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5 Unternehmen von Warren Buffett, die von Elon Musk bedroht sein könnten

Warren Buffett und Elon Musk sind nicht immer einer Meinung.

Als sprichwörtlicher Kapitalist schätzt Buffett den kontinuierlichen Cashflow des Status Quo. Der legendäre Investor hat sein Industrieimperium auf Unternehmen aufgebaut, die vielleicht nicht besonders interessant, aber bemerkenswert stabil und widerstandsfähig sind.

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Als visionärer Innovator und Kopf hinter mehreren Unternehmen hat Musk absolut keinen Respekt für den Status Quo. Der Industrie-Autodidakt hat sein eigenes Imperium aufgebaut, indem er immer den Status Quo mehrerer festgefahrener Industriezweige angegriffen hat, inklusive aller damit verbundenen Risiken und dem Mangel an Stabilität.

Die beiden Milliardäre sind schon mehrmals aufgrund ihrer verschiedenen geschäftlichen Interessen aneinandergeraten. Hier sind die beiden bekanntesten Beispiele:

Zentralisierte oder dezentralisierte Solarenergie?

Das bekannteste öffentliche Scharmützel zwischen Buffett und Musk fand vor nicht allzu langer Zeit in Nevada statt. Buffett kontrolliert dort einen dominanten Anteil der Energieversorgung, NV Energy, und hat erfolgreiche Lobbyarbeit betrieben, um die Raten für Solarkunden zu ändern.

Die daraus resultierenden niedrigeren Raten, die das Versorgungsunternehmen für die Solarenergie zahlt, beeinträchtigt die Wirtschaftlichkeit der Solaranlagen der dortigen Kunden. In einigen Fällen erhöhte sich die Amortisationszeit dramatisch. SolarCity (WKN:A1J6UM), wo Musk auch als Vorsitzender arbeitet, hat sich daher aus dem Staat zurückgezogen.

Dieser Konflikt unterstreicht die Bedrohung der traditionellen Versorgungsbetriebe durch die dezentrale Solarenergiegewinnung. Musk ist seit Langem ein starker Befürworter von dezentraler Solarstromerzeugung und hofft, dass die Kunden so durch Produkte wie die Powerwall von Tesla (WKN:A1CX3T) vom Stromnetz unabhängig werden.

Musk rief Buffett sogar an, um die Situation zu besprechen. In einem Interview mit CNBC merkte Buffett an:

Wir wollen nicht, dass unsere Kunden, die keine Solaranlagen haben, Solarstrom für 10,5 Cent kaufen müssen, wenn wir ihnen Strom für 4,5 Cent liefern oder kaufen können. Wir möchten nicht, dass über eine Million reguläre Kunden 17.000 Solarkunden subventionieren. Die Solarkunden werden schon durch die Bundesregierung subventioniert, genau wie wir durch unsere Windkraft- und Solaranlagen.

Buffett scheint den Klimawandel nicht direkt anerkennen zu wollen, zumindest glaubt er nicht, dass der Klimawandel eine Angelegenheit für Investoren sein sollte.

Aber er hat auch nicht unrecht. Selbst wenn man akzeptiert, dass erneuerbare Energie der richtige Weg in die Zukunft ist, dann besteht aber immer noch eine offene Debatte darum, ob die zentrale oder dezentrale Energieerzeugung besser ist. Die Versorgungsbetriebe können durch ihre Größe eine höhere Effizienz erzielen, daher können sie erneuerbare Energie zu geringeren Kosten generieren und liefern.

Selbstfahrende Autos oder Autoversicherung?

Tesla ist vielleicht der größte Fürsprecher für selbstfahrende Fahrzeuge. Das Unternehmen glaubt, dass die Technologie eine wichtige Rolle dabei spielen wird, die Sicherheit zu verbessern und Verkehrstote zu vermeiden – immerhin ist menschliches Versagen für 99 % aller Verkehrsunfälle verantwortlich. Vor einige Wochen sagte Musk voraus, dass die Autos von Tesla in zwei Jahren technisch fähig sein werden, allein quer durch das Land zu fahren. Letzte Woche knüpfte er daran an. Musk meint, dass die Hälfte aller Autos, die in sieben bis acht Jahren produziert werden vollautonom sein werden.

