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Volkswagen oder Tesla Motors: was ist der bessere Kauf?

BILDQUELLE: VOLKSWAGEN.QUELLE: Flickr, Ben Williams

Die Autobranche macht gerade eine interessante Zeit durch. Tesla (WKN:A1CX3T) und Volkswagen (WKN:766400) stehen derzeit an entgegengesetzten Punkten, was das Vertrauen der Investoren angeht. Tesla konnte die E-Auto-Branche revolutionieren, ihre Luxuskarossen haben sie gleich in eine Gesellschaft katapultiert, die sonst nur traditionsreicheren Herstellern vorbehalten ist. Auf der anderen Seite steht Volkswagen, die gerade versuchen, den Diesel-Skandal vergessen zu machen. Beide Aktien waren in letzter Zeit nicht gerade erfolgreich. Der eine oder andere Investor dürfte sich also die Frage stellen, ob jetzt nicht ein guter Zeitpunkt wäre, um eines der beiden Unternehmen mit ins Portfolio zu holen. Schauen wir uns bei beiden Unternehmen doch einmal die wichtigsten Zahlen an und entscheiden dann, ob eines von ihnen mehr Aufmerksamkeit verdient.

Aktienperformance und Bewertung

Tesla wie auch Volkswagen haben in vergangener Zeit an Wert eingebüßt. Tesla hat seit Ende Juni 2015 21 % an Wert verloren, Volkswagen sogar noch mehr: 40 % im selben Zeitraum.

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Wenn man sich die konventionellen Metriken ansieht, dann kann man VW und Tesla nicht ganz so einfach miteinander vergleichen. Sie sind einfach in unterschiedlichen Stadien ihrer Unternehmenslaufbahn. Tesla ist noch jung und frisch, hat noch lange nicht nachhaltige Rentabilität erreicht, steckt noch Unsummen in Forschung und Entwicklung, muss erst noch die Produktionskapazität ausbauen. Volkswagen hingegen ist historisch rentabel, allerdings haben die drakonischen Strafen für das Schummeln mit den Emissionswerten im letzten Jahr die Bilanzen mächtig gebeutelt.

Was die Prognosen angeht, ist es noch klarer, was die Investoren denken. Tesla wird beim 60-fachen der Erträge gehandelt, gehen Investoren doch davon aus, dass das Unternehmen rasant wächst und weiter ausgebaut wird, und dass sich dies auf die kurzfristige Rentabilität schlagen wird. Anleger bei Volkswagen hingegen hoffen sehr darauf, dass der Hersteller sich von seiner Schmach erholen kann: die Aktie wird beim 7-fachen der Einnahmen gehandelt. Volkswagen bedient natürlich viel mehr die traditionelle Sicht, und weiter unten werden wir weiter verhandeln, dass da jede Menge Unsicherheit in der Luft liegt, ob dieser Turnaround zu schaffen ist.

Dividende und Liquidität

Auch bei der Art und Weise, wie die beiden Unternehmen mit dem Kapital umgehen, werden fundamentale Unterschiede deutlich. Tesla hat noch nie eine Dividende gezahlt. In seiner kurzen Existenz hat man noch keine Anstalten gemacht, Kapital an die Anleger zurückzuführen. Stattdessen will man das Kapital durch Aktien reinholen, eine Taktik, mit der man im Jahr 2015 immerhin 850 Millionen US-Dollar reinholen konnte.

Hingegen hat VW seinen Investoren stets eine nette Dividende gezahlt. Allerdings musste VW jüngst diese Verteilung reduzieren. Dieses Jahr will man bloß 0,11 Euro pro Aktie zahlen, was einer Dividendenrendite von gerade mal 0,1 % gleichkommt. Im letzten Jahr waren es noch 4,80 Euro, eine Rendite von damals zwischen 2 % und 2,5 %. Geht man von der Dividende aus, dann erscheint weder die eine noch die andere Aktie gerade attraktiv.

Wachstumschancen und Risiken

Beide Unternehmen können wachsen, beiden stellen sich aber auch Hürden. Bei VW sind diese recht klar. Man musste sich mit der US-Regierung einigen und einen Fonds für VW-Besitzer einrichten in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar, dazu noch Projekte für den Umweltschutz unterstützen, eine Null-Emissions-Infrastruktur ausbauen und letztlich weitere Verfahren mit Bundesstaaten und Kommunen ausfechten. Selbst das alles nimmt Volkswagen letztlich nicht aus der Schuld. Diese ganzen Aktionen beziehen sich nämlich lediglich auf Fahrzeuge mit der 2,0-Liter-Maschine, wer weiß, was bei anderen Modellen noch auf das Unternehmen zukommt. Außerdem könnte das US-Justizministerium noch weitere Klagen erheben.

Weiterhin muss VW sich mit Zweifeln an seiner Innovationsfähigkeit auseinandersetzen. Dazu kommt die nicht so schnell wachsende Wirtschaft in Europa, die durch den Brexit noch weitere Probleme bekommen könnte. Kurzfristig dürfte dies alles das Wachstum der Wolfsburger beeinträchtigen.

Tesla allerdings kann sich nicht über zu geringe Nachfrage nach den Modellen beklagen. Allerdings machen die Neulinge gerade alle Anfangsschwierigkeiten durch, um die Produktion zu erhöhen, vor allem der SUV Model X wird stark verlangt. Das Unternehmen muss die Qualität verbessern, um keine halbgaren Produkte an den Käufer zu bringen, allerdings ist es ein echtes Problem, dass man mit der Produktion nicht so recht nachkommt.

Mit der Entscheidung, den Fokus auf das massentaugliche Model 3 zu verlagern, kommen weitere Schwierigkeiten auf das Unternehmen zu. Tesla hat einen irren Zeitplan vorgelegt, um das Design und die technische Seite zu vollenden sowie das Batteriesystem auszuklügeln. Wenn man dann noch bedenkt, dass das Unternehmen gerade SolarCity übernehmen will, die Hersteller von Solaranlagen, dann ist klar, warum der eine oder andere Anleger am Zweifeln ist, ob Tesla sein riesiges Potenzial ausschöpfen kann.

Insgesamt ist wohl die größte Frage, ob VW das Vertrauen seiner Kundschaft wiedererlangen kann. Das ist keine leichte Aufgabe, und selbst bei der geringen Bewertung ist die Aktie von VW derzeit mit Risiken verbunden. Selbst wenn Tesla einige Unsicherheiten birgt, sehen doch die Wachstumschancen mehr als rosig aus. Deswegen entscheide ich mich für Tesla als die derzeit bessere Aktie, obwohl man auf Ebene der Unternehmensführung und des Betriebs noch einiges lernen kann, um nachhaltig Erfolge einzufahren.

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The Motley Fool besitzt Aktien von Tesla und SolarCity.

Dieser Artikel von Dan Caplinger erschien am 1.7.2016 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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