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Warum Warren Buffett gerade alle seine Aktien von Procter & Gamble verkauft hat

BILDQUELLE: P&G.

Berkshire Hathaway (WKN:A1YJQ2) verkauft seine Aktien nicht so schnell. CEO Warren Buffetts liebste Haltedauer ist – wie er seine Aktionäre immer wieder gerne erinnert – „für immer”.

Trotzdem hat das Unternehmen laut der letzten Angabe bei der SEC seine Position an Procter & Gamble (WKN:852062) – im Wert von 4 Milliarden US-Dollar — komplett aufgelöst. Diese Position war groß genug, um als eine der „großen Vier” von Berkshire durchzugehen und wurde über zehn Jahre im Bestand gehalten.

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Die Aktionäre von P&G können sich trotzdem entspannen. Der Verkauf liegt nicht daran, dass Buffett das Vertrauen verloren hätte. Stattdessen war es einfach eine effiziente Möglichkeit, wie Buffett Geld auftreiben konnte, um an einen Teil des Portfolios von P&G zu kommen: Duracell-Batterien.

BILDQUELLE: P&G.

BILDQUELLE: P&G.

Die Position wurde 2005 aufgebaut, aber nicht durch direkte Aktienkäufe, denn in diesem Jahr hat P&G den Rasierklingenhersteller Gillette gekauft, ein Unternehmen, an dem Berkshire einen bedeutenden Anteil besaß. Buffett bekam im Gegenzug Aktien von P&G (und einen Gewinn von 5 Milliarden US-Dollar auf dem Papier). P&G war seither eine seiner größten Positionen.

Das änderte sich aber Ende 2014, als Buffett einen weiteren Deal mit P&G machte, um Duracell zu kaufen. Im Gegenzug bekam P&G Aktien von Berkshire. Es ist typisch Buffett, dass der Transfer genau so gelaufen ist: Das spart nämlich Steuern und gibt ihm gleichzeitig Eigentümerschaft an einem eigenständigen Unternehmen. Buffett ist ein Fan von solchen Investitionen, zieht es aber vor, die Unternehmen gleich ganz zu besitzen. „Unser Augenmerk liegt darauf, die operativen Gewinne aufzubauen“, sagte er den Investoren, anstatt nur Wachstum im Portfolio zu erzeugen.

Sollten die Investoren jetzt auch verkaufen?

Obwohl der Verkauf nichts mit den operativen Trends oder der Bewertung zu tun hatte, sollte man sich einmal überlegen, ob die Investoren es genauso machen sollten. Immerhin hat der Konsumgüterriese in den letzten zwei Jahren nicht für Wachstum sorgen können. Die Umsätze sind aufgrund von schwachem organischen Wachstum, Währungsschwankungen und einer Ausgliederungsinitiative gesunken, die das Portfolio von 166 Marken vor drei Jahren auf aktuell nur noch 65 reduziert hat. Die Gewinne werden wohl im zweiten aufeinanderfolgenden Steuerjahr auch wieder sinken und die Einkommensinvestoren haben gerade ihre bisher kleinste Dividendenerhöhung bekommen.

PG UMSATZ (LETZTE 12 MONATE) DATEN VON YCHARTS

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Andererseits wird die Wall Street gerade optimistischer, wenn man sich den steigenden Kurs ansieht. Die riesigen Kosteneinsparungen machen das Unternehmen profitabler. Daher steigen die Gewinne für die Aktionäre (in Form von Dividenden und Rückkäufen), da auch ein rekordverdächtiges Cashflow-Niveau erreicht werden konnte. In der Zwischenzeit gibt es auch ein paar Lichtblicke wie das Waschmittel Tide und die Windeln von Pampers. Das Management glaubt, diese würden den Weg zu gesünderem Wachstum in den kommenden Jahren weisen.

Der Restrukturierungsprozess der Marken ist fast abgeschlossen. Wenn alles nach Plan läuft, dann wird das Unternehmen kleiner sein, etwa 85 % der früheren Umsätze machen, aber profitabler sein und etwa 95 % der vergangenen Gewinne machen.

P&G sollte dann auch schneller wachsen können – natürlich unter der Voraussetzung, dass die Führung die richtigen Marken behält und die richtigen verkauft.

Wenn du kein Vertrauen in diese Neustrukturierung hast, dann wirst du jetzt deine Aktien vielleicht verkaufen wollen. Du solltest nur nicht einfach nur verkaufen, weil Warren Buffett das getan hat. Er hat es geschafft, seine Position an P&G in ein anderes Konsumprodukt umzuwandeln – und das zu extrem günstigen Konditionen. Aber das ist eine Option, die den normalen Investoren nicht zur Verfügung steht.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Berkshire Hathaway (B). Motley Fool empfiehlt Procter & Gamble.

Dieser Artikel wurde von Demitrios Kalogeropoulos auf Englisch verfasst und wurde am 25.05.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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