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Performance oder Ergebnis?

bereitgestellt von Flickr-Nutzer Ken Teegardin

Coca-Cola kämpft seit 12 Jahren gegen sinkende Verkaufszahlen. Die Aktie befindet ich aber auf einem Allzeithoch.

Tesla ist dabei, die Welt zu verändern und die Vorbestellungen für das neue Auto sind schon jetzt rekordverdächtig. Die Aktie steht aber tiefer als noch vor 18 Monaten.

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Der Zigarettenkonsum ist seit 1981 um 44 % gesunken. Die Aktie von Altria hat aber seit 1981 71.000 % gewonnen .

WalMart hat seine Nettoeinnahmen seit 2000 verdreifacht. Die Aktie hat seit 2000 1,5 % verloren.

Apple hat seit 2012 fast eine Viertelbillion Dollar Gewinn gemacht. Die Aktie hat sich aber kaum bewegt.

Die Gewinne von Amazon sind seit 2012 kaum vorhanden. Die Aktie hat ihren Wert verdreifacht.

2009 war eines der schlechtesten Jahre für die Wirtschaft in den letzten hundert Jahren. Der Markt ist trotzdem um 27 % gestiegen.

Die brasilianische Wirtschaft ist eine Katastrophe. Die Börse hat sich in den letzten beiden Jahren aber nicht bewegt.

Nie gab es in Amerika in den letzten 40 Jahren einen längeren Zeitraum mit so wenigen Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung. Die Börse hat sich in den letzten beiden Jahren kaum bewegt.

Und so weiter.

Es fasziniert mich, wie wirklich kluge Leute sich so schwer damit tun können, die Zukunft vorherzusagen. Das liegt meistens daran, dass die Zukunft zufälliger geschieht als wir glauben. Aber es liegt auch daran, dass künftige Errungenschaften (wie Gewinne und Wirtschaftswachstum) uns nicht mal die Hälfte von dem erzählen, was wir wissen müssen, um künftige Ergebnisse vorherzusehen.

Ergebnisse werden von den Zahlen im Kontext von Erwartungen bestimmt, wobei das Letztgenannte hier schwerer wiegt. Und als ob es nicht schon schwer genug, wäre die Zukunft vorherzusagen, sie auf die Erwartungen abzustimmen ist praktisch Hexerei.

Selbst wenn du die künftigen Zahlen genau vorhersagen könntest, dann müsstest du dir noch zwei Fragen stellen, bevor du davon das Ergebnis ableiten könntest:

·       Sind die aktuellen Erwartungen realistisch?
·       Was werden die künftigen Erwartungen sein?

Es ist möglich, die erste Frage zu beantworten, aber ziemlich schwer. Wir können uns die Stimmung unter den Investoren und die Bewertungen ansehen und basierend auf vergangenen Trends einschätzen, ob die aktuelle Stimmung vernünftig ist oder nicht. Aber nicht der allgemeinen Meinung zu folgen, ist leichter gesagt als getan. Es gibt nur wenige Dinge, die uns ein besseres Gefühl geben, als dazu zu gehören und wenn unsere Meinung im Widerspruch zu allen anderen um uns herum steht, dann ist das ein mentaler Konflikt, dem kaum ein Mensch über einen längeren Zeitraum widerstehen kann.

Anstatt die Extreme in der aktuellen Stimmungslage zu erkennen, ist es leichter die Stimmung des Marktes zu rechtfertigen, egal wie sie gerade ist. Der milliardenschwere Investor Howard Marks hat einmal geschrieben:

Das Problem besteht darin, dass außergewöhnliche Performance nur von korrekten gegenläufigen Vorhersagen kommt. Aber solche Vorhersagen gegen den Strom sind schwer zu machen, schwer richtig zu treffen und schwer umzusetzen.

Die zweite Frage – die künftigen Erwartungen vorherzusehen – ist sogar noch schwerer. Um zu wissen, wo die Aktienkurse in fünf Jahren stehen werden, muss ich wissen, wie die Stimmung der Leute in fünf Jahren sein wird. Das ist ein sehr ehrgeiziges Ziel. Frag dich selbst, in welcher Gemütslage du dich im April 2021 befinden wirst. Das kling ziemlich lächerlich oder? Und jetzt frag dich mal, in welcher Gemütslage sich sieben Milliarden Fremde im April 2021 befinden werden – diese Stimmung wird nämlich die Aktienkurse in fünf Jahren bestimmen. Kling noch lächerlicher.

Und genau hier trennen sich die Zahlen vom Ergebnis. Fünf Jahre Wirtschaftswachstum vorherzusagen, könnte an der Börse kaum zielführend sein, wenn sich die Leute in fünf Jahren Sorgen um die Zukunft in zehn Jahren machen.

Ben Graham hat einmal gesagt: „Kurzfristig ist der Markt von Meinungen bestimmt. Aber langfristig bewertet er nach Gewicht.“ Selbst wenn es künftig an der Börse schlechter laufen wird als jetzt, dann können steigende Gewinne und Vermögenswerte den Investoren immer noch eine positive Rendite bescheren. Dieses „Gewichten“ ist der Grund, warum langfristiges Investieren keine Zockerei ist. Es werden echte Werte geschaffen, selbst wenn wir nicht genau wissen, wann diese Werte in die Taschen der Aktionäre fließen werden.

Aber je genauer wir versuchen, das vorherzusagen, desto mehr verlassen wir uns darauf, Emotionen und Erwartungen vorherzusagen. In einer Welt, in der sich die Analysten meist darauf konzentrieren, die Zahlen zu analysieren – was die Gewinne als nächstes machen werden oder die Wirtschaft – ist es doch kein Wunder, wenn es uns schwer fällt, Ergebnisse vorherzusagen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Tesla Motors.
Dieser Artikel wurde von Morgan Housel  auf Englisch verfasst und wurde am 13.04.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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