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SunPower konzentriert sich 2016 auf das Wachstum bei Dachanlagen

Foto: Pixabay, succo

Die Solarsaison ist in vollem Gange und der Markt scheint nicht zu wissen, was er davon halten soll. First Solar (WKN:A0LEKM) hat die Schätzungen letzte Woche übertroffen, trotzdem ist die Aktie gefallen. Selbst nachdem SunPower (WKN:A1JNM7) mit besser als erwarteten Zahlen nachgelegt hat, konnte sich an der Börse niemand so recht dafür begeistern.

Wie wir im Solarbereich wieder und wieder gesehen haben, sind besser als erwartete Ergebnisse keine Garantie für einen Kursanstieg. Um dem etwas genauer auf die Spur zu gehen, wollen wir uns ansehen, was wir in Q1 von SunPower gelernt haben.

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Die Erwartungen zu übertreffen, ist zum Trend geworden

Wir können zu diesem Zeitpunkt mit ziemlicher Sicherheit erwarten, dass SunPower seinen Ausblick jedes Quartal erreichen oder übertreffen wird. Das Management verspricht üblicherweise nichts, was es nicht halten kann und da es leicht ist, die Installationen neuer Anlagen in den nächsten drei Monaten vorherzusagen, können die Erwartungen auch meist übertroffen werden.

Q1 2016 Ausblick Q1 2016   Q2 2016 Ausblick
GAAP Umsatz 280-330 Millionen USD 384,9 Millionen USD 290-340 Millionen USD
GAAP Bruttomarge 11 %-12 % 13,40 % 10 %-12 %
GAAP Nettoverlust (115-90 Millionen USD) (85,4 Millionen USD) (90-65 Millionen USD)
Nicht-GAAP Umsatz 290-340 Millionen USD 433,6 Millionen USD 310-360 Millionen USD
Nicht-GAAP Bruttomarge 12 %-13 % 13,60 % 12 %-14 %
EBITDA 0-25 Millionen USD 6,3 Millionen USD 0-25 Millionen USD

QUELLE: QUARTALSBERICHT UND PRÄSENTATIONEN

Die höheren Gewinne lagen primär an den Umsätzen aus dem Hooper-Projekt, das an die Yieldco 8point3 Energy Partners (WKN:A14U8Z) verkauft worden war. Das Management hatte den Verkauf erst in Q2 erwartet, er ging aber dann schon in Q1 über die Bühne. Hier sollte man noch anmerken, dass diese Umsätze ohne Marge waren, was in Q4 2015 gebucht worden war, als das Unternehmen den Steuervorteil des Projektes verkauft hatte.

BILDQUELLE: SUNPOWER.

BILDQUELLE: SUNPOWER.

Große Trends

Die großen Neuigkeiten aus dem Quartalsbericht und der Telefonkonferenz waren, dass SunPower sich unglaublich gut entwickelt in den Bereichen Wohnhäuser und Unternehmen. Das ist eine Umkehrung der niedrigen Margen in diesem Segmenten. Die Einführung von Komplettsystemen, bekannt als Helix (Unternehmen) und Equinox (Wohnhäuser), helfen dabei, die Kosten zu senken und die Nachfrage zu erhöhen. Für das Gesamtjahr erwartet das Management Installationen in beiden Bereichen von 350 bis 450 MW. Das Unternehmen könnte also insgesamt 900 MW schaffen.

Das Unglaubliche ist aber, dass nach den schweren Jahren mit niedrigen Margen in beiden Segmenten, SunPower jetzt solide Margen in beiden Bereichen erzielt. Die GAAP-Bruttomarge für Wohnhäuser lag bei 22,2 %, die nicht-GAAP-Marge sogar bei 23,4 %. Die Margen für Installationen bei Unternehmen lagen bei 13,4 % auf GAAP-Basis und 15,9 % auf nicht-GAAP-Basis. Da Helix und Equinox einen höheren Anteil der Installationen einnehmen, erwartet das Management, dass die Margen im Segment Wohnhäuser in den mittleren bis hohen 20er-Bereich und im Segment Unternehmen im niedrigen 20er-Bereich liegen werden. Und das obwohl 60 % bis 70 % der Solaranlagen für Wohnhäuser in bar oder über Darlehen finanziert werden.

Doch es wird noch besser. SunPower gewinnt auch Marktanteile. Das Management erwartet, den Marktanteil im Unternehmenssegment dieses Jahr zu verdoppeln und konnte in Q1 seinen Marktanteil im Segment Wohnhäuser um 50 % erhöhen. Im Gegensatz dazu soll SolarCity (WKN:A1J6UM) nur um 18 % in Q1 gewachsen sein. Daher könnten sich die Verhältnisse in der Industrie verschieben.

Während die Segmente Unternehmen und Wohnhäuser extrem gut laufen und auch in den nächsten Jahren stetig weiter wachsen sollten, kann man das von den Kraftwerken leider nicht behaupten und ist wahrscheinlich auch der Grund, warum der Markt so besorgt ist. Es besteht Unsicherheit für die Jahre 2017 bis 2018. Teilweise liegt das daran, weil die Versorger in den USA keine Eile damit haben, Energie von Solarprojekten zu kaufen. Die Verlängerung der Steuervergünstigungen, die für Ende 2016 angesetzt worden waren (bevor sie verlängert wurden) war der Grund für viele Verträge, die dieses Jahr unterzeichnet worden waren. Das ist auch der Grund, warum dieses Jahr so wichtig für Kraftwerke wird, aber auch warum die Versorger sich nicht um Projekte reißen, die 2017 oder 2018 fertiggestellt werden.

