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Warum BMW Tesla erst 2021 die Stirn bieten will

BMW (WKN:519000) wird 2021 eine elektrische Luxuslimousine auf den Markt bringen, sagte CEO Harald Krüger während einer Präsentation am Donnerstag.

Das neue Elektroauto, das Krüger als den „iNext“ bezeichnete werde die großen 7er BMWs an der Spitze der Produktpalette ablösen. Aber das ist mehrere Jahre nach ähnlichen Fahrzeugen der Konkurrenten, die schon aggressive Schritte unternehmen, um auf den Druck von Tesla Motors (WKN:A1CX3T) zu antworten.

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Was denkt sich BMW dabei?

BMW CEO HARALD KRÜGER MIT EINEM FUTURISTISCHEN SHOW CAR. KRÜGER SAGTE; BMW WÜRDE ERST 2021 EIN KONKURRENZFAHRZEUG ZU TESLA AUF DEN MARKT BRINGEN. QUELLE: BMW

BMW CEO HARALD KRÜGER MIT EINEM FUTURISTISCHEN SHOW CAR. KRÜGER SAGTE; BMW WÜRDE ERST 2021 EIN KONKURRENZFAHRZEUG ZU TESLA AUF DEN MARKT BRINGEN. QUELLE: BMW

Was BMW über den iNext sagt

Aktuell wissen wir nur sehr wenig über diesen elektrischen BMW. Krüger beschrieb den iNext als „unseren neuen Innovationstreiber, selbstfahrend, digitale Konnektivität, intelligente Leichtbauweise, ein komplett neues Interieur und das wird die nächste Generation der Elektromobilität auf die Straße bringen.”

Das Problem: Die Konkurrenten werden schneller auf dem Markt sein

Einerseits klingt der iNext wie ein ambitioniertes Projekt. Es wird sicher viel Carbonfaser benutzt werden und es wird wahrscheinlich auch ein fortgeschrittenes System für autonomes Fahren beinhalten. BMW hat gesagt, man werde in den nächsten Jahren viel in Forschung und Entwicklung investieren, während man an der selbstfahrenden Technologie arbeitet und fortgeschrittenere Antriebssysteme auf den Markt bringen will.

Andererseits erwartet Audi auch einen vollelektrischen SUV auf den Markt zu bringen, dessen Reichweite und Annehmlichkeiten vergleichbar mit dem Model X von Tesla sein sollen – allerdings schon 2018 und es wird der erste von mehreren sein. Audi-CEO Rubert Stadler hat am Donnerstag gesagt, Audi würde nach dem SUV-Debut jedes Jahr ein neues Elektroauto auf den Markt bringen. Das Schwesterunternehmen Porsche unter dem Banner von Volkswagen (WKN:766400) will auch noch vor Ende dieses Jahrzehnts einen vollelektrischen Sportwagen auf dem Markt haben.

Audi und Porsche bekommen es aber auch noch mit Daimler (WKN:710000) zu tun. Das Unternehmen bereitet sich darauf vor, eine ganze Reihe von elektrischen Luxusautos der Marke Mercedes-Benz zu produzieren. Beginnen will man mit einer Limousine im Stil des Model 3 und einem Crossover-SUV, die auch 2018 auf den Markt kommen sollen. Danach sollen noch größere, luxuriösere und teurere Modelle in den folgenden Jahren kommen, darunter auch der bis dato größten SUV von Mercedes. Alle Modelle sollen mindestens ein Reichweite von etwa 500 Kilometern nach dem europäischen Prüfungsstandard haben.

