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Vorsicht vor der Dividendenblase

Aktien mit einer Dividendenrendite von 4 % mögen derzeit fantastisch klingen, wer aber nicht aufpasst, holt sich trotz vermeintlich hoher Dividende schnell ein Problem ins Portfolio. Lass mich dir erklären, wieso der derzeitige Hype um Dividenden gefährlich ist und worauf du bei Dividendentiteln unbedingt achten solltest.

Der gefährliche Reiz von hohen Dividenden

Es ist klar, dass sich bei quasi keinen Zinsen auf dem Sparbuch viele Investoren durchaus über Dividendenrenditen von 2 % oder 3 % freuen, allerdings hat der Trend mittlerweile ein übertriebenes Maß erreicht.

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Falls die Zinsen wieder ein normales Niveau erreichen, dürften die Kurse der meisten überbewerteten Dividendentitel wieder sinken und dann sind die Gewinnausschüttungen nur noch ein schwacher Trost. Viele Unternehmen zahlen schließlich nur deswegen hohe Dividenden, weil sie das Geld nicht verwenden können, um in Wachstum zu investieren, da ihr Markt schlichtweg gesättigt ist.

Ein Blick auf ein paar Kennzahlen zeigt das Ausmaß der Dividendenblase. Der Index S&P 500 Dividend Aristocrats enthält die verlässlichsten amerikanischen Dividendentitel, allerdings hat er nur noch eine Dividendenrendite von circa 2,5 % und ein Kurs-Buch-Verhältnis (KBV) von 3,5. Erinnert sich noch jemand an den Ratschlag von Warren Buffetts Guru Ben Graham, dass man Unternehmen bei einem KBV von 0,5 kaufen und 1 wieder verkaufen soll?

So ein Ratschlag ist natürlich extrem und man kann für Qualitätstitel durchaus einen großen Aufschlag bezahlen, trotzdem sind die Bewertungen vieler Unternehmen nur schwer zu rechtfertigen. Das sieht man deutlich daran, dass sich der Index der Dividendenaristokraten vor der Finanzkrise exakt identisch zum S&P 500, dem amerikanischen Aktienmarktindex, entwickelt hat und erst ab der Nullzinsphase einen deutlich stärkeren Anstieg erlebt hat, weil Anleger in vermeintlich sichere Dividendenzahler geflüchtet sind.

Der S&P 500 hatte in den letzten 10 Jahren eine Rendite inklusive Dividenden von circa 7 %, wohingegen die Dividendenaristokraten auf über 10 % kommen. Die Dividendenaristokraten müssten in den nächsten Jahren sehr großes Wachstum verzeichnen, um ihre Bewertungen zu rechtfertigen. Viel eher vermute ich aber, dass eine Zinswende diese Blase irgendwann zum Platzen bringt und deswegen solltest du dir als Anleger genau überlegen, welche Aktie du auswählst, wenn du nach Dividendentiteln suchst.

Auch Dividendentitel brauchen Wachstum

Wer also Dividenden in seine Titelauswahl mit einbezieht, sollte darauf achten, dass die Dividenden auch nachhaltig sind und durch langfristiges Wachstum des Unternehmens stetig erhöht werden können. Das Prinzip lässt sich wahrscheinlich am besten anhand von zwei Beispielen zeigen.

Ein schlechtes Beispiel für Dividendentitel sind Ölförderer, die letztendlich komplett abhängig vom Ölpreis sind. Wenn die Ölpreise stark fallen, kann langfristig die Dividende auch nicht mehr erhöht werden und das Unternehmen kann nichts dagegen machen. BP (WKN: 850517) mag lange Zeit eine saftige Dividende gehabt haben, aber der fallende Ölpreis hat die Aktie in den Keller geschickt. Mittlerweile müssen Anleger einsehen, dass BP wohl kein gutes Investment war. Warren Buffett erkannte diesen Trend rechtzeitig und verkaufte seine Aktien des Öl-Giganten Exxon Mobil (WKN: 852549) letztes Jahr.

Warren Buffett liefert aber auch ein sehr schönes Gegenbeispiel, wie viel Freude man mit Dividendentiteln haben kann, die langfristig wachsen. Wenn ein gut geführtes Unternehmen nicht abhängig vom Preis eines Rohstoffs ist und sein Geld beispielsweise mit gefragten Konsumgütern verdient, kann durch Wachstum und Effizienzsteigerungen die Dividende Stück für Stück erhöht werden. Schon seit langer Zeit ist Warren Buffett über sein Unternehmen Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) Aktionär von Coca Cola (WKN: 850663) und kann sich mittlerweile über immens angewachsene Dividenden freuen.

11-11 KO Div History

Dividenden und Wachstum gehen Hand in Hand

Besonders im derzeitigen Umfeld ist es für Investoren wichtig, sich nicht von einer hohen Dividende allein locken zu lassen. Ein Dividendentitel wird erst dann interessant, wenn er auch Wachstum liefert.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt Aktien von ExxonMobil, Berkshire Hathaway und Coca-Cola. The Motley Fool empfiehlt Berkshire Hathaway und Coca-Cola.



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