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3 Gründe, weshalb du dein Geld selbst verwalten solltest

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Wenn du etwas Geld zum Investieren angehäuft hast, ist eine der wesentlichen Entscheidungen, die du treffen musst, die Frage darüber, ob du dein Vermögen selbst verwalten oder jemand anderen damit beauftragen möchtest. Hierbei gibt es keine allgemeingültige Antwort, da jeder von uns verschiedene Talente und eine andere Ausgangslage hat. Für viele ist die eigene Vermögensverwaltung die beste Option; und zwar aus folgenden Gründen:

1. Du kannst langfristig denken

Brian Feroldi: Wir bei The Motley Fool glauben fest daran, dass der beste Weg ist, Vermögen aufzubauen, Aktien großartiger Unternehmen zu kaufen und an diesen äußerst lange festzuhalten. Aus diesem Grund raten wir auch ständig dazu, kurzfristige Preisbewegungen getrost zu ignorieren und sich stattdessen auf das Langzeitpotenzial der Unternehmen in deinem Portfolio zu fokussieren.

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Leider ist ein Nachteil von Vermögensberatern die Tatsache, dass sie beim Investieren nicht immer eine Langzeitperspektive einnehmen können. Warum? Nun, einige Finanzberater glauben, sie müssen Portfolios ständig optimieren, um ihre Gebühren zu rechtfertigen. Schließlich würden Anleger beginnen, sich zu wundern, weshalb sie ihr Geld nicht zu einem Bruchteil der Kosten selbst in die Hand nehmen, wenn sie beobachten würden, dass ihr Vermögensverwalter Jahr für Jahr an den selben Aktien festhält, ohne jegliche Änderungen vorzunehmen.

Außerdem möchten Vermögensverwalter nicht dabei ertappt werden, die „falschen“ Aktien zu halten, wenn die Aussendung des Lageberichts an die Kunden ansteht. Wenn ein Vermögensverwalter intensivst in ein schwach performendes Marktsegment investiert, könnten Kunden glauben, er verstehe nichts von seinem Job. Um dies zu kompensieren, verkaufen einige Vermögensverwalter unterdurchschnittlich performende Aktien und kaufen „heiße“ Aktien, kurz bevor die aktuellen Lageberichte versandt werden. Diese Vorgehensweise –oftmals „Schönfärberei“ genannt– kann vor unangenehmen Fragen der Kunden schützen.

Verwaltet man sein Geld selbst, befindet man sich glücklicherweise nicht unter dem ständigen Druck, seine Maßnahmen rechtfertigen zu müssen. So kann man sich den Luxus einer Langzeitperspektive leisten. Dies ist ein großer Vorteil, über den Privatanleger nicht hinwegsehen sollten.

Es ist nicht immer besser, sein Geld jemand anderem anzuvertrauen. Bildquelle: GETTY IMAGES.

Es ist nicht immer besser, sein Geld jemand anderem anzuvertrauen. Bildquelle: GETTY IMAGES.

2. Du hast größere Kontrolle

Jeremy Bowman: Jemand anderen zu beauftragen, etwas für dich zu erledigen, erzeugt zwangsläufig Spannungen. Wir haben doch alle schon einmal Sätze wie „Hätte ich es doch lieber selbst gemacht“ vor uns hergebrabbelt. Anweisungen können missverstanden oder falsch kommuniziert werden, Meinungen können auseinandergehen und persönliche Anreize stimmen nicht immer überein. Das gleiche gilt auch für das Investieren.

