Behält Gold seinen Glanz auch den Rest des Jahres 2016?
Gold gehört in diesem Jahr zu den erfolgreichsten Kapitalanlagen und ist seit Jahresbeginn bereits um 15 % gestiegen. Gold-Anhänger rund um den Globus sehen darin den Beginn eines rasanten Bullenmarkts für Gold und Silber. In diesem Artikel blicke ich auf die Ursachen des Goldkursanstiegs und gebe eine Prognose darüber ab, ob dieser diese Bergfahrt weitergeht oder nicht.
Ein schwacher US-Dollar und dauerhaft niedrige Zinsen
Nachdem die US-Notenbank im Dezember letzten Jahres den Leitzins angehoben hatte, erwarteten die meisten von uns weitere Erhöhungen für dieses Jahr. Jedoch blieben diese aus und die Federal Reserve verhielt sich erstaunlich zurückhaltend, was wiederum den Dollar schwächte. Der US-Dollar-Index, der den Dollar in den Vergleich zu einem Korb von Währungen setzt, fiel dieses Jahr um fast 4 %. Dies hat zu einer erhöhten Goldnachfrage geführt, da das in US-Dollar geführte Edelmetall nun erschwinglicher ist. Die US-Notenbank wird die Zinsen wohl diesen Sommer noch anheben, aber es wird sich dabei höchstwahrscheinlich wieder nur um eine kleine Erhöhung handeln, die dem Goldmarkt nicht großartig zusetzen wird.
Globaler wirtschaftlicher Gegenwind
Dieses Jahr haben sich die Märkte aufgrund global schwacher Konjunkturdaten schwergetan. Das erste Quartal war von einer großen Unsicherheit angesichts einer schwächelnden chinesischen Wirtschaft, schwachem US-BIP und ständigen Unklarheiten bezüglich Griechenlands und eines möglichen Brexits geprägt. Kein Wunder, dass Gold immer noch Hoch im Kurs steht. Gold-ETFs verzeichnen die größten Kapitalzuflüsse seit Anfang 2009, als Investoren auf der Suche nach einem sicheren Anlagehafen waren. Laut Informationen des World Gold Councils ist die Nachfrage nach Anlagegold im Vergleich zum Vorjahr um 122 % gestiegen und die größten Goldabnehmer bleiben auch weiterhin die Zentralbanken.
Nachfrage aus Indien und China
Der World Gold Council erklärte, er sei der Auffassung, dass die Goldnachfrage trotz des starken Absturzes im ersten Quartal dieses Jahr noch um 10 % wachsen könnte. Zwei Drittel der Goldnachfrage stammt aus Regionen, in denen Gold als beliebte Investition gilt. Da wir uns nun der Monsunzeit nähern, könnten wir bei ausgiebigem Niederschlag einen Nachfrageanstieg beobachten. Auch die allgemeine Verbrauchernachfrage sank in China im ersten Quartal aufgrund nachlassender Konjunktur. Gleichzeitig stiegen aber Anlagegeschäfte in Gold um 5 %. In Indien und China war die Nachfrage dieses Jahr nicht sonderlich hoch und dennoch hat der Goldpreis seit dem 1.Januar einen deutlichen Anstieg verzeichnet. Wenn die Nachfrage in diesen zwei starken Märkten wieder steigt, könnte der Goldpreis sogar noch höher klettern.
Wie man den Goldpreis für sich arbeiten lässt
Der naheliegendste Weg ist es, in Gold-ETFs, die direkt an den Goldpreis geknüpft sind, zu investieren. Man kann sich Gold auch direkt in Form von Barren oder Münzen zulegen, aber dies bedarf etwas größerer Anstrengung und ist nicht ganz so liquide wie ein ETF. Zu guter Letzt hat man die Möglichkeit in Aktien von Gold-Bergbauunternehmen zu investieren – diese Anlage ist zwar riskanter, bietet aber auch höhere Ertragschancen. Goldförderer übertreffen den Anstieg des Goldpreises oft um ein Vielfaches. Für etwas risikofreudigere Anleger ist unter Umständen also Aktienkapitel die beste Entscheidung.
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Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.
Dieser Artikel wurde von Jack Dingwall auf Englisch verfasst und am 29.05.2016 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.