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Die Gewinner und Verlierer des Brexit

Foto: pixabay, gerarddm

Egal, wie du das Referendum politisch und persönlich siehst, man kann nicht abstreiten, dass der Brexit ein ziemliches Chaos verursacht hat.

Politisches Chaos… sicher, Chaos an der Börse… zweifelsohne. Wirtschaftliches Chaos? Zu einem gewissen Grad, aber das hängt von deiner politischen Einstellung ab.

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Aber eines kann ich sagen: Wenn der Betritt bei einer Freihandelszone gute Nachrichten sind – und die meisten Experten sehen das so – dann kann der Austritt aus einer Freihandelszone nicht gut sein.

Kurz- bis mittelfristig wird es für die britischen Verbraucher nur höhere Preise geben und weniger Aufträge für die britische Industrie. Langfristig werden Werke nicht gebaut und Arbeitsplätze nicht geschaffen werden.

Ausländische Einnahmen treiben die Kurse

Das soll aber nicht heißen, dass der Brexit unbedingt schlecht für dein Portfolio sein muss. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Textes (Dienstag um die Mittagszeit, falls es dich interessiert) ist mein eigenes Portfolio um nur 3,5 % in die Knie gegangen.

Wie das? Zuerst einmal durch die Hilfe von internationalen Indexfonds. Durch das schwache Pfund haben diese natürlich von der Abwertung profitiert, die das Pfund auf den niedrigsten Stand seit 30 Jahren bedrückt hat.

Darüber hinaus haben mir die Einkommensaktien dabei geholfen. GlaxoSmithKline zum Beispiel ist um 6 % seit dem Referendum gestiegen. Reckitt Benckiser um 4.5%. Auch Royal Dutch Shell ist gestiegen und so weiter.

Warum? Das ist schnell erklärt. Es ist kein Geheimnis, dass etwa zwei Drittel der Gewinne des FTSE100 aus dem Ausland kommt und dank des Wertverlustes des Pfund Sterling sind diese Gewinne jetzt mehr wert.

Immobilien und Finanzen in der Bredouille

Andere Aktien haben aber deutlich gelitten. Wenn ich zufällig mal drei Aktien auswähle, dann ist das Lebensmittelunternehmen Greggs unter die Räder gekommen und um 15 % gefallen. Lloyds ist um 25 % gefallen und Legal & General sogar um 26 %.

Vergiss aber nicht, dass das schon nach der Erholung am Dienstag war, als der Markt bis Dienstagmittag um 2,8 % gestiegen ist.

Kurz gesagt, der Brexit hat bei einigen Aktien echte Schäden hinterlassen und Investoren von Finanzaktien und Immobilien werden heftige Verluste zu verkraften haben.

Trotzdem steht der FTSE100 als Ganzes bei über 6.150 – fast 600 Punkte über dem Tiefpunkt vor einem Jahr am 11. Februar, als er auf 5.537 Punkte gefallen war. Das Referendum am Donnerstag war für die Investoren vielleicht keine gute Nachricht, aber der Markt als Ganzes ist unbestritten stärker – viel stärker – als damals.

Britische Wirtschaft oder britische Investitionen

Was sollte man jetzt tun?

Meiner Meinung nach wird der langfristige Schaden außerhalb des FTSE100 liegen. Dank den Gewinnen aus dem Ausland werden die meisten FTSE-Unternehmen keine Probleme haben.

Beim FTSE250, der sich mehr auf Großbritannien konzentriert, erwarte ich aber, dass die Arbeitsplätze und Unternehmensaktivitäten sich nach und nach in den europäischen Binnenmarkt verlagern, sollte die Regierung unfähig sein, vernünftige Konditionen auszuhandeln.

In jedem Fall wird die britische Wirtschaft darunter leiden, die betroffenen Unternehmen aber nicht. Aber jetzt gehen die Arbeitsplätze halt ins Ausland und in die EU.

Anders ausgedrückt, Arbeitsplätze bei Honda, Toyota, Nissan und Jaguar Land Rover könnten verloren gehen – aber diese Unternehmen (und in vielen Fällen die Unternehmen in der Versorgungskette) sind nicht im FTSE100 oder FTSE250.

Mit dem  FTSE 250 spielen

Zusammengefasst heißt das, die Konsequenzen sollten sich im Rahmen halten.

In den nächsten zehn Jahren erwarte ich, dass das BIP-Wachstum aber niedriger sein wird, besonders wenn das britische Pfund auf diesem niedrigen Stand bleibt. Damit wird ja auch die Kundennachfrage durch höhere Preise reduziert. Die Verbraucher sind immerhin für etwa 60 % des BIP verantwortlich.

Aber komischerweise könnten sich die Aktien von britischen Unternehmen vernünftig schlagen – besonders die kleineren Unternehmen im FTSE250 mit Wachstumsmöglichkeiten oder Möglichkeiten, ins Ausland zu gehen.

Darauf könnte man mit einem FTSE250-Indextracker wetten. Am Freitag, als der FTSE250 um 8 % gefallen ist, habe ich genau das gemacht und den HMCX FTSE 250 ETF von HMCX gekauft.

Aber ich erwarte, dass da noch mehr zu holen ist. Man sehe sich nur mal die Unternehmen an, die von einem Brexit profitieren könnten. Ich denke, dass der Analyst von Motley Fool Share Advisor hier schon schwer am Arbeiten ist.

Schnäppchen?

Von den Monaten und Jahren voller politischer Unsicherheit zu profitieren, wird da schon schwieriger.

Wir werden uns an eine neue Ära gewöhnen müssen, wo die Aktienkurse mehr mit politischen Ereignissen zusammenhängen als früher. Es wird also wieder so wie in den 1970ern und 80ern.

Also halte dein Pulver trocken. Die Aktien sind am Freitag gefallen und ich denke, wir werden noch ein paar Tage erleben, wenn die Märkte uns ein paar Schnäppchen schenken werden.

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The Motley Fool UK hat GlaxoSmithKline, Reckitt Benckiser und Royal Dutch Shell empfohlen.
The Motley Fool besitzt GlaxoSmithKline.

Dieser Artikel wurde von Malcolm Wheatley  auf Englisch verfasst und wurde am 02.07.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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