DIESES VORZEIGEMODELL KÖNNTE EIN VORGRIFF AUF EINEN ELEKTRISCHEN MERCEDES SEIN, DER SEIN DEBUT 2018 FEIERN SOLL. BILDQUELLE: MERCEDES-BENZ

DIESES VORZEIGEMODELL KÖNNTE EIN VORGRIFF AUF EINEN ELEKTRISCHEN MERCEDES SEIN, DER SEIN DEBUT 2018 FEIERN SOLL. BILDQUELLE: MERCEDES-BENZ

Audi und Mercedes haben beide den Plan von Tesla durchschaut. Das Start-up aus dem Silicon Valley hat nämlich ihr Marktsegment im Visier. Das Model S hat seine direkten deutschen Rivalen im wichtigen amerikanischen Markt letztes Jahr bei den Verkäufen übertroffen. Mit über 400.000 Anzahlungen für das Model 3 scheint Tesla sich in Position gebracht zu haben, um den deutschen Herstellern ab 2018 noch deutlich mehr Geschäft wegzunehmen.

Lange Rede, kurzer Sinn, während Audi und Mercedes aggressiv ihr Geschäft verteidigen, spricht BMW von einem Auto, das erst in fünf Jahren kommen wird.

Warum BMW vielleicht nicht schneller liefern kann

Während Audi seine Mittel aus dem riesigen Geldtopf des VW-Imperiums bekommt und Mercedes einen Teil seiner Entwicklungskosten mit dem LKW-Segment von Daimler teilen kann, steht BMW allein da. Es ist durchaus möglich, dass die Münchner einfach nicht die Ressourcen haben, um eine fortschrittliche elektrische Limousine früher zu liefern, die auch noch den eigenen Ansprüchen gerecht wird.

Während seiner Präsentation sagte Krüger am Donnerstag auch, das Unternehmen würde seine Sportwagen der M-Reihe expandieren, genau wie sein Angebot im oberen Luxussegment (allerdings mit Benzinmotor).

Die Fahrzeuge der M-Reihe sind nicht nur schnell, sie sind auch extrem profitabel und erzielen Preise deutlich über den Massenmodellen, auf denen sie basieren. Was schließen wir daraus? BMW muss vielleicht erst Geld auftreiben, um die Forschung und Entwicklung zu finanzieren, die den iNext erst möglich machen wird und das soll mit mehr hochprofitablen Modellen geschehen.

Hier gibt es aber noch einen anderen Faktor zu beachten: BMW schien vor ein paar Jahren im Bereich Elektroautos noch gut aufgestellt zu sein mit dem i3 und dem i8. Aber die Führungskräfte, die hinter diesen Modellen stehen, haben erst kürzlich das Unternehmen verlassen – vielleicht aus Frustration über den mangelnden Willen von BMW, aggressiv vorzugehen. Jetzt ist es möglich, dass dieser Verlust von Talenten, BMW noch weiter zurückwirft.

BMW geht hier ein Risiko ein

Genau wie die anderen deutschen Autohersteller hängt auch das Markenimage von BMW teilweise daran, als technisch hochwertiger gesehen zu werden als andere, bei BMW sogar noch mehr als bei den anderen Herstellern für den Massenmarkt. Dieses Image hat unter dem stark sichtbaren Erfolg von Tesla gelitten. Auf einmal sind die Deutschen nicht mehr die besten und modernsten Autohersteller.

Um zu überleben und sich weiter gut zu entwickeln, müssen alle drei Unternehmen zeigen, dass sie mit den Hightech-Start-ups aus dem Silicon Valley mithalten können (oder noch besser, sie überholen können). Audi und Mercedes scheinen auf Kurs zu sein, um zumindest in den nächsten paar Jahren mit Tesla mithalten zu können.

Aber zu warten, bis ein (hoffentlich) erfolgreiches Auto 2021 auf den Markt kommt, anstatt aggressive Schritte zu unternehmen, um das früher zu schaffen, macht BMW risikoanfällig und könnte von Tesla und den anderen deutschen Herstellern überholt werden. Wir das ein Problem für BMW? Wir werden sehen.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Tesla Motors. Motley Fool empfiehlt BMW.

Dieser Artikel wurde von John Rosevear  auf Englisch verfasst und wurde am 12.05.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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