom jüngsten Fall des britischen Pfunds profitiert.

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Wie seine Erträge werden auch BPs Dividenden in US-Dollar ausgewiesen. Der höhere Wert der Dividenden in britischen Pfund bedeutet, dass sich Anleger aus dem Vereinigten Königreich über einen Dividendenanstieg von effektiv 12 % freuen dürfen; und das ist lediglich der Tatsache geschuldet, dass das Pfund an Wert verloren hat. Obwohl das für britische Investoren momentan einen beachtlicher Gewinn darstellt, könnte die Schwächephase des britischen Pfunds nur vorrübergehend sein.

Außerdem verblasst die Bedeutung des schwächeren Pfunds im Vergleich zum Fall der Ölpreise. Ein schwaches Pfund könnte den großen britischen Öl-Konzernen ein Gewinnplus für 2016 von 12 % bescheren, aber diese Prognose ist immer noch halb so hoch wie der Gewinn des Unternehmens im Jahr 2014.

Zudem sind BPs Dividenden nicht völlig durch Gewinne gedeckt, weshalb eine Dividendenkürzung weiterhin im Bereich des Möglichen liegt. Der Preis von BPs Dividenden-Futures, die an der Eurex gehandelt werden, spiegelt eine Dividendenkürzung für 2017 von 18 % wider.

Kostenvorteil

Britische Nordsee-Ölförderer ziehen aus dem schwächeren Pfund auch einen weiteren Vorteil – nämlich eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit. Da ein bedeutender Teil der Kosten, wie Löhne und ein guter Anteil der Kosten für Ausrüstung und Dienstleistungen, in lokaler Währung beglichen werden, sind britische Öl-Konzerne im Vergleich zu ihren globalen Mitstreitern wettbewerbsfähiger geworden.

Obwohl die großen Öl-Konzerne, darunter auch BP und Shell, in der Nordsee einige große Bohrinseln betreiben, macht die Gesamtförderung in Groß Britannien nur einen sehr kleinen Anteil am Gesamtumsatz der britischen Öl-Konzerne aus. Kleinere Öl-Förderunternehmen wie Premier Oil (WKN:A1H9WB) und Enquest (WKN:A1CTAH), bei denen der Großteil ihrer Geschäftstätigkeiten im Vereinigten Königreich liegt, profitieren viel mehr von der erhöhten Kostenwettbewerbsfähigkeit der britischen Nordsee-Ölproduktion.

Durch die Übernahme von E.ONs Öl- und Gasfördersanlagen in der Nordsee im April dieses Jahres befindet sich Premier Oil in einer besonders guten Position, um von einem schwächelnden britischen Pfund zu profitieren. Aber auch vor diesem kürzlich abgeschlossenen Deal haben beide Öl-Förderer einen Großteil ihres Umsatzes in der britischen Nordsee erwirtschaftet.

Jedoch kommt das schwache Pfund für die beiden Ölförderer vielleicht etwas zu spät. Beide sind hoch verschuldet und das, was ihnen jetzt noch wirklich helfen könnte, ist ein Anstieg der Ölpreise. Premier Oil und Enquest erwirtschaften zwar den Großteil ihrer Einnahmen in US-Dollar, jedoch sind auch ihre Verbindlichkeiten in der US-Währung notiert. Während also das schwache Pfund diesen zwei Unternehmen in Sachen Wettbewerbsfähigkeit in die Karten spielt, bringt es hinsichtlich der Verbindlichkeiten keinen direkten Vorteil mit sich.

Es wird erwartet, dass in den kommenden zwei Jahren keiner der beiden Öl-Förderer schwarze Zahlen schreiben wird, wodurch es sich jetzt nur schwer beurteilen lässt, ob es sich momentan lohnt, ihre Aktien zu kaufen. Jedoch scheint der Markt optimistisch. Seit Beginn dieses Jahres machte Premier Oils Aktie 40 % gut, Enquests Aktie kletterte im gleichen Zeitraum sogar um 61 %.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt BP.

Dieser Artikel wurde von Jack Tang auf Englisch verfasst und am 11.07.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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