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Die bessere Kaufoption: NVIDIA Aktie vs. NXP Semiconductors Aktie

NVIDIAs Grafikkarte Titan X. Quelle: NVIDIA

NXP Semiconductors (WKN:A1C5WJ) ist der größte Anbieter von Auto-Chips der Welt. Im letzten Quartal hat seine Automobil-Abteilung ungefähr 36 % des Umsatzes des Unternehmens ausgemacht und war damit seine größte Abteilung. Der Rest von NXPs Umsatz stammt aus verschiedenen Quellen – darunter die NFC-Chips, die es Smartphone-Herstellern liefert.

NVIDIA (WKN:918422) verlässt sich hingegen eher auf den Markt für Videospiele und dabei besonders auf PC-Spiele. Spieler kaufen den Grafikprozessor des Unternehmens in Scharen, da sie moderne und graphisch herausfordernde Computerspiele spielen möchten. Etwas über die Hälfte von NVIDIAs Umsatz im letzten Quartal hatte mit Spielen zu tun. Der Rest stammte vor allem aus professionellen Grafiken und Datenzentren. NVIDIA ist außerdem ein Lieferant für die Automobilbranche, aber weniger als 10 % seines Umsatzes im letzten Quartal hatte mit Autos zu tun.

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Aber diese Überlappung erlaubt einen interessanten Vergleich, da beide Unternehmen gut dazu positioniert zu sein scheinen, von dem Wandel in Richtung selbstfahrender Autos zu profitieren. Investoren, die ihren Portfolios etwas aus dem Bereich Chips oder Selbstfahrenden Autos hinzufügen möchten, denken vielleicht darüber nach, Anteile an einem der beiden Unternehmen zu kaufen. Aber welches ist die bessere Wahl?

Das verbundene und autonome Auto

Was sein Produktportfolio angeht, ist NXP mit seinen vielen verschiedenen Produkten für unterschiedliche Branchen diversifizierter als NVIDIA. Seine Top-Kunden sind Smartphone-Hersteller wie Apple, Samsung und Huawei sowie Auto-Belieferer Delphi und Continental und Elektro-Unternehmen Philips und Delta Electronics. Neben dem Autogeschäft unterteilt NXP sein Geschäft in vier weitere Segmente: Standard-Produkte (ca.12 % des Umsatzes), Sichere Identifizierungslösungen (ca. 9,5 % des Umsatzes), Sichere Verbundene Geräte (ca. 22 % des Umsatzes) und Secure Interface & Infrastructure (ca. 19 % des Umsatzes).

NXPs Geschäft Standard-Produkte ist breit aufgestellt und beinhaltet viele allgemeine Semikondutor-Komponenten. Das Geschäft für Sichere Identifikationslösungen stellt Chips für Kreditkarten, den öffentlichen Nahverkehr und sichere Regierungsdokumente her. Sichere Verbundene Geräte stellen NXPs Geschäft mit dem Internet der Dinge dar und schließen NFC-Chips und Bluetooth-Controller geringer Leistung mit ein – Technologien, die es Objekten erlauben sollen, miteinander zu interagieren. NXPs Secure Interfaces und Infrastructure Geschäft besteht aus Chips, die für Netzwerke, Ladegeräte und Bildschirmsignale benutzt werden (wie die HDMI-Empfänger in Heimkinos).

Kurz gesagt: NXP ist ein diversifizierter Chiplieferant für sowohl private Kunden als auch Unternehmenselektronik. Wenn der Markt für elektronische Geräte weiterhin wächst, könnte NXP sehr gut dastehen.

Aber für Investoren ist der wichtigste Aspekt von NXPs Geschäften vielleicht sein Automobilbereich. NXP stellt viele Chips her, die für Autos gedacht sind. Die meisten sind relativ langweilig – Umweltsensoren, Sicherheitssysteme, Netzwerke im Auto – aber andere sind wirklich aufregend. Anfang des Monats hat NXP sein BlueBox-System angekündigt. Dabei handelt es sich um eine serienmäßig produzierte Lösung für autonomes Fahren, die es Autoherstellern erlauben sollte, komplett autonome Fahrzeuge bis zum Ende des Jahrzehnts zu verkaufen. NXPs System verlässt sich auf Auto-Sensoren und seine Chips für Verarbeitung. Dank seiner starken Verbindungen mit der Automobilindustrie könnte NXP ein Hauptlieferant für autonome Autos in den kommenden Jahren werden.

