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4 Kennzahlen, die auf eine Rückkehr von RWE und E.On hindeuten

Vor zehn Jahren war die Welt noch in Ordnung: E.On (WKN:ENAG99) und RWE (WKN:703712) waren Unternehmen von Weltrang, weit wertvoller als Apple (WKN:865985). Heute spricht kaum mehr einer von den Ruhrbaronen. Dass man die beiden Energieversorger trotzdem nicht abschreiben sollte, zeigen vier Kennzahlen aus dem Geschäfts- und dem letzten Quartalsbericht.

1. Kennzahl: der Umsatz

In den Jahren vor der Krise erwirtschafteten die beiden Konzerne stattliche Gewinne. Beim Umsatz jedoch lagen sie gegenüber heute um einiges zurück. 2007 waren es noch 70 Mrd. Euro bei E.On, acht Jahre später sind es trotz zurückgehendem Ölpreis 117 Mrd. Euro. Damals blieben allerdings 10 Milliarden operativer Gewinn übrig, während man heute mit massiven Verlusten zu kämpfen hat.

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Das wird aber nach meiner Einschätzung nicht ewig so bleiben. Selbst wenn die beneidenswerten Margen von 2007 nicht wieder zurückkommen: Auch mit einem Viertel davon wären Aktionäre glücklich. Schließlich würde dies über 4 Milliarden operativer Gewinn bedeuten.

2. Kennzahl: das EBITDA

Mit EBITDA wird gerne das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen abgekürzt. Die Zahl zeigt uns vor allem, wie gut ein Unternehmen in der Lage ist, seine Gläubiger zu bedienen. An dieser Front sieht es ziemlich beeindruckend aus. E.On kommt im Schnitt der letzten Jahre auf 7-10 Mrd. Euro. Das Gute dabei: Die planmäßigen Abschreibungen und die Zinszahlungen verringern sich von Jahr zu Jahr. Sie summierten sich 2015 bei E.On auf 4,5 Mrd. Euro.

Erst die außerplanmäßigen Abschreibungen und Restrukturierungsaufwendungen drückten 2015 das Vorsteuerergebnis ins Minus. Da sich die Lage an diesen beiden Schraubstellen nun beruhigen dürfte, sollten also wieder regelmäßig mindestens 3 Mrd. Euro übrig bleiben.

Bei RWE zeigt sich ein ähnliches Bild: Aus 7 Mrd. Euro EBITDA wurde 2015 trotz Buchgewinnen aus dem DEA-Verkauf ein negatives Nettoergebnis. Das sogenannte neutrale Ergebnis schlug mit fast -3 Mrd. Euro zu Buche. Es umfasst vor allem Einmaleffekte wie Wertberichtigungen auf deutsche und britische Kraftwerke. Da hier im 1. Quartal 2016 ein leicht positiver Wert ausgewiesen wurde, können wir davon ausgehen, dass diese Belastungen der Bilanz abgeschlossen sind.

3. Kennzahl: die Aktiva

Die Summe aus Umlauf- und Anlagevermögen beläuft sich bei E.On trotz aller Abschreibungen immer noch auf 113 Mrd. Euro zum 31. März 2016. Das ist ein Vielfaches des aktuellen Börsenwerts von knapp 17 Milliarden. Damit kann der Konzern ein ganz schön großes Rad drehen. Der Wert entspricht etwa 25 hochmodernen Halbleiter-Fabs oder über 100 größeren Chemie-Standorten. Von daher können wir uns vorstellen, was E.On bewegen kann, sobald dieses Vermögen erst mal wieder auf Vordermann gebracht wird.

RWE besitzt immerhin 82,4 Mrd. Euro zum Stichtag 31.03., davon fast 9 Milliarden Eigenkapital bei einem Börsenwert von nicht einmal 7 Milliarden (Schluss 20.05.). Bei diesen Zahlen kann man gut erkennen, dass das Abwärtspotenzial der Aktie weitgehend ausgeschöpft ist. Nur wenn RWE weiterhin nachhaltige Verluste schreiben würde, wären noch wesentlich tiefere Kurse gerechtfertigt. Dies ist nach dem 1. Quartal 2016 nicht erkennbar, im Gegenteil: Für dieses Jahr wird mit einem Nettoergebnis von über einer halben Milliarde gerechnet.

4. Kennzahl: Cashflow aus erneuerbaren Energien

Sowohl E.On als auch RWE gehören zu den weltweit aktivsten Investoren in erneuerbare Energien. Vor allem beim Thema Offshore-Wind befinden sie sich auf Spitzenplätzen. Dies zeigt sich auch mehr und mehr in den Bilanzen. E.On flossen 2015 bereits Geldmittel in Höhe von fast 1,2 Mrd. Euro zu. Das meiste davon wird gleich wieder in neue Projekte investiert, sodass hieraus bald ein ansehnlicher Geschäftsbereich mit geringem Risiko und stetigen Erträgen erwächst.

Schon für dieses Jahr rechnet E.On mit rund einer halben Milliarde Euro operativem Gewinn aus dem Segment. RWE wird dieses Jahr eine Kapitalerhöhung für seinen entsprechenden neu strukturierten Bereich durchführen, vor allem um in Wachstumsprojekte zu investieren.

Fazit

Niemand würde behaupten wollen (zumindest ich nicht), dass E.On oder RWE auf absehbare Zeit wieder zurück in die 1. Liga der Weltkonzerne aufsteigen kann. Allerdings belegt ein Blick in die Bilanzen, dass die beiden das Potenzial haben, mittel- bis langfristig einiges an verlorenem Boden wieder gutzumachen.

Beide haben die Zeit nach dem Kohle- und AKW-Schock genutzt, um sich neu aufzustellen. Mit der bevorstehenden Abspaltung des konventionellen Bereichs Uniper bei E.On und dem geplanten Börsenlisting der neu organisierten Bereiche rund um erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb wird diese mögliche Wende auch organisatorisch sichtbar.

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Ralf Anders hält keine Wertpapiere genannter Unternehmen. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: long Januar 2018 $90 Calls auf Apple und short Januar 2018 $95 Calls auf Apple.



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