Du verstehst deine finanziellen Bedürfnisse und Ziele besser als jeder andere. Wenn du genug Zeit und Lust hast, gibt es keinen Grund, weshalb du nicht dein Geld selbst verwalten solltest. Wenn du dein Geld einfach nur auf dem breiten Aktienmarkt parken und ihm beim Wachsen zuschauen möchtest, bietet ein Index-Fond mit niedrigen Gebühren wie der Vanguard S&P 500 ETF (WKN:A1JG65) einen guten Einstieg. Investoren mit höherer Risikotoleranz könnten auch nach Wachstumsaktien oder einer Mischung aus Ertrags- und Wachstumsinvestition Ausschau halten. Sollten sich deine Bedürfnisse und Erwartungen mit der Zeit ändern, kannst du an deinem Portfolio Anpassungen vornehmen; und dies viel unproblematischer als mit einem Vermögensverwalter. Ebenso kannst du –ohne auf eine dritte Partei angewiesen zu sein– dir sofort eine Aktie zulegen, wenn du einen heißen Tipp bekommst oder ein Unternehmen siehst, das dir gefällt. Der Ab- und Aufschwung der Aktienmärkte in Folge des Brexit-Referendums ist dafür ein perfektes Beispiel. Der breite Aktienmarkt fiel innerhalb von zwei Tagen um 5 %; einige Aktien stürzten sogar viel tiefer ab. Hättest du bei diesen Schnäppchenpreisen zuschlagen wollen, müsstest du schnell reagieren – der Markt erholte sich nämlich in gerade einmal drei Tagen wieder.

Die Kontrolle über seine Investitionen zu haben, schafft außerdem Transparenz, da es nicht nötig ist, die Entscheidung, die jemand anderes getroffen hat, auseinanderzunehmen und zu analysieren.

Das Beste ist, dass du aus deinem Handeln lernst. Sein eigenes Vermögen zu verwalten, ist eine lebenslange Aufgabe; und auch wenn es am Anfang etwas beängstigend erscheint, wirst du aus deinen Fehlern lernen, dich dementsprechend anpassen und dich stetig selbstbewusster fühlen.

Durch Gebühren kann viel Geld flöten gehen. Bildquelle: GETTY IMAGES.

Durch Gebühren kann viel Geld flöten gehen. Bildquelle: GETTY IMAGES.

3. Du kannst viel Geld bei Gebühren sparen

Selena Maranjian: Ein wesentlicher Vorteil bei der eigenen Vermögensverwaltung ist das Vermeiden von hohen Kosten. Wenn du dir weder die Zeit genommen hast, dir großes Wissen über das Investieren anzueignen, noch über einen guten Plan verfügst, könnten schlechte Investitionsentscheidungen natürlich zu höheren Verlusten führen, als du mit eingesparten Kosten gutmachen könntest. Aber für diejenigen, die wissen, was sie tun, kann es sehr sinnvoll sein, sein Geld selbst zu verwalten.

Bedenke, dass jeder Finanzberater oder Vermögensverwalter dir für seine Dienste eine von deinem Vermögen abhängige Summe in Rechnung stellt. AdvisoryHQ zufolge belaufen sich die durchschnittlichen Gebühren auf folgende Werte:

Portfoliogröße Durchschnittliche Gebühren Jährliche Kosten
€ 50.000 1,18 % € 590
€ 250.000 1,07 % € 2.675
€ 500.000 1,05 % € 5.250
€ 1.000.000 1,02 % € 10.200

Das sind ungeheure Gebühren, die jedes Jahr anfallen und dich im Laufe deines Lebens als Investor vermutlich Zehntausende Euro kosten werden. Auch bei gemanagten Publikumsfonds fallen Gebühren an. Steckst du 100.000 Euro in einen Fond mit 3 % Ausgabeaufschlag, werden sofort 3.000 Euro fällig. Bei einer gängigen Aufwandsquote (jährliche Kosten) von 1 %, zahlst du jährlich 1.000 Euro. Einige Fonds berechnen sogar bis zu 2 % jährlich. Damit wärst du jedes Jahr um 2.000 Euro ärmer.

Du musst kein Investitions-Genie sein, um dein eigenes Geld zu verwalten. Da der Großteil der gemanagten Publikumsfonds schlechter abschneidet als gewöhnliche Index-Fonds und auch viele Vermögensverwalter und Finanzberater nicht an diese Renditen herankommen, kann es großen Sinn machen, dein hartverdientes Geld in kostengünstige Index-Fonds, wie beispielsweise den SPDR S&P 500 ETF (WKN:A1JULM), zu stecken. Entscheidest du dich dazu, deine Aktien selbst zu kaufen, solltest du dir ein Depot mit niedrigen Handelsgebühren zulegen, um Kosten zu sparen.

Die eigene Vermögensverwaltung ist nicht für jedermann geeignet, aber könnte vielleicht gerade für dich sehr sinnvoll sein.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Selena Maranjian auf Englisch verfasst und am 08.07.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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