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Die BVB-Aktie: vielversprechend, für mich trotzdem kein Kauf

BVB-Aktie
Foto: Pixabay

Kann die Aktie eines Fußballclubs für langfristige Anleger eine lukrative Anlagemöglichkeit darstellen? Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, habe ich mir einmal Borussia Dortmund (WKN:549309) genauer angeschaut. Warum ich glaube, dass die BVB-Aktie trotz vielversprechender Ansätze kein Kauf ist, erfährst du, wenn du weiterliest.

Zuerst einmal das Positive

Im ersten Moment denkt man bei Fußballaktien vielleicht an Spekulation oder Zockerei. Und natürlich ist der finanzielle Erfolg vom sportlichen abhängig. Letztendlich braucht aber auch jedes “normale” Unternehmen Fähigkeiten, die ihm den finanziellen Erfolg ermöglichen.

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Bei einem Fußballverein sind diese Fähigkeiten eben das Zusammenstellen einer Mannschaft und die Entwicklung eines Umfelds, welches den langfristigen Erfolg ermöglicht. Und ich glaube, dass der BVB diese beiden Fähigkeiten besitzt.

Der größte Wettbewerbsvorteil im Umfeld von Borussia Dortmund sind seine unglaublich treuen Fans. Selbst in der Saison 2007/2008, als man lediglich den 13. Tabellenplatz erreichte, strömten über 1,2 Millionen Zuschauer in den Signal-Iduna-Park, um ihre Mannschaft anzufeuern – Ligabestwert, noch vor dem großen FC Bayern.

Quelle: pixabay, user suesun

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Aus dieser Fantreue resultieren konstante Einnahmen beim Ticketing, aber auch beim Verkauf von Fanartikeln. Und letztendlich sind Zuschauermagneten wie Borussia Dortmund auch für Sponsoren hochinteressant. Das alles wird auch bei sportlichem Misserfolg Bestand haben, was ich für sehr wichtig halte. Denn auch ein gewöhnliches Unternehmen muss ein paar schlechte Jahre verkraften können.

Die zweite wichtige Fähigkeit von Borussia Dortmund ist das Zusammenstellen einer erfolgreichen Fußballmannschaft. Die Erfolge der letzten 5 Jahre belegen dies eindrucksvoll. Und auch zukünftig glaube ich, dass sich daran wenig ändern wird. Zwei Faktoren halte ich für besonders wichtig.

Der erste ist ein wunderbares Scouting. So entdeckten die Westfalen Weltklassespieler wie Lewandowski, Götze, Hummels oder aktuell Aubameyang. Ich denke, dass der BVB auch zukünftig ein Näschen für solche Talente haben wird. Aus dem aktuellen Kader könnten sich zum Beispiel Weigl oder Durm zu Spielern mit internationalem Format entwickeln.

Der zweite Erfolgsfaktor könnte die wunderbare Jugendarbeit des BVB sein. Wie erfolgreich diese ist, belegt die aktuelle Saison: Die A-Junioren haben sich bereits den deutschen Meistertitel gesichert, die B-Junioren stehen im Finale um den nationalen Titel. Die Chancen stehen also gut, dass sich auch aus dem Nachwuchsbereich einige Spieler zu echten Verstärkungen für die erste Mannschaft entwickeln werden.

Und nun zum “Aber” …

Borussia Dortmund bringt also einige Voraussetzungen mit, um ein langfristig erfolgreicher Fußballclub zu sein. In meinen Augen gibt es aber trotzdem zwei Gründe, die gegen den Kauf von BVB-Aktien sprechen.

Zum einen ist es mir wichtig, dass ein Unternehmen die Fähigkeit besitzt, seine Umsätze langfristig zu steigern. Bei einem Fußballverein dürfte das meiner Meinung nach schwierig werden. Ein Blick auf die Umsatzentwicklung des BVB belegt meine Skepsis.

Umsatzentwicklung_BVB

Quelle: Unternehmensangaben

Das Umsatzwachstum zwischen den Jahren 2011 und 2013 kann sich wirklich sehen lassen, in diesem Zeitraum hat sich der Umsatz des BVB fast verdoppelt. In den letzten beiden Jahren allerdings musste man stagnierende Einnahmen vermelden. Und meiner Meinung nach dürfte es auch in den nächsten Jahren schwer werden, den Umsatz merklich zu steigern.

Die Gründe hierfür sind schnell gefunden: Die Zuschauerzahl lässt sich nicht erhöhen, die Höhe der Fernsehgelder hat der BVB nicht selbst im Griff und auch das Sponsoring lässt sich nicht beliebig steigern. Weiterhin sind sportliche Zusatzeinnahmen nur durch außergewöhnliche Erfolge in der Champions League möglich, wie zuletzt 2013.

Ich glaube daher, dass den Dortmundern die Fähigkeit fehlt, den Umsatz signifikant zu steigern. Eine für mich ausschlaggebende Voraussetzung erfüllt die BVB-Aktie damit nicht.

Der zweite wichtige Grund, der gegen ein Investment in Borussia Dortmund spricht, ist seine Zielsetzung. Absolute Priorität hat, wie bei jedem Fußballclub, der sportliche Erfolg. Die Beteiligung der Aktionäre am Unternehmenserfolg ist lediglich ein untergeordnetes Ziel. Als Fußballfan kann ich diese Priorisierung nachvollziehen, als Investor kann ich mich damit aber nicht anfreunden.

Es bleibt bei der BVB-Aktie also bei den vielversprechenden Ansätzen. Wegen der fehlenden Fähigkeit, den Umsatz zu steigern, und dem Fokus auf den sportlichen Erfolg lasse ich von den schwarz-gelben Anteilsscheinen lieber die Finger.

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Thomas Brantl besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der genannten Aktien.



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