Das könnten aber auch schlechte Nachrichten für die Autoversicherer sein – wie Buffetts Geico. In einem anderen Interview mit CNBC im Mai beschrieb Buffett das Potenzial dieser Bedrohung:

Ich glaube, dass bis dahin noch viel passieren muss. Alles, was Autofahren sicher macht, ist sehr gut für die Gesellschaft und schlecht für die Autoversicherer. Aber trotzdem hat die Versicherungsbranche immer daran gearbeitet, Autos sicherer zu machen. Ich meine, sie haben Dinge wie Sicherheitsgurte unterstützt. Aber wenn es keine Unfälle gibt, dann besteht auch kein Bedarf für Versicherungen.

Ich glaube auch, dass es über einen längeren Zeitraum hinweg eine große Reduktion von Unfällen geben wird. Und natürlich war das schon in der Vergangenheit so – Autos sind jetzt viel, viel sicherer, aber wenn man das Fahren auch sicherer macht, dann wäre das ein sehr großer Schritt nach vorne. Das wird eines Tages auch passieren und wenn es soweit ist, dann wird es nicht mehr viel Bedarf für Autoversicherungen geben.

Es wird immer Unfälle und Risiken im Zusammenhang mit dem Autofahren geben, daher wird es auch immer Versicherungen geben. Aber in einer Welt, wo die Straßen voller selbstfahrender Autos sind, werden wir nicht viel davon brauchen. Natürlich investieren viele Tech-Unternehmen und Autobauer viel in diese Technologie, aber viel davon ist eine direkte Antwort auf den Vorstoß von Tesla.

Wo das herkommt, gibt’s noch viel mehr

Das sind nur die offensichtlichsten Vorfälle, in denen Buffett und Musk aneinandergeraten sind. Das große Imperium von Buffett umspannt auch noch kleinere Bereiche, die irgendwann auch noch von Musk indirekt in den kommenden Jahrzehnten unter Beschuss genommen werden könnten.

Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2) besitzt auch Lubrizon, ein Unternehmen, das Zusätze für Motorenöl für viele verschiedene Fahrzeuge herstellt. Lubrizol stellt auch Produkte für Ölfelder und Raffinerien her. Da Musk weiterhin auf eine Elektrifizierung des Transportsektors hinarbeitet, könnte die damit einhergehende fallende Nachfrage nach Öl und Gas auch Lubrizol im Lauf der Zeit schaden.

BNSF Railway ist auch ein Tochterunternehmen von Berkshire. Wenn Musks Hyperloop irgendwann in ferner Zukunft konventionelle Züge ersetzen sollte, dann würde BNSF auch darunter leiden. Buffett hat auch viele Investitionen im Öl- und Gassektor getätigt, darunter erst vor Kurzem 1 Milliarde US-Dollar in Phillips 66 (WKN:A0JWQU). Der Großteil von Musks Arbeit dreht sich um die Abkehr von fossilen Brennstoffen.

Berkshire Hathaway hat letztes Jahr Precision Castparts für 37,2 Milliarden US-Dollar gekauft, einen prominenten Zulieferer für die Luftfahrtindustrie. Space X mischt den Bereich Luft- und Raumfahrt mit seinen Flügen in den Weltraum auf. Zusätzlich möchte Musk irgendwann auch einen elektrischen Jet bauen. Daher ist Musk eine Bedrohung für traditionelle Luftfahrtunternehmen, die wiederum Kunden von Precision Castparts sind – und diese Bedrohung wird im Lauf der Zeit nur größer.

Was kommt wohl als nächstes? Wird er auch Ketchup und Süßigkeiten herstellen?

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Berkshire Hathaway, SolarCity und Tesla Motors.

Dieser Artikel wurde von Evan Niu, CFA auf Englisch verfasst und wurde am 07.05.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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