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Bombardier könnte Dividendeninvestoren hohe Renditen bescheren (Ja, wirklich!)

Wenn es darum geht, eine solide Dividendenaktie zu nennen, gehört Bombardier (WKN:866671) sicherlich nicht zu den ersten Namen, die einem in den Sinn kommen. Vermutlich würde der Name auf so einer Liste sogar ziemlich weit unten auftauchen; und das hat vielerlei Gründe. Das CSeries-Projekt des Unternehmens war nahezu ein völliges Desaster. Das Projekt war von Budgetüberschreitungen und Verzögerungen geplagt und während eines Testflugs kam es sogar zu einem Motorenversagen. Vor einigen Wochen wurden endlich die ersten Jets ausgeliefert – drei Jahre nach dem ursprünglich geplanten Auslieferungstermin.

Das Unternehmen hat mit großen finanziellen Engpässen zu kämpfen. Zum 31.März wies der kanadische Flugzeugbauer Cash-Reserven in Höhe von 3,8 Mrd. US-Dollar in seiner Bilanz aus – eigentlich eine beeindruckende Summe. Stünden allerdings auf der anderen Seite der Bilanz nicht Verbindlichkeiten in Höhe von 9,5 Milliarden US-Dollar (einschließlich der Vorzugsaktien), wäre Bombardiers Ausgangslage gar nicht so verheerend.

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Außerdem ist Bombardier eine Cash-Verbrennungsmaschine. Vergangenes Jahr verringerte sich der Cash-Bestand des Unternehmens von 5,3 Mrd. auf 3,8 Mrd. US-Dollar. Die meisten Analysten sind sich einig, dass das Unternehmen weiter Cash verbrennen wird; zumindest noch solange, bis die Produktion der CSeries richtig Fahrt aufnimmt.

Dieser Cash-Verbrauch hat das Unternehmen dazu gedrängt, die Dividendenausschüttungen für Stammaktionäre vergangenes Jahr einzustellen, um weitere Kosten einzusparen. Wie können Investoren also ohne Dividendenausschüttung für Stammaktionäre Erträge aus der Bombardier-Aktie generieren? Und wie können Investoren angesichts der dramatischen finanziellen Engpässe des Unternehmens sich auf eine langfristige Dividende verlassen?

Vorzugsaktien und Bonität

Bombardier hat eine beachtliche Menge an Vorzugsaktien – eine hybride Anlage, die etwas von Stammaktien und Verbindlichkeiten hat.

Für Unternehmen mit guter Kreditwürdigkeit verhalten sich Vorzugsaktien in der Regel wie Verbindlichkeiten. Sie zahlen feste Dividenden, genauso wie Anleihen feste Zinsen abwerfen. Ihr Aktienkurs steigt, wenn der Markt glaubt, die Zinssätze befinden sich auf Talfahrt. Glaubt der Markt an einen Zinsanstieg, verhält sich der Aktienkurs genau gegensätzlich.

Für ein Unternehmen mit offensichtlichen Bonitätsproblemen wie Bombardier verhalten sich Vorzugsaktien etwas unterschiedlich. Die große Bedrohung für Bombardier liegt nicht in den Zinssätzen. Es ist die wirtschaftliche Situation des Unternehmens. Die Wahrnehmung des Marktes von der Fähigkeit des Unternehmens, Dividenden auszuzahlen, bestimmt also den Aktienpreis.

Erstaunlicherweise ist Bombardiers Zukunft nicht so schlecht, wie wir vielleicht annehmen.

Ein potenzieller Aufwärtsschwung

Eine ganze Reihe von Dingen hat Bombardier in jüngster Zeit in die Karten gespielt.

Das Unternehmen hat sich zwei große CSeries-Aufträge von Air Canada und Delta Air Lines gesichert. Außerdem hat Bombardier mit der Regierung von Quebec eine neue Finanzspritze in Höhe von 2,5 Mrd. US-Dollar ausgehandelt. Im Gegenzug erhält der Geldgeber Eigentumsrechte an der CSeries und der stabileren Transport-Sparte. Die kanadische Bundesregierung scheint ebenfalls ähnlich gewillt zu sein, Bombardier finanziell zu unterstützen, auch wenn die zwei Parteien heute noch etwas distanziert sind.

In Kanada besteht an der Rettung Bombardiers ein großes politisches Interesse. Das Unternehmen ist ein wichtiger Arbeitgeber in einem Teil des Landes, in dem die Mehrzahl der Politiker gerne mehr Einfluss ausüben würde. Zusätzlich ist ein innovatives Unternehmen wie Bombardier für ganz Kanada eine Quelle des Stolzes. In Kanada gibt eine bestimmte patriotische Berufung, sich für heimische Flugzeuge und Züge einzusetzen.

Deshalb sind Vorzugsaktien so attraktiv. Wenn die kanadische Regierung es nicht zulässt, dass Bombardier Konkurs anmelden muss, ist eine Rendite von 9 % auf dem heutigen Markt eine großartige Investitionsmöglichkeit.

Die Series 4 Vorzugsaktien (die unter dem Ticker TSX:BBD.PR.C gehandelt werden) werfen momentan 9,4 % ab. Dabei handelt es sich um dauernde Vorzugsaktien, was bedeutet, dass sie die gleiche Dividende von 0,39 US-Dollar je Aktie so lange ausschütten, wie sie ausstehen.

Solange ein Bankrott vermieden werden kann, stehen die Chancen auf eine Einstellung der Dividendenausschüttungen gering. Dem Unternehmen ist bewusst, dass eine Aussetzung der Dividenden für Vorzugsaktionäre eine verheerende Reaktion des Marktes mit sich ziehen würde. Ein solcher Schritt wäre wirklich nur der letzte Ausweg.

Außerdem fällt die Ausschüttung der Dividenden für Vorzugsaktionäre mit weniger als 15 Mio. USD pro Jahr kaum ins Gewicht. Für ein Unternehmen wie Bombardier lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein.

Wenn du der Ansicht bist, dass Bombardier diese schwierige Phase meistern wird, ohne Konkurs anmelden zu müssen, bieten Vorzugsaktien großartige Renditen. So einfach ist das.

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Dieser Artikel wurde von Nelson Smith auf Englisch verfasst und am 07.07.2016 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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