Kann ein Präsident Trump dein Portfolio ruinieren?
Präsidentschaftskandidat Donald Trump gibt jede Menge seltsames Zeug von sich. Erstaunlicherweise meint er vieles davon sogar ernst.
Mancher Menschen Glaube in das Land USA ist ein bisschen erschüttert – immerhin gibt es genügend Leute, die hinter den Plänen von Trump stehen, darunter die 3.000 Kilometer lange Mauer zu Mexiko, die Abschiebung aller illegalen Ausländer (von denen es 11 Millionen gibt) und das Einreiseverbot für Muslime. Aber: könnte ein Präsident Trump auch deinem Portfolio gefährlich werden?
Wir kommen da schon durch
Ich glaube nicht an das ganze negative Gerede davon, wie Trump die Welt in den Abgrund ziehen wird, würde er im November die Wahl gewinnen.
Anstatt dass er den Verdruss am politischen System weiter schürt, könnte seine Wahl paradoxerweise dazu führen, dass die Demokratie ein Revival erfährt, dass sich ein ganzes Land wieder auf Vernunft besinnt und gesunden Menschenverstand besinnt, nur um den Präsidenten in Schach zu halten. Der Kongress wird sich auch nicht einfach so über den Mund fahren lassen, vor allem, weil einige seiner Vorstellungen doch stark von der Leitlinie der Republikaner abweichen.
Ich gehe davon aus, dass Trump bis November sanftere Züge angenommen haben wird. Immerhin will er sich staatsmännisch geben. Allerdings bleiben mir ein paar Bedenken.
Trump hat Erfolg, weil die Mittelklasse klagt. Und sie glauben, dass Handelsabkommen und unlauterer Wettbewerb aus China für die Misere verantwortlich sind. Aus welchen Gründen auch immer denken sie, dass ein milliardenschwerer Immobilienmann der Typ ist, der sich für den einfachen Mann von der Straße stark macht. Selbst wenn sie es nicht denken, dann merken sie doch wenigstens, dass niemand anderes es macht.
Kein Handels-Schlagabtausch
Sollte Trump im November tatsächlich gewinnen, könnte es zu einer neuen Ära des Protektionismus führen. Das würde der Weltwirtschaft und den Aktienmärkten sicherlich nicht unbedingt helfen. Er hat bereits Import-Zölle von 35 % gesprochen, außerdem davon, dass er amerikanischen Herstellern wie Ford verbieten will, Fertigungszentren in Mexiko zu bauen und zu unterhalten. Das sicherlich würde Vergeltungen der Partnerländer nach sich ziehen. Seine Haltung gegen Immigration könnte ebenfalls das Wachstum in den USA hindern – und damit auch die Wirtschaft in Europa.
Trump sagt, dass seine Haltung jene Unternehmen belohnt, die „in Amerika investieren, nach Amerika zurückkehren und in Amerika bleiben und gedeihen.“ Das ist natürlich für eine offene Wirtschaft wie die in Europa ein Schlag, aber als Investor darf man sich da nicht zu viele Gedanken machen.
Zuerst einmal: Trump ist noch nicht Präsident. In den nächsten Monaten kann noch viel passieren. Außerdem sind Populisten nicht immer die besten Staatenlenker. Viele seiner Vorhaben klingen lächerlich und gefährlich, weil sie in der Praxis eigentlich nicht durchführbar sind.
Der Donald
Trump stellt sich vor allem gerne als Deal-König dar. Seine jüngsten Aussagen aber legen nahe, dass er seine Grenzen versteht und bald anfängt, Deals zu machen. Die Leute, die am meisten vor ihm Angst haben sollten, sind jene, die ihm blind vertrauen und ihn unterstützen – die dürften nämlich von dem, was sie am Ende bekommen, enttäuscht werden.
Ein protektionistischer Präsident Trump könnte Staub aufwirbeln, aber vielleicht wir die größte Überraschung für seine Fans darin bestehen, dass er gar nicht so viel wird verändern können. Sein ganzes Getose könnte am Ende gar nichts bedeuten. Die USA werden es durchstehen, dein Portfolio auch.
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Dieser Artikel von Harvey Jones erschien am 12.5.2016 auf Fool.co.uk. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.