CEO Tom Werner sagte mir nach der Telefonkonferenz, dass diese Dynamik SunPower dazu bringen wird, sich in den nächsten Jahren auf einige internationale Märkte zu konzentrieren. Das bedeutet, dass das Unternehmen wahrscheinlich viele dieser Projekte nicht selbst entwickeln wird (im Gegensatz zu diesem Jahr). Aber SunPower wird Komplettlösungen verkaufen, die im Kraftwerksgeschäft Oasis heißen.Die Umsätze aus Kraftwerken werden 2017 also zurückgehen, selbst wenn die MW-Zahl gleich bleibt oder leicht ansteigen sollte. SunPower verdient nicht viel daran, wenn das Unternehmen die Entwicklung nicht selbst übernimmt, aber das Risiko dafür geringer. Das könnte gut oder schlecht sein, je nach dem, wie man die Sache sehen will.

Dabei wäre aber noch zu erwähnen, dass Versorgungsunternehmen in den nächsten Monaten Verträge für 2017 oder 2018 eingehen könnten, was zu Gelegenheiten mit kurzer Vorlaufzeit führen könnte. Aber das ist bisher nur Spekulation und daher kommt auch die Unsicherheit.

BILDQUELLE: SUNPOWER.

BILDQUELLE: SUNPOWER.

Die Finanzmärkte verändern sich im Solarbereich

Eine der großen Fragen für 2016 und danach dreht sich um die Finanzierung von Solarprojekten. Der Gedanke war, dass 8point3 Energy Partners viele der Projekte kaufen würde, die SunPower gebaut hat, aber der niedrige Aktienkurs macht es schwer, Aktien zu attraktiven Preisen auszugeben, um damit zukünftiges Wachstum zu finanzieren. Es gibt ein paar Projekte, die das Yieldco dieses Jahr noch kaufen wird, aber mit 650 MW an Versorgungs- und Unternehmensprojekten, die 2016 noch fertiggestellt werden sollen, könnte es nicht so viele Kapazitäten zum Kauf geben, wie das Management ursprünglich gehofft hatte.

Das ist auch der Grund, warum es so aussieht, als würde SunPower die 51/49-Strukur bei seinen Projekten häufiger benutzen. Dabei werden die Steuervorteile und 51 % der Cashflowströme an einen Investor verkauft, während ein Anteil von 49 % an dem Projekt behalten wird. Dieser Anteil kann dann langfristig gehalten oder an 8point3 oder eine andere Partei verkauft werden, wenn der Preis stimmt. Abhängig vom Timing könnte das die Umsätze der Projekte beeinflussen, die 2016, 2017 oder danach gebaut werden.

Ein weiterer großer Punkt an der Finanzfront war ein revolvierender Kredit in Höhe von 200 Millionen US-Dollar für SunPower, um Unternehmensprojekte damit zu finanzieren. SunPower kann bis zu 100 % der Projektkosten über Schulden finanzieren und die Kosten sind hier ein sehr niedriger LIBOR +1,5 %. Das ist sogar besser als der von SolarCity von +3,25 % über dem LIBOR. Bei schwächeren Konkurrenten ist er sogar noch höher, daher werden die niedrigen Finanzierungskosten von SunPower ein Vorteil.

Das Management hat versucht, eine starke Bilanz aufrecht zu erhalten, um bei der Projektfinanzierung flexibel zu bleiben. Und da Konkurrenten (wie SunEdison) Probleme an der Finanzfront haben, könnte das zu langfristig besseren Margen führen.

Unsicherheit voraus, trotz strahlender Zukunft

Wenn du ein Projektentwickler wie SunPower bist, dann können die Finanzergebnisse von einem Quartal zum nächsten und von einem Jahr zum nächsten stark variieren. Daher würde ich in den Nettoverlust nicht allzu viel hineininterpretieren – das war abzusehen und liegt teilweise am Timing der Projekte, genau wie der massive Gewinn pro Aktie von 1,73 US-Dollar im vierten Quartal 2015.

Stattdessen würde ich mir die Position im Wettbewerb und die Trends bei den Margen ansehen – und beide steigen. Das Unternehmen gewinnt Marktanteile in den Bereichen Wohnhäuser und Unternehmen. Gleichzeitig wird ein vernünftiger Auftragsbestand langfristiger Kraftwerksprojekte gehalten. In den nächsten Monaten sollte sich daher das Kraftwerksgeschäft verbessern, da die Versorgungsunternehmen ihre Pläne für 2017 schmieden.

Langsam aber sicher baut sich SunPower eine solide Position in der Solarindustrie mit einem effizienteren Produkt als die Konkurrenten und einer eleganten Komplettlösung in jedem seiner Märkte auf. Das sollte zu hohen Gewinnen führen, selbst wenn diese Gewinne sich im ersten Quartal noch nicht gezeigt haben.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt SolarCity.

Dieser Artikel wurde von Travis Hoium auf Englisch verfasst und wurde am 06.05.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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