Virtuelle Realität und Künstliche Intelligenz

NVIDIAs Automobilgeschäft ist ähnlich langweilig in Anbetracht dessen, dass der Großteil seines Umsatzes aus der Automobilbranche durch Infotainment-Systeme in Autos stammt. Aber wie NXP arbeitet auch NVIDIA an Lösungen für autonome Fahrzeuge.

In diesem Jahr hat NVIDIA DRIVE PX 2 veröffentlicht – seine Plattform für autonome Autos zweiter Generation, die sich auf auf NVIDIAs stärkste Chips verlässt. DRIVE PX 2 ist quasi ein Supercomputer für Autos, der darauf ausgerichtet ist, Daten aus einer Reihe von Quellen zu verarbeiten, auf die autonome Autos vielleicht angewiesen sind – darunter LiDAR, Radar und Videokameras. Momentan verkauft NVIDIA Automobilherstellern keine Chips, sondern arbeitet mit ihnen, um Lösungen zu entwickeln. Insgesamt hat NVIDIAs Autoabteilung ungefähr 8,6 % seines Umsatzes im letzten Quartal generiert. Das ist ein Anstieg um beeindruckende 47 % jährlich, aber der Großteil davon kam aus Infotainment.

Aber NVIDIA ist auch auf anderen interessanten Wachstumsmärkten aktiv – darunter Virtual Reality und Künstliche Intelligenz.

Das Oculus Rift und Vive sind die beiden fortschrittlichsten VR-Headsets auf dem Markt zurzeit und sie brauchen starke Grafikkarten, um zu funktionieren. NVIDIA dominiert den Markt für diskrete Grafikkarten und hat vor Kurzem die GTX 1080 und die GTX 1070 vorgestellt, welche seine Dominanz in der absehbaren Zukunft festigen könnten. VR-Headsets müssen noch im Mainstream ankommen, aber wenn es soweit ist, bedeutet das wahrscheinlich, dass NVIDIA viel mehr Grafikkarten in den kommenden Monaten und Jahren verkaufen wird. NVIDIAs Grafikprozessoren sind auch in Datenzentren sehr beliebt und NVIDIA verkauft immer mehr seiner immer besseren Grafikprozessoren an Unternehmen, die mit künstlicher Intelligenz experimentieren. Letzten Monat hat das Unternehmen sein DGX-1 vorgestellt – ein 129.000 US-Dollar schwerer Computer, der auf künstliche Intelligenz ausgelegt ist.

NXP ist die preiswertere Aktie

Im Hinblick auf die Bewertung ist NVIDIA offensichtlich die teurere Aktie. Basierend auf dem Trailing- und Forward-KGV ist NVIDIA viel aggressiver gepreist als NXP.

NCPI KGV (TTM). Daten durch YCHARTS

NCPI KGV (TTM). Daten durch YCHARTS

Dieser Unterschied in der Bewertung ist allerdings logisch. NVIDIAs Geschäft wächst schneller und es hat mehr mit neuen Technologien zu tun. Im letzten Quartal ist NVIDIAs Umsatz um 13 % auf jährlicher Basis gestiegen, während der von NXP um fast 16 % gefallen ist. (NXP berichtete von einem jährlichen Umsatzwachstum in Höhe von fast 52 %, aber dieses Wachstum basierte auf seiner Akquisition von Freescale. NXPs Gesamtumsatz für das erste Quartal lag tatsächlich unter dem Umsatz beider Unternehmen zusammen im ersten Quartal 2015).

Beide Aktien sehen attraktiv aus, aber bergen unterschiedliche Risiken. NVIDIA hat vielleicht mehr Vorteile, aber NXP könnte die sicherere Wahl sein.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von NVIDIA und NXP Semiconductors. 

Dieser Artikel wurde von Sam Mattera auf Englisch verfasst und am 30.5.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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