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Warum das Abkommen mit den US-Behörden für VW nicht das Ende der Unsicherheit ist

BILDQUELLE: VOLKSWAGEN.QUELLE: Flickr, Ben Williams

Volkswagen (WKN:766400) hat eine Übereinkunft bei der Beilegung der Ansprüche aus dem Dieselskandal erreicht und hier erfährst du, was du als Investor wissen musst.

Wie viel wird das kosten?

Das könnte ganze 15,3 Milliarden US-Dollar kosten und hier eine Aufschlüsselung:

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  • VW wird einen Fonds auflegen mit einem Höchstwert von 10,033 Milliarden US-Dollar, aus dem die Besitzer der betroffenen Fahrzeugen mit dem 2,0-liter-TDI-Motor entschädigt werden sollen. Alle Besitzer bekommen eine Zahlung in bar zwischen 5.100 und 10.000 US-Dollar. Zusätzlich wird VW anbieten, die Fahrzeuge zum Wert vom September 2015 zurückzukaufen — vor Ausbruch des Skandals also. Alternativ haben die Kunden die Wahl, ihre Leasingverträge ohne Vertragsstrafen zu beenden und sie im Einklang mit dem Clean Air Act reparieren zu lassen.
  • VW zahlt 2,7 Milliarden US-Dollar in den nächsten drei Jahren in einen „Umwelttreuhandfonds” ein, der Umweltprojekte zur Luftverbesserung in den USA unterstützten soll. Der Gedanke dahinter ist, die Auswirkungen der Emissionen aus den letzten Jahren auszugleichen.
  • VW erklärt sich bereit in den nächsten 10 Jahren 2 Milliarden US-Dollar in emissionsfreie Infrastruktur und Initiativen in den USA zu investieren.
  • VW zahlt 603 Millionen US-Dollar für die Beilegung von Klagen aus mehreren US-Bundesstaaten, Puerto Rico und dem District of Columbia.

Sollten alle Besitzer sich für den Rückkauf entscheiden, wird das VW 15,3 Milliarden US-Dollar kosten, aber die letztendlichen Kosten könnten auch deutlich darunter liegen.

Was ist alles abgedeckt?

Damit sind auch die Zivilklagen abgegolten, die von der Umweltbehörde EPA, dem Staat Kalifornien, der Federal Trade Commission und den Eigentümern der betroffenen Fahrzeuge vorgebracht worden waren (über eine Sammelklage).

Welche Ansprüche stehen in den USA noch aus?

Dieses Abkommen deckt keine potenziellen zivilrechtlichen und strafrechtlichen Klagen des amerikanischen Justizministeriums ab. Es deckt auch keine Ansprüche gegenüber anderen Dieselfahrzeugen von VW, Audi und Porsche mit dem 3,0-Liter-TDI-V6-Motor ab.

Sind das jetzt gute Nachrichten für VW?

Einerseits sind das gute Nachrichten. Es ist zwar ein ordentlicher Batzen Geld, aber die schlimmsten Ansprüche sind damit abgegolten und die Eigentümer der betroffenen Fahrzeuge sollten damit auch ruhiggestellt sein. Für VW ist es ein großer Schritt nach vorne.

Andererseits könnte das die Büchse der Pandora öffnen.

VW steht immer noch vor ähnlichen Problemen in vielen anderen Ländern. Wenn einige dieser Länder sich dazu entschließen sollten, die Lösung aus den USA als Vorlage für ihre eigenen Verhandlungen zu nehmen und VW dazu zwingen werden, tausende oder gar Millionen von Fahrzeugen zum Wert aus dem September 2015 zurückzukaufen, dann wird das ganz schnell noch viel teurer.

VW wird wahrscheinlich nicht gleich pleite gehen, aber das Unternehmen ist einer der größten Arbeitgeber in Deutschland. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass die deutsche Regierung das zulassen wird. Aber die Kosten könnten VW auch in eine Situation bringen, in der das Unternehmen ein Rettungspaket der Regierung brauchen wird.

Sollte man jetzt die Aktie kaufen?

Ich rate immer noch davon ab.

Selbst wenn wir eine Brexit-Rezession in Europa mal außen vor lassen und bedenken, wie aktionärsunfreundlich VW ist, dann ist das Unternehmen immer noch kein Kauf für mich, da es immer noch zu viel Unsicherheit bezüglich der endgültigen Kosten für den Skandal gibt.

Wenn andere Länder sich dazu entschließen sollten, VW zu weiteren Rückkäufen zu zwingen, dann könnte das nochmal Milliarden kosten und VW so sehr finanziell einschränken, dass die deutsche Regierung vielleicht wird helfen müssen. Selbst in den USA ist noch eine Sache offen: Das Justizministerium hat sich noch nicht gemeldet.

Es ist immer noch möglich, dass die Skandalkosten die weitere Entwicklung neuer Technologien bei VW behindern könnten, die nötig sein werden, um in den nächsten Jahren wettbewerbsfähig zu sein. Das würde auch die langfristigen Wachstumsperspektiven in Zweifel ziehen. Bis wir mehr wissen, empfehle ich, Abstand zu halten.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von John Rosevear auf Englisch verfasst und wurde am 28.06.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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